Zweimal gefangen im Schleusentor: Laufente droht einzufrieren

17.1.2021, 20:49 Uhr
Zusammen mit einem Stockenten-Gefährten verbringt die Laufente (links) derzeit ihre Tage in einer Schleusenkammer, aus der sie sich aber nicht selbstständig befreien kann

© Gisa Spandler Zusammen mit einem Stockenten-Gefährten verbringt die Laufente (links) derzeit ihre Tage in einer Schleusenkammer, aus der sie sich aber nicht selbstständig befreien kann

Vor einigen Jahren fiel Spaziergängern am Ludwig-Donau-Main-Kanal das exotische Tier zum ersten Mal auf. Die asiatische Laufente ist, anders als ihre Verwandten die Stockenten, nicht bei uns in Deutschland heimisch, sondern wird normalerweise als Hausente für Gärten gehalten. Dort fressen die Tiere Schnecken und Würmer, und schützen so das Gemüse. Diese Laufente scheint diesem Schicksal entflohen zu sein, und lebt nun allein am alten Kanal.


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Obwohl sie bereits zweimal mit einem Laufenten-Gefährten gesehen wurde, scheinen diese Beziehungen nur kurzfristig gewesen zu sein. Besonders im Winter muss die Einzelgängerin um Nahrung kämpfen, da wenig vorhanden ist. Auch von den heimischen Stockenten kann sie keine Hilfe erwarten, da diese sie nicht in ihren Kreis akzeptieren. Anwohnerin Bernadette Hegelein-Lange hat Mitleid mit der Laufente. Sie hat bereits mehrmals versucht sie einzufangen, und an einen geeigneteren Ort zu bringen, aber ohne Erfolg.

Gefangen in der Schleuse

Probleme entstanden zum ersten Mal im Sommer, als die Ente in einem der Schleusentore gefangen war. Da sie nicht wirklich fliegen kann, konnte sie sich nicht mehr aus der Schleuse, die keine Böschung bietet, befreien. Feuerwehr und Tierschutzorganisationen rückten an, konnten die Ente aber nicht retten, da sie immer wieder wegflatterte. Am Ende schaffte sie es doch sich selbst aus der Schleuse zu befreien - wie genau ist dabei unklar.


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Seit einigen Tagen sitzt die Laufente aber ein zweites Mal in einem Schleusentor fest - noch unzugänglicher als beim ersten Mal. Gelegentlich bekommt sie dabei Gesellschaft von einem Stockenten-Gefährten. Bernadette Hegelein-Lange beobachtete die Situation und begann sich Sorgen zu machen. In der derzeitigen Position kann auch sie, die auch mal Laufenten hatte, der Ente kein Futter zukommen lassen. Es gibt aber noch ein größeres Problem: Das Tier könnte bei den derzeitigen Minusgraden im Wasser einfrieren und dabei nicht gerettet werden. Das ist bei Enten im Winter gar nicht so unüblich. Hegelein-Lange startete einen zweiten Versuch, die Ente zu befreien, und zog die Schwarzbrucker Feuerwehr zu Rate. Auch dieser Versuch misslang aber leider, und die Laufente bleibt gefangen.

Es gäbe auch schon mehrere Möglichkeiten den Vogel umzuquartieren. Auch der Landesbund für Vogelschutz erklärte sich bereit, sich ihrer annehmen. Doch zuerst müsste das Tier aus seiner prekären Situation befreit werden.

Wer sich in der Lage fühlt, den Vogel zu retten, kann sich bei Bernadette Hegelein-Lange unter Telefon 09183/9398304 melden.

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