"Zu gut für die Tonne": Diese Ideen retten Lebensmittel

6.5.2020, 12:58 Uhr
Immernoch werden viele Lebensmittel einfach weggeschmissen, die nur optische Makel vorweisen. "Zu gut für die Tonne" ehrt Ideen, die das zu verhindern versuchen.

© picture alliance / Christian Charisius/dpa Immernoch werden viele Lebensmittel einfach weggeschmissen, die nur optische Makel vorweisen. "Zu gut für die Tonne" ehrt Ideen, die das zu verhindern versuchen.

Die Verleihung des Bundespreises "Zu gut für die Tonne" sollte eigentlich am 6. Mai stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie muss die Ehrung jedoch auf Soziale Netzwerke wie Instagram und Twitter verschoben werden.

Aus insgesamt 131 Ideen hat die siebenköpfige Jury unter Vorsitz von Bärbel Dieckmann, ehemalige Präsidentin der Welthungerhilfe e.V., die Finalisten ausgewählt - Darunter auch zwei bayerische Nominierte. Besonderen Wert legte die Jury, in der unter anderem auch der Fernsehkoch Christian Rach mitwirkt, auf Projekte mit Vorbildwirkung. Die Ideen sollen sich auch in die Breite tragen lassen können.

"Lebensmittel sollten wir wertschätzen, nicht wegwerfen. Über zwölf Millionen Tonnen landen in Deutschland aber jährlich noch im Müll. Das ist eine Verschwendung wertvoller Ressourcen, auch ein ethisches Problem. Mit unserer Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung gehen wir das entlang der gesamten Versorgungskette an. Die besten Ideen hat aber nicht allein die Politik. Mit unserem Bundespreis unterstützen wir seit vielen Jahren innovative und kreative Vorschläge aus der Gesellschaft, die sich hier engagiert", so die Bundesministerin Julia Klöckner anlässlich der Nominierung.


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Der Preis wird in den Kategorien Handel, Gastronomie, Landwirtschaft & Produktion, Gesellschaft & Bildung sowie Digitalisierung verliehen. Zudem werden zwei mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Förderpreise vergeben.

Bei den bayerischen Nominierten handelt es sich um MAN Energy Solutions SE für "Foodversity" aus Augsburg und KinderLeicht e. V. für "Essen ist zum essen da – Gib’ Lebensmittelverschwendung keine Chance!" aus München. Weitere Finalisten gibt es auf der Website des Bundespreises.

Dass Lebensmittelrettung auch in der Region gut funktionieren kann, zeigt das Neumarkter Projekt "Rüben Retter". Die Gründer haben ein Konzept entwickelt, bei dem der Einkäufer nicht mal das Haus verlassen muss. Per Online-Abo kann man sich für die "Retter-Kiste" anmelden, die wöchentlich an den Abonnenten verschickt wird.


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Anlass für das Projekt war die große Menge an Obst und Gemüse, die ausschließlich wegen optischen Makeln nicht in den Handel gelangt. So würde bis zu 50% der Ernte verschwendet.

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