0:1 gegen Gent: Der Club verliert seinen Testspiel-Skalp

9.1.2018, 17:38 Uhr
0:1 gegen Gent: Der Club verliert seinen Testspiel-Skalp

© Sportfoto Zink / DaMa

Dafür, dass es für auf Rang drei notierte Nürnberger in der ausstehenden Rückrunde noch ein, zwei Plätze nach oben geht, schuften sie derzeit in der Nähe von Valencia. Am Dienstagnachmittag ging's für den Testspiel-Club gegen die KAA Gent. Der belgische Erstligist, dessen Wappen ein Indianer-Kopf ziert, wusste wahrscheinlich wenig von Nürnbergs Testspielstärke. Ebenso wie die FCN-Spieler, dass der sagenhafte Buffalo Bill - einst in Ostflandern unterwegs - den Gegner zu besagtem Wildwest-Emblem animiert haben soll.

Sepsi schiebt Leibold nach vorne

Nürnbergs Vorfreude auf den ersten Test im neuen Kalenderjahr hatte der Club-Häuptling da bereits vermittelt. Via Facebook kündigte Michael Köllner an, dass man trotz der strapaziösen Trainingseinheiten mit einer "guten Leistung" aufwarten wolle. In der Elf, welche gegen die Koninklijke Atletiek Associatie aus Gent nach Anlaufschwierigkeiten dann auch eine ordentliche Leistung abliefern sollte, fanden sich weder Ulisses Garcia noch Federico Palacios wieder - und damit keiner der vom Verein jüngst engagierten Neuzugänge. Lukas Mühl begann in der Defensivzentrale. Da Laszlo Sepsi links verteidigte, rutschte Tim Leibold auf der Bahn nach vorne und bildete das Gegenstück zu Lucas Hufnagel, der auf der anderen Seite von Beginn an spielen sollte.

In einer anfangs taktisch geprägten Auseinandersetzung ging es dem FCN zunächst darum, sich im Defensivverband diszipliniert und aufmerksam zu zeigen, was nur zum Teil gelang. Die Belgier stellten in der Anfangsphase das aktivere Team und verdeutlichten dies in der achten Minute in Form einer Riesenchance: Mamadou Sylla behauptete sich nach einem Vertikalball robust - und wie man von außen berechtigterweise annehmen durfte auch unfair gegen den etwas zu sorglos verteidigenden Margreitter. Danach  steuerte Gents Stürmer alleine auf Fabian Bredlow zu, verzögerte, konnte den Club-Keeper im Eins-gegen-Eins aber nicht bezwingen.

Bredlow, Bredlow, Bredlow

Nürnbergs Testspiel-Gegner, der die vergangene Saison in Belgiens höchster Spielklasse auf Platz drei abgeschlossen hatte, ließ auch im Anschluss erkennen, dass er einige feiner Fußballer in seinen Reihen hat. Gent ließ den Ball flott zirkulieren, wurde besonders über die Flügel auffällig und hatte erneut durch Sylla weitere Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Doch entweder sauste die Kugel am Nürnberger Gehäuse vorbei oder der souverän und reaktionsschnell auftretende Bredlow nutzte weitere Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen.

Mit einem starken Pressing erschwerte das Team aus Flandern dem Club den Spielaufbau. Chancen für den FCN waren im ersten Durchgang folglich nur wenige zu verzeichnen: Ein Valentini-Freistoß - aus zentraler Position und knapp 22 Metern auf den Weg gebracht - landete abgefälscht im Toraus (10.). Dass Michael Köllner dennoch mit den den Offensivanstrengungen seiner Elf zufrieden sein durfte, lag daran, dass der FCN ab Mitte der ersten Hälfte zumindest situativ beherzter nach vorne drängte: In der 21. Minute stand Behrens nach einer schönen Sepsi-Flanke halbrechts im Strafraum erstaunlich blank, platzierte das Spielgerät aber am KAA-Kasten vorbei. Auch in der 38. Minute war es der Club-Kapitän, der nach einer flotten Ballstafette die Kugel flach an der Belgier-Bude vorbeibeförderte.

Eine Führung des FCN wäre angesichts des Chancenplus‘ von Gent dennoch nicht verdient gewesen. Ob sie es kurz nach Wiederbeginn verdient gewesen, ist eine hypothetische Frage: Der eingewechselte Rurik Gislason - mit Ausnahme von Bredlow hatte Köllner seine Formation komplett durcheinandergewirbelt - probierte es nach einer flachen Garcia-Hereingabe im Rutschen, scheiterte damit aber am Torwart des Testspiel-Kontrahenten (48.).

Sortieren musste sich der Club im zweiten Durchgang nicht. Schließlich waren ja alle zehn Feldspieler – darunter etwa Neuzugang Garcia oder der junge Maximilan Krauß - neu von der Partie. Defensiv präsentierte sich der FCN über weite Strecken durchaus konzentriert. In einer nun höhepunktärmeren Begegnung musste Bredlow gleichwohl noch das ein oder andere Mal zugreifen. Im Vorwärtsgang verpasste es Krauß, den Ball bei vielversprechenden Offensivansätzen an einen Kollegen zu bringen. Ansonsten wäre Mitte der zweiten Hälfte vielleicht mehr drin gewesen für den Club.

Garcia, Foul, Elfmeter

Dass es an Ende 1:0 für Gent hieß. hatte damit zu tun, dass Garcia in der Schlussphase Samuel Gigot nach dessen Dribbling an der rechten Strafraummarkierung zu Fall brachte. Der Gefoulte trat selbst zum Elfmeter an, verlud den zuvor unbezwingbaren Bredlow und schnappte sich so Nürnbergs Testspiel-Skalp. Als Aufstiegsanwärter darf der Club freilich dennoch geführt werden.

1. FC Nürnberg (erster Durchgang): Bredlow - Valentini, Margreitter, Mühl, Sepsi - Erras - Hufnagel, Möhwald, Behrens, Leibold - Ishak  

(zweiter Durchgang): Bredlow - Brecko, Kammerbauer, Jäger, Garcia - Petrak - Krauß, Löwen, Fuchs (75. Hofmann), Gislason (75. Rhein) - Salli

Tore: 0:1 Gigot (87.)

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