Fridays for Future: Mehr als ein Trend

16.7.2019, 10:02 Uhr
Fridays for Future: Mehr als ein Trend

© Foto: Ina Fassbender/afp

Weil ich als Pfadfinderin versprochen habe, auf die Umwelt aufzupassen", meint meine Pfadfinder Gruppenleitung Frieda, als ich sie fragte, warum sie zur Schülerbewegung "Fridays for Future" (FFF) geht.

Doch was ist das eigentlich? "Fridays for Future" ist eine inoffizielle Bewegung, bei der Jugendliche freitags nicht in die Schule gehen, sondern für den Klimaschutz demonstrieren gehen. Angefangen hat alles mit Greta Thunberg, welche freitags vor dem schwedischen Parlament dafür demonstrierte, dass Politiker sich endlich um die Umwelt kümmern sollen.

Seitdem wird in mehr als 230 deutschen Städten und auch regelmäßig in Nürnberg demonstriert. Es gibt sogar ein paar Schulen, wie die Adolf-Reichwein-Realschule in Nürnberg, die mit ihren Klassen Ausflüge zu den Demonstrationen machen.

Überlasst das den Profis!

Aber nicht alle sind so begeistert von der "Fridays for Future"-Bewegung. Oft müssen sich die Demonstranten harte Kritik anhören. Der FDP-Politiker Christian Lindner beispielsweise findet, man solle die Sache den Profis überlassen. Denn man könne von Kindern und Jugendlichen nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Ein weiterer Kritikpunkt, den auch einige Eltern anbringen, ist, dass für die Demonstrationen Unterrichtszeit verloren geht.

Stattdessen sollten die Schüler, um zu beweisen, dass sie nicht nur Schule schwänzen wollen, lieber am Wochenende oder an Feiertagen demonstrieren gehen. Zudem können viele Erwachsene nicht verstehen, dass jetzt gerade die Generation, die immer das neueste Handy, die neuesten Klamotten und die neuesten Trends haben muss, nun regelmäßig für das Klima demonstriert.

Und schließlich gibt es auch noch die Klima-Ignoranten. Die Extremen unter ihnen leugnen, dass es die Erderwärmung gibt. Die meisten von ihnen glauben aber schlicht, dass vor allem als Einzelperson nichts zu machen ist. Sollen sich doch die großen Konzerne kümmern. Schließlich sind die auch daran schuld!

Doch haben die Profis etwas unternommen? Würde es jemanden interessieren, wenn sie am Wochenende demonstrieren gehen? Sind es wirklich nur die Jugendlichen, die das neueste Handy brauchen? Und sollen wir uns wirklich geschlagen geben? Nein!

Hier haben die Schüler noch ein paar Ideen für alle, die sich an allen Wochentagen engagieren wollen:

Druck machen: Bei Facebook kann man sich nicht nur freitags zum Streiken verabreden. Dort gibt es außerdem eine Gruppe namens "We want Facebook to use 100% renewable energy" mit über einer halben Millionen Mitgliedern, die von Facebook fordert, dass auf klimaschädlich erzeugten Strom verzichtet wird.

Weg mit den Elterntaxis: Auch diejenigen, die eine weite Strecke zur Schule, Berufsschule oder zum Ausbildungsplatz zurücklegen, können mit der Bahn fahren. Bei DB gibt es viele Angebote – besonders für Schüler. So ist eine Wochen- oder Monatskarte günstiger zum Schülertarif erhältlich.

Für alle, die etwa nur einmal im Monat zur Berufsschule müssen, gibt es eine Schülerbahncard für nur einmalig zehn Euro. Für kürzere Strecken lohnt sich das VAG–Umwelt-Jahresabo. Dieses kauft man am Anfang des Jahres, und es ist das ganze Jahr über gültig. Man kann das Jahresabo monatlich kündigen, somit hat man auch kein Risiko, wenn man mal im Ausland oder krank ist. Wer will sich denn da noch von den Eltern fahren lassen?

Nachhaltig gut aussehen: Wenn man die Umwelt beim Klamottenkauf schonen will, kann man in Secondhand-Läden einkaufen. Das Prinzip von Second-hand ist folgendes: Wenn man Kleidung hat, die man selbst nicht mehr trägt, kann man diese in bestimmten Läden abgeben, und die Klamotten werden dort dann aufbereitet und verkauft. So kann man nicht nur günstig an so manchen "Schatz" kommen, sondern hat auch ein Teil, das garantiert nicht jeder hat. In Nürnberg gibt es zum Beispiel das "Vinty’s", das ist ein Secondhand-Laden in Gostenhof. Dort werden neben Secondhand-Klamotten auch fair produzierte Textilien und Getränke zum Mitnehmen oder zum Gleichtrinken verkauft.

Auf Verpackung verzichten: Man kann aber auch schon beim Lebensmittelkauf der Umwelt helfen. Im Supermarkt werden inzwischen kleine Säckchen für unverpackte Lebensmittel angeboten. Wenn man aber komplett auf Verpackungen beim Lebensmittelkauf verzichten will, kann man auch bei "Zero Hero" in Gostenhof einkaufen. Dieser Laden verkauft Lebensmittel und Haushaltsgegenstände unverpackt.

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