Einsteins Denken zwischen Zeit und Raum

28.11.2017, 19:40 Uhr
Einsteins Denken zwischen Zeit und Raum

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Eine Stunde mit einem hübschen Mädchen wirkt wie eine Minute. Eine Minute auf einer heißen Herdplatte wirkt wie eine Stunde. So soll Albert Einstein die Relativität erklärt haben.

"Einstein konnte seine Ideen tatsächlich auch allgemeinverständlich vortragen", sagt Jörn Wilms. "Seine Veröffentlichungen sind heute noch schön lesbar." Das ist nicht selbstverständlich für einen theoretischen Physiker, der eine völlig neue Art zu denken in sein Fachgebiet eingeführt hat. "Die spezielle Relativitätstheorie räumt mit der Idee auf, dass Zeit und Raum zwei unterschiedliche Größen sind und führt sie zur sogenannten Raumzeit zusammen", erklärt Wilms.

Der Professor für Astronomie und Astrophysik an der Uni Erlangen-Nürnberg forscht an der Dr.-Karl-Remeis-Sternwarte in Bamberg. Er spricht heute Abend im Planetarium über Einstein und seine Verdienste. Das Nürnberger Bildungszentrum und das Cauchy-Forum organisieren die Vortragsreihe "Einfach genial – die einflussreichsten Denker und Wissenschaftler der Geschichte", die die Nürnberger Zeitung präsentiert.

Einstein, 1879 in Ulm geboren und 1955 in Princeton in den USA gestorben, hat sich stets auch politisch engagiert. "Er hat stark gegen die Atombombe argumentiert und sich als aus Deutschland ausgewanderter Jude für einen Staat Israel eingesetzt", sagt Wilms. "Das hat dazu geführt, dass er einer breiteren Bevölkerung bekannt ist als andere Wissenschaftler, die eher im stillen Stübchen tätig waren." 1915 veröffentlichte Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie und beendete damit eine lange Krise der Physik, die in dieser Zeit an ihre Grenzen gestoßen war.

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