Kein Trennsystem in Alesheim

16.2.2020, 19:32 Uhr
Kein Trennsystem in Alesheim

© Robert Maurer


Der Vorschlag des Gemeinderates (Umstellung in Wachenhofen auf ein Trennsystem) kam am Sonntag auf 230 Stimmen und damit auf eine Zustimmung von 44,7 Prozent. Die Bürgerinitiative holte mit ihrem Vorschlag, alles beim Alten zu belassen, 310 Stimmen und damit 63,4 Prozent. Auch in der Stichfrage waren die Mehrheitsverhältnisse eindeutig: 228 Stimmen gab es für das Trennsystem, 307 für eine Beibehaltung des Ist-Zustandes. Die Wahlbeteiligung war mit 68,2 Prozent erfreulich hoch.
Bürgermeister Manfred Schuster bedauerte in einer ersten Stellungnahme die Entscheidung. Aus seiner Sicht wäre die Umstellung in Wachenhofen wegen der anstehenden Dorferneuerung eine einmalige Chance gewesen, um den Fremdwasseranteil im Abwasser der Gemeinde Alesheim spürbar zu senken. Zumal es auch eine hohe Förderung gegeben hätte. Aber natürlich werden er und der Gemeinderat das Votum der Bürger akzeptieren und die entsprechenden Planungen vorantreiben.
Dass der Gemeinderat mit seinem Ratsbegehren eine Schlappe einfahren würde, kam nicht völlig überraschend. Die Bürgerinitiative hatte in kürzester Zeit 309 Unterschriften gesammelt. Das sind immerhin rund 39 Prozent der Wahlberechtigten.
Beim Mischsystem landen Schmutzwasser (zum Beispiel aus der Toilette) und Oberflächenwasser (zum Beispiel Regenwasser vom Hausdach) im selben Kanal, der in ein Regenüberlaufbecken führt. Beim Trennsystem werden hingegen Schmutz- und Oberflächenwasser in eigenen Kanälen gesammelt. Schmutzwasser geht in die Kläranlage, Regenwasser in den Vorfluter. 
Die Kosten für ein Trennsystem sind erst einmal höher, weil man eben zwei Kanäle braucht. Auch die Hauseigentümer in Wachenhofen hätten investieren müssen, um Dächer und Drainagen gesondert anzuschließen. Die drohende Investition hat sicher so manchen an die Wahlurne getrieben. Im Raum stand eine vierstellige, wenn nicht gar fünfstellige Summe. Der Vorteil des Trennsystems sind im Gegenzug günstigere Kosten im Betrieb, weil die zu reinigenden Abwassermengen  kleiner sind.

 

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