Liebes Jahr 2019, . . .

4.1.2019, 10:00 Uhr
Liebes Jahr 2019, . . .

© colourbox.de

Schnee an Weihnachten

Carima Jekel (20): Einen Wunschzettel für ein ganzes Jahr zu schreiben, ist schwieriger, als ich gedacht habe. Zuerst ist mir nichts eingefallen, das ich schreiben könnte, und jetzt ist die Liste schon so lang, dass ich sie hier unmöglich ausführen kann. Niemand hat Lust, so viel zu lesen, vor allem nicht all die Kleinigkeiten, die mir durch den Kopf gehen. Deshalb mache ich es kurz: Für 2019 wünsche ich mir, dass es einfach bleibt, wie es 2018 war. Besonders wichtig ist dabei, dass meine Familie und meine Freunde gesund und glücklich bleiben. Oh, und vielleicht ein paar Worte zum Wetter: Für nächstes Weihnachten wäre weniger Regen, dafür mehr Schnee toll!

Zu Paul nach Kanada

Ewan Schück (16): Gute Schulaufgaben, gute Zeugnisse, gute Noten. Das ist es, was sich die meisten Schüler in meinem Alter für ihr neues Jahr wünschen. Ich nicht. Was ich mir wünsche? Eine Reise nach Kanada!

Seit dem vergangenen Jahr ist es einer meiner größten Träume, in den Flieger am Nürnberger Flughafen zu steigen und zehn Stunden ins entfernte Kanada zu fliegen. Dort wohnt nämlich Paul McKenzie. Paul ist der Sänger der legendären Band The Real McKenzies, die zu Neujahr immer "Auld Lang Syne" im kanadischen Fernsehen spielen und die erste Rockband mit Dudelsack sind. Er hat mir voriges Jahr ein Interview gegeben und mir unter anderem von Kanada erzählt. Das hat mich unglaublich neugierig gemacht.

Ich würde also Paul McKenzie besuchen und mir von ihm zwei, drei Tage die besten Ecken Vancouvers zeigen lassen. Dann geht es in die endlosen Wälder von British Columbia weiter. Immer weiter nach Norden treibt es mich, am Watson Lake vorbei und zum Nahanni Nationalpark, wo ich mir die Virginia Falls, Grizzly Bears und die Rabbitkettle Hotsprings anschaue. Die sind nämlich laut Paul ganz besonders schön.

Danach würde ich mir in den Rocky Mountains ein Blockhaus mieten und dort den Rest meines Urlaubs nur mit Staunen verbringen.

Steige ich dann in Vancouver wieder in das Flugzeug und fliege nach Deutschland zurück? Oder bleibe ich einfach für immer dort? Ein Problem gäbe es aber, wenn ich nicht mehr zurückkäme: Für meinen Hund wäre "kanada"!

Ich wünsche mir Ehrlichkeit

Pauline Storz (17): Ich habe schon einige Leute gefragt, welche Vorsätze sie im Jahr 2019 verfolgen möchten. Die Antwort darauf war erstaunlicherweise bei fast allen einstimmig: Keiner hatte konkrete Vorstellungen, was er sich vornehmen wollte. Es kamen nur die Standardantworten wie zum Beispiel: mehr Sport treiben oder sich gesünder ernähren.

Die Gründe für die kleinen Vorsätze wurden mir auch gleich dargelegt. Man will sich von keinem Druck oder Selbstzwang einengen lassen. Manchmal habe ich auch die Antwort bekommen, dass man die Vorsätze "ja eh nicht einhält".

Was also wünsche ich mir für das Jahr 2019? Möchte ich auch ohne neue Ziele in das Jahr starten? Nein. Ich finde es durchaus nicht schlecht, sich in einer Zeit, in der es um das Abliefern von Leistung und Leistungssteigerung geht, keinen Druck zu machen. Trotzdem möchte ich mich in den folgenden zwölf Monaten keinesfalls ausruhen. Wenn ich mich also an meine nächsten Projekte setze, wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit mit mir selbst.

Wie stelle ich mir das vor? Die Idee ist ganz simpel. Ich wünsche mir, dass ich mir selbst mehr Fehler eingestehen kann. Oder ich wünsche mir, zufrieden zu sein mit Fortschritten, die ich gerne übersehe, weil ich denke, sie wären zu klein.

Und an anderen Tagen wünsche ich mir, mich selbst und meine Taten zu hinterfragen, um nachzuprüfen, ob mir das, was ich gerade mache, wirklich guttut.

Zusammenfassend wünsche ich mir also ein Jahr voller Versuche ohne konkrete Vorsätze, an mir selbst zu arbeiten. Und das möglichst unabhängig von Schuldruck oder Trends aus sozialen Netzwerken. Ob das funktionieren wird? Ich hoffe doch!

Viel Motivation

Fiona Walter (18): Ich wünsche mir vom Jahr 2019 ganz viel Motivation und Durchhaltevermögen für mein Abitur. Im April starten die offiziellen Prüfungen, aber jetzt nach Weihnachten warten bereits jede Menge Tests, Referate und Klausuren auf mich.

Auf der einen Seite freue ich mich, dass der ganze Stress in ein paar Monaten vorbei ist, aber natürlich hat man auch Respekt und macht sich Sorgen, dass man zum Beispiel eine Prüfung verhauen könnte. Vielleicht wünsche ich mir dann auch noch eine gehörige Portion Gelassenheit dazu. Damit sollte ich dann ausreichend gewappnet sein.

