S-Bahn: Die Lücke ist geschlossen

20.12.2010, 08:04 Uhr
S-Bahn: Die Lücke ist geschlossen

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Neun Minuten braucht die S-Bahn vom Nürnberger zum Fürther Hauptbahnhof — wenn alles nach Plan läuft. Am Samstag war das freilich nicht ausnahmslos der Fall, am frühen Nachmittag etwa warteten Reisende in Richtung Erlangen und Forchheim mehr als 30 Minuten auf ihren Zug.

Angesprochen auf zwei S-Bahnen, die gegen 14 Uhr mit erheblicher Verspätung in Nürnberg und später auch in Fürth ankamen, sprach Bahnsprecher Franz Lindemair von „Momentaufnahmen“. „Im Großen und Ganzen“ sei alles planmäßig gelaufen. Technische Schwierigkeiten, wie in den vergangenen Tagen, habe man bei der Bahn nicht registriert.

Die Lautsprecherdurchsagen waren freilich an vielen Bahnhöfen zahlreich. Viele S-Bahnen hinkten dem Fahrplan einige Minuten hinterher — die Bahn spricht offiziell erst von einer Verspätung, wenn sie Fahrgäste länger als fünf Minuten warten lässt. Als Grund für die Verzögerungen wurde in den Durchsagen in der Regel die Verspätung vorhergehender Züge genannt, was Lindemair mit dem Wetter erklärt.

Schilder kündigen ganz andere Routen an

Noch immer trägt nicht jede S-Bahn die richtige Aufschrift. Fürther, die am Samstagmittag nach Erlangen fahren wollten, nahmen beispielsweise in Abteilen Platz, in denen Schilder eine ganz andere Route ankündigte: von Lauf über Röthenbach nach Nürnberg nämlich.

Nachdem der S-Bahn-Verkehr am 12. Dezember auf der neuen Strecke zwischen Hartmannshof und Bamberg chaotisch gestartet war, waren die Hoffnungen seitens der Bahn und ihrer Kunden groß, dass es flüssiger und zuverlässiger läuft, sobald die Lücke zwischen Nürnberg und Fürth einmal geschlossen ist. Wie berichtet, war ein Gleis nicht rechtzeitig fertig geworden, so dass S-Bahn-Gäste in der vergangenen Woche zwischen Nürnberg und Fürth auf die U-Bahn ausweichen mussten. Weitere Unannehmlichkeiten brachten alte Loks und Wagen, die im Einsatz sind, weil die eigentlich vorgesehenen Fahrzeuge noch mindestens ein Jahr auf sich warten lassen.

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