Ein Ableger der "BI Seenland in Bürgerhand"

Eine Bürgerinitiative für den Klimaschutz entsteht

10.8.2021, 13:17 Uhr
Die Klimaschutzfunktion des Waldes ist ein Thema, das im Fokus des neuen Vereins stehen wird. Städte wie Weißenburg sollen nach dessen Vorstellungen ihre Klimaschutzmaßnahmen offenlegen.

© Robert Renner, NN Die Klimaschutzfunktion des Waldes ist ein Thema, das im Fokus des neuen Vereins stehen wird. Städte wie Weißenburg sollen nach dessen Vorstellungen ihre Klimaschutzmaßnahmen offenlegen.

Der Klimawandel wird mit spürbaren Auswirkungen in Form extremer Wettereignisse immer deutlicher. „Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler vor diesen Folgen des Klimawandels, deren weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit, die Wälder, Landwirtschaft und den Artenschutz nicht mehr zu übersehen sind“, schreiben die beiden Gründungsinitiatoren der BI Klimaschutz, Klaus Maier und Erwin Hussendörfer, in einer Pressemitteilung.

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April habe deutlich zum Ausdruck gebracht, dass die bisherigen rechtlichen Regelungen nicht ausreichend seien. Die Richter hätten in ihrem Urteil gemahnt, dass mit den natürlichen Lebensgrundlagen sorgsam umgegangen werden und dass diese der Nachwelt in einem Zustand hinterlassen werden müssten, „dass nachfolgende Generationen diese nicht nur um den Preis radikaler eigener Enthaltsamkeit weiter bewahren könnten“.

„Die Klimaziele – insbesondere die Minderung des Temperaturanstiegs auf maximal 1,5 °C – müssen bis 2030 deutlich verschärft werden“, machen Maier und Hussendörfer deutlich.

Maßnahmen vor Ort

Für einen wirksamen Klimaschutz ist ihrer Meinung nach „umgehend ein umfassendes Klimaschutzgesetz notwendig“. Gefragt seien darüber hinaus aber auch „kreative Ideen und Maßnahmen vor Ort“. Die Klimadebatte um den Muna-Wald habe gezeigt, dass vor allem bei vielen politischen Akteuren das Thema Klimaschutz „inhaltlich nur unzureichend präsent“ sei und „daher auch kaum ausreichend Maßnahmen im Landkreis zu erwarten“ seien, finden Maier und Hussendörfer.

Deshalb gründen Akteure der „BI Seenland in Bürgerhand“ derzeit den Verein „Bürgerinitiative Klimaschutz“ für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. „Die Bürgerinitiative soll engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Experten aus vielen Fachgebieten im Landkreis bündeln, um vor Ort gemeinsam Maßnahmenpakete für gerechten, schnellen und wirksamen Klimaschutz zu entwickeln“, schreiben Maier und Hussendörfer.

Neben Kampagnen und Informationen will die Bürgerinitiative insbesondere gegen klimaschädliche Großprojekte Mehrheiten gewinnen, um Bürgerentscheide vor Ort für einen nachhaltigen Klimaschutz anzustoßen.

„Im Fokus stehen vor allem die voranschreitenden Nutzungsänderungen im Offenland und damit verbundene Flächenversiegelungen, die Klimaschutzfunktion des Waldes und der Böden, energieintensives Bauen und Verkehr einschließlich deren Kompensationsmaßnahmen sowie die Intensivierung der Landwirtschaft für den Biogas-Bedarf“, heißt es im Pressetext

In Form eines Klimarates will die BI Klimaschutz für die Klimaschutzpolitik im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen „Impulse geben und zukunftsweisende Vorschläge und Ideen für einen nachhaltigen Klimaschutz einbringen und durchsetzen“. Damit verbunden seien vor allem auch Forderungen, dass die Städte Weißenburg, Gunzenhausen, Treuchtlingen, aber auch alle Marktflecken und Gemeinden ihre Klimaschutzmaßnahmen offenlegten und ihre Klimaziele zeitnah in überprüfbaren Einzelschritten optimierten und umsetzten.

Homepage eingerichtet

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich über die Homepage der BI Klimaschutz - https://bi-klimaschutz.de – informieren und beteiligen. Die Bürgerinitiative will baldmöglichst ihre Aktivitäten starten und auch Fridays for Future beim großen Klimastreik am 24. September unterstützen.

Für den Klimastreik erwartet die BI eine breite Beteiligung im Landkreis, „denn der Klimawandel trifft uns und unsere Kinder und Enkel mit gravierenden Folgen für unsere bisherigen Lebensgewohnheiten“, machen Maier und Hussendörfer deutlich.

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