Kraft und Glück

Paula Wahlig (17): Auf meinem Weihnachtswunschzettel an meine Eltern stand dieses Jahr neben dem Buch "Becoming" von Michelle Obama ein Lockenstab und ein Rucksack. Alles Sachen, die ich irgendwann lesen oder benutzen werde, die aber für das neue Jahr nicht wirklich relevant sind.

Denn 2019 bedeutet für mich gleichzeitig das Ende des einen und den Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Ich werde hoffentlich meine Schulzeit erfolgreich mit dem Abitur abschließen und kurz darauf meine berufliche Laufbahn beginnen.

Somit wünsche ich mir vom neuen Jahr Kraft, Ausdauer und das nötige Glück, um kommende Herausforderungen meistern zu können. Natürlich auch Gesundheit und Freude für meine Familie und Freunde.

Darüber hinaus könnte ich eine lange Liste von Wünschen an die Welt und die Politik schreiben, die sich mit jedem neuen Jahr nicht ändert.

Auch nach dem Jahr der Extreme 2018 plädiere ich für ein besseres Miteinander, ein toleranteres Weltbild und einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Erde. Ich wünsche mir, dass meine Wünsche irgendwann Realität werden.

Einen Weg finden

Helke Rüder (20): 2019 wird ein spannendes Jahr: Im Sommer mache ich (hoffentlich) meinen Bachelorabschluss an der FAU, und bereits jetzt im Januar muss ich die ersten Bewerbungen schreiben. Wo ich die zweite Jahreshälfte verbringen werde, weiß ich aktuell also genauso wenig, wie was genau ich dann mache – nur, dass es aus Nürnberg wieder weg geht, ist ziemlich sicher, obwohl mir die Stadt doch ans Herz gewachsen ist.

Aber egal, was passiert, ich wünsche mir, einen Weg zu finden, auf dem ich gerne weiter gehe. Egal, ob ich an der Journalistenschule angenommen werde, wieder (weiter) studiere oder Reisen mache. Vielleicht führt mich mein Weg auch wieder in den Norden, näher ans Meer und zu meiner Familie. Das letzte halbe Jahr hier möchte ich jedoch noch in Ruhe genießen und mit meinen Freunden in Nürnberg eine schöne Zeit haben.

Schulfreunde treffen

Julia Ahlfeld (18): Für das nächste Jahr wünsche ich mir nichts Besonderes: Mein Studium Ressortjournalismus soll gut laufen. Und ich hoffe, dass ich im Sommer einen Job für die Semesterferien finde, bei dem ich etwas Geld verdienen kann. Einen großen Wunsch habe ich allerdings doch: Ich möchte meine Schulfreunde noch genauso oft sehen wie jetzt und sie nicht aus den Augen verlieren.

Achtung und Respekt

Victoria Porcu (21): Die Liste der Wünsche im Detail ist lang und doch lassen sie sich jedes Jahr auf den gleichen Nenner bringen: Ich wünsche mir mehr Achtung und Respekt gegenüber unserer Umwelt, unseren Mitmenschen und gegenüber uns selbst. Mehr Bewusstsein für die globalen Auswirkungen unseres Konsums.

Mehr Chancengleichheit in der Bildung und am Arbeitsplatz, mehr Toleranz gegenüber anderen friedlichen Lebensentwürfen. Doch all diese Ideale nützen uns wenig, wenn wir nicht bereit sind, dafür etwas zu tun. Und deswegen wünsche mir, dass wir 2019 Diskriminierung, Hass und Korruption noch entschiedener in die Schranken weisen, dass wir uns für das, was uns wichtig ist, online wie offline einsetzen.

Ich wünsche mir öffentliche Diskussionen und Aktionen, die das Leben von Menschen nachhaltig verbessern, unsere Umwelt schützen und nicht weiter die Gesellschaft spalten.

Ich mache das Beste daraus

Elisabeth Adam (20): Hinter mir liegt ein ereignisreiches Jahr, das mir in sehr guter Erinnerung bleiben wird. Was also soll ich mir für das nun vor mir liegende Jahr wünschen? Dass es genauso aufregend und abwechslungsreich wird wie das vergangene? Dass ich es schaffe, weichenstellende Entscheidungen sinnvoll zu treffen und meine Zukunft zu gestalten? Dass die Welt sich zum Besseren wendet?

Ich halte nicht so viel vom Wünschen. Zwar ist das Wünschen praktisch, um zu erforschen, was mir am Herzen liegt. Ich zum Beispiel möchte nächstes Jahr wieder mehr Bücher lesen und leite daraus ab, dass mir Bildung und "über den Tellerrand schauen" wichtig ist. Aber letztlich ist der Wunsch, solange er nicht in die Tat umgesetzt wird, bloßes Hirngespinst.

Und mich frustriert es, wenn ich mir etwas vorgenommen, aber nie umgesetzt habe. Was aber schnell mal passieren kann. Vor allem, wenn es sich um etwas so Utopisches wie "Weltretten" handelt. Darum werde ich mir für 2019 nichts wünschen, sondern es mit positiven Gedanken auf mich zukommen lassen und das Beste draus machen.

 

Verwandte Themen


Keine Kommentare