Bitte nicht füttern: Brot schadet Enten

19.1.2017, 17:00 Uhr
Bitte nicht füttern: Brot schadet Enten

© Stefanie Goebel

Es gibt fast 150 verschiedene Entenarten. Ganz schön viele. Die Männchen nennt man Erpel. Sie unterscheiden sich von den Weibchen durch ihr viel bunteres Federkleid. Die mit den grünen Köpfen zum Beispiel sind männliche Stockenten.

Die Weibchen sind meist eher unauffällig braun gefiedert. Nur die Weibchen kümmern sich um die Küken, wenn sie geschlüpft sind. Die Männchen haben nichts mit den Jungen zu tun und lassen die Weibchen mit den Kleinen allein. Allerdings leben Entenpärchen das ganze Jahr über zusammen, bevor sie sich im nächsten Jahr jemand Neues suchen, um für Nachwuchs zu sorgen.

Enten schwimmen auf Teichen, watscheln mit ihren Jungen in Reih und Glied herum und quaken manchmal ganz laut. Aber ist das alles, was Enten den ganzen Tag über machen?

„Das ist von der Jahreszeit abhängig, aber im Prinzip suchen sie die ganze Zeit nach etwas Essbarem. Und dabei sind sie nicht sonderlich wählerisch“, erklärt Christian Dienemann vom Nürnberger Tiergarten. Normalerweise fressen sie Samen und Früchte, aber auch Würmer und Insekten. Mit Brot sollte man Enten jedoch nicht füttern. Das ist schlecht für die Enten, weil es zu viel Salz enthält. Außerdem schadet es auch der Umwelt.

„Da Enten das Brot nicht gut verdauen können, entsteht zu viel Kot“, sagt Christian Dienemann. Der Kot gelangt in die Seen und Teiche. Dort wirkt er wie Dünger, wodurch zu viele Algen wachsen. Die wiederum verbrauchen zu viel Sauerstoff im Wasser. „Das hat zur Folge, dass Tiere und Pflanzen im Wasser sterben können, das Gewässer kippt, wie Biologen sagen“, erklärt der Fachmann.

Aus China eingewandert

Enten gibt es fast überall dort, wo Gewässer sind. In unseren Seen leben hauptsächlich Stock-, Tafel- und Reiherenten. Es gibt aber auch ganz besonders bunte Enten bei uns. Zum Beispiel die Mandarinente. Ihr Name hat nichts mit den Früchten zu tun, sondern sie ist nach den früheren chinesischen Beamten benannt.

Bitte nicht füttern: Brot schadet Enten

© Stefanie Goebel

Mandarinenten sind sogenannte Zierenten, die hier normalerweise nicht vorkommen. Man hat sie aber schon vor 250 Jahren aus Asien mitgebracht und bei uns eingeführt, weil sie so schön sind. Mandarinenten legen ihre Eier weit oben in Höhlen von alten Bäumen, ähnlich wie die Spechte. Von dort müssen die Küken dann runterspringen, wenn sie geschlüpft sind. Dabei passiert den Kleinen aber nichts, da sie gut gepolstert sind und noch weiche Knochen haben.

Unten angekommen, führt das Entenweibchen sie zum nächsten Gewässer. Leider gibt es von diesen Enten nicht mehr so viele in China und Japan, weil man dort viele von den alten Bäumen fällt und so die Nistplätze der Enten zerstört. Deshalb gibt es bei uns in Europa mittlerweile fast mehr von den schönen Enten als in China.

Keine Kommentare