In Weißenburg gilt nun ein Alkoholverbot

30.4.2021, 06:10 Uhr
In Weißenburg gilt nun ein Alkoholverbot

© Foto: Uwe Mühling

Konkret betroffen von dem Verbot sind in Weißenburg der Marktplatz, die Luitpoldstraße, der Plerrer und die Nördliche Ringstraße bis zur Einmündung der Jahnstraße. Hier ist es ab sofort untersagt, in der Öffentlichkeit Alkohol zu sich zu nehmen.

Offensichtlich hat bei der Auswahl der entsprechenden Plätze die Zahl und Art der vorhandenen Gastronomie eine Rolle gespielt. Die genannten Plätze sind diejenigen, bei denen speziell am vergangenen Wochenende Menschenansammlungen festgestellt wurden.


Volksfestartige Zustände auf dem Weißenburger Plerrer


Die Polizeiinspektion Weißenburg sei in die Gespräche der Sicherheitsbehörden involviert gewesen und halte die Maßnahme für verhältnismäßig und umsetzbar, stellte Weißenburgs Polizeichef Rolf Rabus fest.

Die Polizei will den Dialog suchen

"Auch innerhalb unserer Polizeidienststelle wird seit den Ereignissen am Weißenburger Plerrer am vergangenen Wochenende über das zukünftige Vorgehen diskutiert", so Rabus. "Auch wir Polizisten sind betroffen, wir wohnen hier, haben Kinder, Schüler und junge Erwachsene, haben Risikogruppen in den Familien, kennen unsere Wirte und sind täglich mit den Bürgern auf der Straße im Gespräch."

Bei der Einhaltung der Verordnungen werde man den Schwerpunkt auf den Dialog setzen, die Gespräche mit den Betroffenen und die Eigenverantwortlichkeit der Bürger, kündigte der Polizeichef gegenüber dem Weißenburger Tagblatt an. "Wir gehen davon aus, dass uns die Bevölkerung dabei unterstützt."

Kontrollen an den Wochenenden

Streifen der Weißenburger Polizei sollten insbesondere das innerstädtische Alkoholverbot an den Wochenenden kontrollieren. Zusätzliche Unterstützungskräfte von außerhalb zur Überwachung werde man nicht anfordern. "Wir haben den festen Wunsch, auch die noch kommenden Wochen in Sachen Corona gemeinsam mit allen unseren Bürgern durchzustehen", schloss Rabus seine Stellungnahme.

Neben der Stadt Weißenburg hat auch die Gemeinde Raitenbuch eine Örtlichkeit für das Alkoholverbot angemeldet. Und zwar den Bechthaler Weiher mit den umliegenden Hängen.

Auch am Bechthaler Weiher wird durchgegriffen

"Wir hatten da jetzt bisher nicht das Problem ausschweifender Feiern, aber es hat sich gezeigt, dass am See und an den umliegenden Hängen sich die Menschen scharenweise zu Picknicken versammelt haben und sich dabei nicht an die Schutzmaßnahmen gehalten haben", stellte Raitenbuchs Bürgermeister Josef Wegerer auf Anfrage fest. Deshalb nutze man diese Möglichkeit nun, um hier ein Signal zu setzen und gegebenenfalls auch eingreifen zu können.

Mit Ausnahme der Stadt Weißenburg und der Gemeinde Raitenbuch hat offenbar keine andere Kommune im Landkreis eine Alkoholverbotszone gemeldet. Der Landkreis stellte in einer Pressemitteilung fest, dass man mit den Gemeinden Rücksprache gehalten habe.

Es gab Handlungsbedarf

In Weißenburg war das Thema aufgekommen, nachdem am vergangenen Wochenende mehrere To-go-Angebote im Stadtgebiet stark genutzt worden waren. Vor allem am Weißenburger Plerrer hatten sich immer wieder größere Menschenansammlungen ergeben. Schon vor ein paar Wochen hatte es in der Innenstadt ähnliche Probleme gegeben.

Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) hatte bereits in einer ersten Reaktion Handlungsbedarf gesehen. Wenn es mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie möglich sei, sollte man die Außengastronomie generell freigeben. Wenn man aber der Meinung sei, dass das aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht geht, dann dürfe man die Ausartung solcher To-go-Angebote auch nicht zulassen, hatte der OB argumentiert.


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