Winkelhaid bekommt neue Feuerwehrsirene

31.1.2019, 21:10 Uhr
Unüberhörbar: Trotz Digitalfunk und Piepser hat die Feuerwehrsirene ihre Berechtigung, etwa beim Alarmieren der Bevölkerung im Katastrophenfall.

© Fotolia Unüberhörbar: Trotz Digitalfunk und Piepser hat die Feuerwehrsirene ihre Berechtigung, etwa beim Alarmieren der Bevölkerung im Katastrophenfall.

Braucht man in Zeiten der Digitalisierung noch Feuerwehrsirenen? Längst haben die meisten Feuerwehren im Nürnberger Land auf Funkmeldeempfänger umgesattelt und setzen auf stillen Alarm - zumindest bei kleineren Einsätzen. Eine akustische Warnanlage haben sie trotzdem noch.

Der Winkelhaider Gemeinderat hat nun nach fast vier Jahren ohne Sirene beschlossen, wieder eine anzuschaffen. Gut 9300 Euro kostet die Anlage der Firma Hörmann. "Wir haben es ohne probiert, aber es hat sich in dieser Zeit gezeigt, dass es durchaus sinnvoll ist, eine zu haben", sagt Bürgermeister Michael Schmidt, der selbst aktives Mitglied der Feuerwehr ist. Die Anlage in Penzenhofen sei alleine nicht ausreichend.

Vier Jahre ohne Sirene

Die Feuerwehrsirene ist in Winkelhaid beim Abriss des alten Schulgebäudes 2015 demontiert worden. Seitdem seien die Mitglieder der Wehr in Winkelhaid rein über stillen Alarm via Funksignalempfänger zu Einsätzen gerufen worden, erklärt Schmidt. Ein Vorteil der Melder sei, dass die Feuerwehrleute sofort informiert werden, um welche Art von Einsatz es sich handelt, und dementsprechend angemessen reagieren könnten.

Normalerweise habe den Funkmeldeempfänger auch jeder bei sich. Dennoch gebe es Situationen, in denen er nicht unmittelbar am Mann getragen werde. Die Sirene erreiche die Feuerwehrler hingegen sicher und werde, im Gegensatz zum stillen Alarm, auch von den Bürgern wahrgenommen. "Das überhört keiner", bestätigt Heinz Pöllet, erster Vorstand der Feuerwehr Winkelhaid. Er freut sich über die Anschaffung der neuen Anlage, die er für eine "gute und ganz wichtige Sache" hält - gerade als Ergänzung zu den Meldern.

Alarmiert im Katastrophenfall

Kreisbrandrat Norbert Thiel führt an, dass der Sirenenalarm im Katastrophenfall auch die Bevölkerung warnt. Statt des dreimal 15 Sekunden andauernden Feueralarms ertönt dann eine Minute lang ein an- und wieder abschwellender Heulton. Feuerwehrvorstand Pöllet betont, dass dieses Warnsystem besonders für ältere Menschen wichtig sei, die kein Smartphone oder Handy besäßen.

Sämtliche Gemeinden im Nürnberger Land sind im Besitz einer Feuerwehrsirene und nutzen diese regelmäßig für Probealarm und Einsätze, bestätigt Thiel. "Natürlich heult sie nicht für jeden umgefallenen Baum", räumt Bürgermeister Schmidt ein. Nur in schwerwiegenden Fällen rufe die Sirene zum Einsatz. "Das entscheidet jeweils die Leitstelle."

Da es nicht möglich ist, die Sirene an gewohnter Stelle auf dem Grundstück des alten Schulgeländes zu montieren, hat der Gemeinderat entschieden, die Anlage auf dem Feuerwehrhaus/Rathaus zu installieren.

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