Zum Genießen: Landwirte luden Imker zum Grillen ein

26.4.2019, 19:10 Uhr
Zum Genießen: Landwirte luden Imker zum Grillen ein

© Foto: privat

"Ziel war der Dialog mit den Imkern und gleichzeitig den Fokus auf unsere regionalen Produkte, vor allem Fleisch zu richten", machte Kreisbäuerin Renate Ixmeier nach einem "wirklich schönen Abend" deutlich. Kulinarisch sorgte für diesen der ehemalige "Fränkische Bratwurstkönig" Jens Hoferer von der Sugenheimer Metzgerei Kachler-Hoferer.

Dieser hatte mit einer Feuerschale und einer umlaufenden Grillplatte eine neue Art des Grillens vorbereitet und überraschte mit verschiedenen regionalen Delikatessen, die sonst eher nicht auf dem Grill landen. So etwa mit dem zarten "Fledermaussteak", das über dem Schlossknochen des Schweineschlegels zu finden ist, dem "Secreto" unter dem unter dem Rückenspeck des Schweines oder einem Rindersteak, dem "Striploin", das aus dem Bauch geschnitten wird. Die Kreisbäuerin und Ernährungsberaterin Ixmeier lobte den Metzgermeister sehr, "da es ist unser Anliegen, dass ein Tier im Ganzen verwertet wird und nicht nur aus Filet und Braten besteht".

Jens Hoferer kredenzte zudem Barbecue-Schäufele vom Grill sowie Bärlauch-Honig-Bratwürste und setzte in seinen Marinaden und der frisch zubereiteten Barbecuesoße viel Honig ein, um damit speziell auf die Imker einzugehen. Im Gespräch und sowie in den Statements gingen die Landwirte auf die regionale Herkunft der Produkte am Salatbuffet und bei der Fleischauswahl ein. Zum Salat- und Dessertbüffet brachte jeder etwas mit und das Ambiente im Winzerhof Vicedom rundete ein genüssliches Treffen ab. Dabei wurde bewusst gemacht, "dass Fleisch ein wertvoller Eiweißlieferant und in Verbindung mit frischem Gemüse und Salaten ein leichtes Essen ist, das bei sehr hoher Nährstoffdichte zu einer optimalen Ernährung beiträgt".

"Den Dialog zwischen den Imkern und den Landwirten zu intensivieren", war das zentrale Anliegen des Abends. Kreisbäuerin Renate Ixmeier stellte dabei fest, "dass wir uns gegenseitig brauchen. Wir benötigen die Insekten für einen guten Ertrag und Bodengesundheit ebenso, wie die Imker die Landwirte benötigen, um ausreichend Nahrung für die Bienen zu haben". Sie betonte, dass "jeder in der Verantwortung steht". Bei Veranstaltungen im Herbst über "Schädlinge und Nützlinge im naturnahen Garten" wird ein Fachmann von der Landesanstalt aus Veitshöchheim Tipps geben, wie man den Garten für den Winter vorbereitet, um möglichst viel Raum für das Überwintern von Insekten zu schaffen und beizubehalten.

Dass beide Seiten voneinander lernen könnten, brachte bei den bisherigen Gesprächen auch Imker-Kreisvorsitzender Dietmar Lisson zum Ausdruck. So ist als gemeinsames Ziel ausgegeben worden, den Anbau der "Durchwachsenen Silphie" in den nächsten Jahren voranzubringen, um etwa die Anbaufläche für Mais um etwa fünf Prozent zu senken und durch Silphie zu ersetzen. Diese eignet sich sehr gut als Energiepflanze für die Biogasanlagen. Werner Zurwesten berichtete von einem Gespräch mit einem Stadtgärtner, dass es immer wieder Beschwerden gebe, wenn öffentliche Flächen nicht gemäht oder gemulcht oder im Herbst abgeräumt werden: "Aber gerade diese Flächen benötigen die Insekten, um sicher über den Winter zu kommen, manche Arten benötigen bis zu drei Jahre, bis sie sich in einem Stängel entwickelt haben. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, um Akzeptanz für die nicht aufgeräumte Natur zu schaffen".

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