Zu Gast in München: Metropolregion Nürnberg stellt Forderungen

30.4.2019, 21:43 Uhr
In sieben Ministerien und dem Landtag wurden die Franken am Dienstag in München von den Ministern und hochrangigen Beamten empfangen.

© Rolf Poss In sieben Ministerien und dem Landtag wurden die Franken am Dienstag in München von den Ministern und hochrangigen Beamten empfangen.

Erlangens Alt-OB Siegfried Balleis hat Spaß: Er düst mit dem einzigen derzeit zugelassenen E-Roller der Fürther Firma Metz unterhalb der Bavaria auf der Theresienwiese herum. Dort, wo sich sonst die Vollversammlung von Lederhosen und Dirndl zum Oktoberfest trifft. 20 Stundenkilometer fährt das knallrote Gefährt. "Wollen Sie auch mal?" dient Balleis seinen Roller an. Es macht wirklich Spaß.

Solche Innovationen wollte eine hochkarätige Delegation aus der Metropolregion Nürnberg in München zeigen. Regelmäßig fährt die Metropolregion hinaus aus ihrem Gebiet und sucht Kontakte. Im vergangenen Jahr suchten die Franken und Oberpfälzer busweise Berlin heim. Zweck des Ausflugs: An den Schaltstellen von Macht und Parlament werden die Anliegen der Region platziert.

In sieben Ministerien und dem Landtag wurden die Franken am Dienstag in München von den Ministern und hochrangigen Beamten empfangen. Um die gefährdete Metzgerklassen an der Berufsschule Hof ging es ebenso wie um die zunehmenden Umtriebe von Rechtsradikalen in Nordbayern. Die Wunschliste umfasste weiter kommunale Themen aus allen Politikbereichen. Schulen gerade auf dem Land müsse der Freistaat bei der Digitalisierung mit IT-Betreuern unterstützen, die zehn Naturparks in der Region sollen mehr Geld und Personal bekommen.

Am Ende des Besprechungsmarathons, an dem rund 100 Bürgermeister, Landräte und Wirtschaftsvertreter teilnehmen, lud die Metropolregion abends zum Empfang in den Landtag. Ministerpräsident Markus Söder kam natürlich zum Heimspiel in München und freute sich "fast nur Franken und Oberpfälzer" im Festsaal des Landesparlamentes zu sehen. Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly assistierte dem Landesvater - in Dingen der Metropolregion sind sich beide einig: Im Gegensatz zum Franken sei der Oberbayer "immer wieder selbst ehrlich überrascht, wie wahnsinnig toll er ist."

Doch ein Anfang ist gemacht, die chronische und aus Werbegründen so grundfalsche Bescheidenheit zu beenden. Als Siegfried Balleis seinen Metz-Roller wieder wegklappte, waren sich alle einig: "Tolles Ding!"

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