Awo weiht Kinderkrippe ein

Roth: Jung und Alt begegnen sich im "Zwergenland"

25.10.2021, 06:04 Uhr
Eltern und Kinder durften zu diesen Feierlichkeiten wegen der Corona-Vorschriften nicht eingeladen werden. Die Kinder der Gäste aber widmeten sich den bereit gestellten Spielsachen.  

© Dr. Johann Schrenk, NN Eltern und Kinder durften zu diesen Feierlichkeiten wegen der Corona-Vorschriften nicht eingeladen werden. Die Kinder der Gäste aber widmeten sich den bereit gestellten Spielsachen.  

Ernst Rossmeissl und seine Mitstreiter hätten im Jahr 1985, als sie den Grundstein für das Sozialzentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo) legten, „nicht im Traum daran gedacht, dass 35 Jahre später kleine Zwerge und Abenteurer die Einrichtung übernehmen würden.“ Mit diesen prosaischen Worten leitete Sven Ehrhardt, Vorsitzender des Rother Awo-Ortsvereins, die Einweihungsfeier der Kinderkrippe „Zwergenland“ im Gebäude in der Adam-Kraft-Straße ein.

Damit ist für die Ortsgruppe der Awo Mittelfranken-Süd der Traum eines Mehrgenerationenhauses in Erfüllung gegangen. Zu „verdanken“ hat die neue Kinderkrippe ihre Entstehung einer räumlichen Notlage. Um für die bestehende Einrichtung der Kindertagesstätte „Waldwichtel“ während der Arbeiten an einem Krippen-Erweiterungsbau eine Übergangslösung anzubieten, stellte man 2018 im Ernst-Rossmeissl-Haus Räumlichkeiten im Erdgeschoss für die „Waldwichtel“ zur Verfügung, die dafür vom Architektenteam Gsänger aus Petersgmünd hergerichtet wurden.

Als dann die Waldwichtel im Frühjahr 2019 ihre neuen Räume in der Waldstraße beziehen konnten, war die Idee für die Schaffung einer neuen dauerhaften Kinderkrippe in der Adam-Kraft-Straße geboren. Die Awo als Träger, die Stadt Roth und Architekt Michael Gsänger mit seinem Team erarbeiteten im Dezember 2019 den Bauantrag, der im Mai des Folgejahres vom Stadtrat einstimmig genehmigt wurde. Der Spatenstich war am 7. August 2020. Ein gutes Jahr später, Anfang September 2021 waren 1,1 Millionen Euro verbaut.

Senioren und junge Familien

Auf einer Gesamtfläche von 620 Quadratmetern stehen im Ernst-Rossmeissl-Sozialzentrum der Rother Awo 380 Quadratmeter für die Kinderkrippe und 240 Quadratmeter für eine moderne, barrierefreie Bürgerbegegnungsstätte mit neuen Büroräumen zur Verfügung, wofür auch die Awo in Eigenregie 150.000 Euro investierte. PC-Kurse für Senioren, eine Mineraliengruppe, die Veeharfengruppe, der Seniorennachmittag sowie Angebote für junge Familien und werdende Eltern stehen auf der Agenda des Programmangebots.

Sven Ehrhardt betonte in der Rückschau, dass man das Geld sinnvoll eingesetzt habe, unter anderem für einen modernen Brandschutz und Schutzeinrichtungen zur Verhinderung von Gewitterschäden. Es wurden „nicht nur schöne, sondern auch sichere Räume“ geschaffen.

Ein geschätzter Partner

Stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny überbrachte nicht nur die Grüße von Landrat Herbert Eckstein, sondern zollte dem Unternehmen auch aus der Sicht der Fachaufsicht große Anerkennung, wobei die endgültige Abnahme noch bevorsteht. Der ehemalige und seinerzeit für das Bauvorhaben zuständige Bürgermeister Ralph Edelhäußer vergaß nicht, darauf hinzuweisen, dass die Stadt Roth mit der Awo einen verantwortungsvollen Partner zur Seite hatte. Er habe die Auszahlungsanordnungen für die 1,1 Millionen Euro gerne unterschrieben, zumal der Betrag weit unter dem Niveau für den Bau vergleichbarer Einrichtungen geblieben sei.

Architekt Michael Gsänger ging darauf im Gespräch mit unserer Zeitung ein. Die Bauzeit und der Kostenumfang blieben auch deswegen im Rahmen, da man die neuen Räumlichkeiten für die Kinderkrippe auf dem bestehenden Grundriss neu gestalten konnte. Das Geld konnte vor allem für die neuen Installationen verwendet werden, darunter zum Beispiel die Waschräume für die Kinder und die moderne Küche, beziehungsweise für den neuen Eingang mit dem Windfang. Für die künftige Nutzung der Kellerräume wurde eine Außentreppe angebaut sowie ein behindertengerechtes WC geschaffen. Ein Treppenlift zur Herstellung der Barrierefreiheit wird hier noch folgen.

„Schneller Weg“

Gsänger dankte vor allem Christine Butschek, der Leiterin der neuen Kinderkrippe, und Sven Ehrhardt, dem Vorsitzenden des Awo-Ortsvereins Roth, für „den schnellen Weg“ und die konstruktive Mitarbeit bei den Umbauten. Es sei, so Architekt Gsänger, ein „sehenswertes Ergebnis“ dabei herausgekommen.

Nach Besichtigung der Räumlichkeiten lud Sven Ehrhardt im Namen des Awo-Ortsvereins die Gäste zu Speis’ und Trank ein. Eltern und Kinder konnten zu diesen Feierlichkeiten wegen der Corona-Vorschriften nicht eingeladen werden. Die Kinder der Gäste aber widmeten sich den bereitgestellten Spielsachen.

Zufriedene Gesichter bei der Einweihung (von links): Erzieherin Carola Laumer, Awo-Ortsvorsitzender Sven Ehrhardt, „Zwergenland“-Einrichtungsleiterin Christine Butschek, Bürgermeister Andreas Buckreus, Erzieherin Jeanette Riedel, Erzieherin Luisa Cjpek, Bundestagsabgeordneter und Ex-Bürgermeister Ralph Edelhäußer, „Abenteuerland“-Einrichtungsleiterin Andrea Balanda, die Architekten Barbara Gsänger und Michael Gsänger sowie Erzieherin Nathalie Barth.  

Zufriedene Gesichter bei der Einweihung (von links): Erzieherin Carola Laumer, Awo-Ortsvorsitzender Sven Ehrhardt, „Zwergenland“-Einrichtungsleiterin Christine Butschek, Bürgermeister Andreas Buckreus, Erzieherin Jeanette Riedel, Erzieherin Luisa Cjpek, Bundestagsabgeordneter und Ex-Bürgermeister Ralph Edelhäußer, „Abenteuerland“-Einrichtungsleiterin Andrea Balanda, die Architekten Barbara Gsänger und Michael Gsänger sowie Erzieherin Nathalie Barth.   © Dr. Johann Schrenk, NN