Wirbel um weiteren Orkan in Franken: Das sagen Experten

14.2.2020, 10:47 Uhr
Wirbel um weiteren Orkan in Franken: Das sagen Experten

© Maja Hitij/dpa

Ein neuerliches Sturmtief rauscht auf Deutschland und Franken zu. Am Freitag wird "Victoria" erstmals östlich von Neufundland auf den Vorhersagekarten auftauchen. Einige Medien berichten bereits von neuen Stürmen, ja sogar von Orkanen, die dann möglich seien. Jetzt hat sich der Deutsche Wetterdienst (DWD) dazu geäußert. Es gebe durchaus Parallelen zwischen "Sabine" und "Victoria" - aber eben auch gravierende Unterschiede. Relativ klar ist: Das Tief wird unter "starker Intensivierung nordostwärts rasen und ab Samstag zu einem steuernden Orkantief werden", schreibt DWD-Meteorologin Julia Fruntke. Die räumliche Dimension - also die Größe - des Systems sei zwar durchaus beeindruckend, aber: Am Montag, also dann, wenn das Tief auf Mitteleuropa treffen würde, dürfte es sich deutlich abschwächen.



Zwar wirke vieles wie bei "Sabine", bei einem Blick auf die Details werde für Meteorologen aber schnell klar, dass die Windgeschwindigkeiten über Deutschland deutlich niedriger ausfallen dürften, so Fruntke. "Aus heutiger Sicht werden im Nordwesten und in der Mitte die höchsten Böen erreicht", schreibt die DWD-Expertin. "Dort ist verbreitet mit stürmischen Böen und Sturmböen zu rechnen, entlang der Kaltfront und an der Nordseeküste sind auch schwere Sturmböen möglich."

Auch in Höhenlagen sei mit Orkanböen zu rechnen, besonders in den Mittelgebirgen. Für Franken und die Region gibt der DWD aber vorsichtig Entwarnung: "Die Bewohner in Süddeutschland abseits der Berge werden von der Windsituation wohl kaum etwas zu spüren bekommen und sich im Nachhinein vermutlich fragen, von welchem Sturm diesmal die Rede war."

Noch bleiben Unsicherheiten in den Prognosen

"Victoria", so der DWD, werde ein "ganz normales Windereignis" und ist - Stand jetzt - in seiner Intensität keinesfalls vergleichbar mit "Sabine". Besonders in Franken dürfte kaum etwas von dem Tief bemerkbar sein. Einige Unsicherheiten gibt es aber noch - und die sind größer als sie es am vergangenen Wochenende waren.

"Die meisten Modelle berechnen aktuell noch eine glatte Südwestströmung", so der DWD. "Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass sich bis Sonntag in dieser Strömung kleine Wellentiefs ausbilden, die regional zu einer Verschärfung des Windes führen könnten." Erst in den kommenden Tagen könne man exaktere Prognosen abgeben.

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