Sogar Asterix und Obelix sprechen fränkisch

9.3.2019, 08:00 Uhr
Sogar Asterix und Obelix sprechen fränkisch

© Stefanie Goebel

Du hast bestimmt schon mal von einer Person ein Wort gehört, das du nicht verstanden hast, oder? Wahrscheinlich war das Dialekt – und Dialekte gibt es ganz schön viele in unserem Land. Almut König erforscht diese an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Bei einer Kinder-Uni-Vorlesung hat sie uns mit auf eine Reise durch Deutschland genommen.

Wusstest du, dass man auch in den Niederlanden und einigen Teilen Frankreichs fränkisch spricht? In manchen Ländern gibt es Dialekte, die man auch bei uns hört. Die Sprache in Holland und Luxemburg nennen die Dialektforscher "Niederfränkisch".

Außerdem gibt es noch "Rheinfränkisch" und "Moselfränkisch". Beide Dialekte sprechen etwa die Menschen im Rheinland und im Saarland. Das ist ein Bundesland an der Grenze zu Frankreich. Und wir hier in Franken sprechen nicht etwa richtiges Fränkisch, sondern eigentlich "Ostfränkisch", erklärt uns Almut König.

Die Forscherin teilt ganz Deutschland nach Dialekten auf. Und da gibt es nicht nur fränkische Dialekte. In Nürnberg dagegen – sozusagen der Hauptstadt von Franken – redet man eine Mischung aus "ostfränkisch und nordbairisch", erklärt die Forscherin.

Raunzer und Roller

Denn ein Dialekt hört sich überall anders an. Du kennt sicher jemanden, der das "R" beim Sprechen ganz lange rollt – das ist typisch für Bayern und Franken, erklärt Almut König.

In Norddeutschland sprechen die Menschen das "R" anders aus. Sie raunzen es, sagt die Forscherin. Das klingt dann eher wie ein "ch". Die Grenze zwischen "Rollern" und "Raunzern" läuft durch Fulda, das ist eine Stadt in Hessen, einem Nachbarbundesland von Bayern.

Sogar Asterix und Obelix sprechen fränkisch

© Stefanie Goebel

Ob Asterix und Obelix Roller oder Raunzer sind, wissen wir zwar nicht - aber sehr wohl, dass sie Fränkisch können! Den die Abenteuer der beide Gallier wurden in fast 50 Dialekte übersetzt. Sechs Bände gibt es in unserer Lieblingssprache. In Schwaben isst Obelix etwa keine Wildschweine, sondern "Wildsäu". Und er liebt es auch nicht, Römer zu verprügeln, sondern "mog Raufhändel". Ein komisches Wort, oder?

Doch in Deutschland gibt es noch mehr Dialektgrenzen als die zwischen Raunzern und Rollern: Eine der wichtigsten für Dialektforscher wie Almut König ist die Apfel/Appel-Grenze. Im Süden des Landes, also in Bayern und Baden-Württemberg, sagen wir "Apfel". Die Menschen in der Mitte von Deutschland, zum Beispiel in Hessen, sagen dagegen "Appel". Auch bei anderen Wörtern tauschen die Hessen einfach das "F" mit einem "P".

Und weiter oben im Norden gibt es noch einen viel stärkeren Dialekt. Denn in Norddeutschland sprechen die Menschen "Platt". Das ist fast schon eine eigene Sprache und für uns schwer zu verstehen. Statt "machen" und "essen" sagen die Norddeutschen "maken" und "eten".

Und wie finden Dialektforscher das alles heraus? "Wir reden mit vielen Menschen und fragen sie, welches Wort sie etwa für ,Mädchen‘ benutzen", erklärt Almut König. Dabei ist ihr aufgefallen, dass die Leute beim Dialekt "gerne Buchstaben sparen".

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