Skateanlage in Höchstadt: Das gute Ende einer langen Geschichte

23.4.2021, 05:54 Uhr
Skateanlage in Höchstadt: Das gute Ende einer langen Geschichte

© Hans von Draminski

Nachdem die Skateanlage schon "schwarz" von Kindern und Jugendlichen genutzt worden war, gab Bürgermeister Gerald Brehm nun selbst grünes Licht für das Projekt, das sich von der Idee bis zur Realisierung einige Zeit hinzog. Die ersten Überlegungen, im Umgriff der Kulturfabrik eine Skateanlage zu bauen, datieren in etwa von 2008, als von der Kommunalpolitik noch beratschlagt wurde, wie aus dem Manz-Schuhfabrikstandort ein Kulturzentrum werden sollte.

"Wir freuen uns riesig"

"Wir freuen uns riesig, dass die Anlage in ihrer Gesamtheit so gut angenommen wird", sagte Brehm im Beisein von Mitgliedern des Jugendparlaments, Höchstadts Polizeichefin Sabine Röhrer sowie Jugendpflegerin Mona Reinhard und ihrem Kollegen Stephan Baierl.

Problem Infektionsschutz

Die Skatebahn habe man erst freigeben dürfen, als sie fertiggestellt war, betonte Brehm. Der Betrieb stellt die Verantwortlichen vor das Problem, die Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes umsetzen zu müssen. Steckt sich jemand an, weil der Sicherheitsabstand und die Hygieneregeln missachtet wurden, dann steht die Stadt in der Pflicht.

Kommt ein Ticket-System?

Auch der Landkreis ERH weist momentan eine Sieben-Tages-Inzidenz von über 100 auf, aber "auch bei diesen Werten dürfen Bolzplätze und Skateanlagen genutzt werden", weiß Gerald Brehm. Gegen kontaktlosen Sport im Freien – und nichts anderes ist Skaten mit Board oder Inlinern – sei grundsätzlich nichts einzuwenden. Ob man starken Andrang bei der Anlage mit Hilfe eines Ticket-Systems kanalisiert, wie man es vom Tüv oder aus den Einwohnerämtern kennt, ist noch nicht entschieden.

Vorsicht als zentrales Gebot

Angesichts dessen, dass sich aktuell immer mehr junge Menschen zwischen 15 und 19 mit Corona infizieren, sei Vorsicht jedenfalls zentrales Gebot bei der Benutzung der Skateanlage. Auch die beiden Jugendpfleger sollen Gespräche führen, um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen für die potenzielle Gefahr zu sensibilisieren.

"Das falsche Signal"

"Wir wollen nicht wegen ein paar unvernünftigen Nutzern die Anlage wieder sperren müssen", sagen Brehm und Röhrer fast unisono. Eine bei Verstößen gegen die Infektionsschutzregeln drohende Schließung sei "das falsche Signal in Richtung Jugendpflege", meint der Bürgermeister und beschwört einen konstruktiven Dialog zwischen Nutzern und Betreibern der Anlage.

"Wir können Hausverbot erteilen"

Skateanlage in Höchstadt: Das gute Ende einer langen Geschichte

© Hans von Draminski

Den Betrieb unter Corona-Auflagen nennt Bernd Riehlein "ein großes Dilemma", zumal man für jene, die sich trotz Ermahnung nicht an die Corona-Regeln hielten, wenig wirksame Sanktionen parat habe. "Hausverbot können wir aber erteilen", meinte Gerald Brehm dazu. In den Pfingstferien soll übrigens durch einen Graffiti-Workshop für Jugendliche mit Nürnberger Künstlern ein wenig Farbe in das graue Beton-Einerlei der Skateanlage kommen.

 

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