0:4 in Berlin! Fürth verliert erst Wittek und dann das Spiel

11.11.2018, 15:38 Uhr
Bereits in der vierten Minute musste Maximilian Wittek wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden.

© Sportfoto Zink / WoZi Bereits in der vierten Minute musste Maximilian Wittek wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden.

Vier Siege hatten die Eisernen in dieser Spielzeit schon eingefahren, achtmal teilten sie sich die Punkte, zuletzt viermal in Serie. "Es ist geil gegen eine ungeschlagene Mannschaft zu spielen", freute sich Buric noch am Sky-Mikrofon und ergänzte: "Wir haben eine riesige Motivation." Dass diese auch nach einer an völlig missratenen ersten halben Stunde nicht aufgebraucht war, war bemerkenswert. Immerhin lag Fürth da bereits mit 0:3 zurück.

Schon nach zwei Minuten mussten die Gäste einen schweren Ausfall beklagen: Maximilian Wittek und Berlins Suleimann Abdullahi waren mit den Köpfen zusammengeprallt. Fürths Linksverteidiger musste mit einer schweren Augenverletzung in die Klinik gebracht werden. Für Wittek übernahm der eingewechselte David Raum. Nur Sekunden nach der Zwangsrochade erspielten sich die Gäste just über die neu sortierte Abwehrseite den Führungstreffer. Der Ex-Fürther Robert Zulj bediente den allerdings im Abseits stehenden Marcel Hartel und dessen Flanke drückte Joshua Mees aus fünf Metern ins Tor (5.).

Fürths Trainer Damir Buric und Manager Rachid Azzouzi waren außer sich. Erst recht, als fünf Minuten später nach einer Doublette das 0:2 fiel. Wieder war die linke Abwehrseite zu löchrig gestaffelt, und in der Mitte hatte Maximilian Sauer Mees enteilen lassen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Angreifer David Keita-Ruel außerhalb des Feldes behandeln lassen müssen, Fürth agierte also in Unterzahl.

Unschöne Szenen abseits des Rasens

Im Fanblock kam es derweil zu hässlichen Szenen. Nachdem es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Ordnungsdienst der Berliner und Kleeblatt-Anhängern gekommen war, drang ein Einsatzkommando der Polizei in den Gästeblock ein und setzte Schlagstock und Pfefferspray ein.

Die Spielvereinigung war trotz des veritablen Fehlstarts um seine Comeback-Qualitäten bemüht, spielte nahezu unbekümmert nach vorne und kombinierte sich so zu zwei Großchancen. Es hätte auch bei Trainer Buric und Manager Azzouzi zum Frustabbau beigetragen, wäre ein schneller Anschlusstreffer gelungen. Doch Keita-Ruel vergab binnen 180 Sekunden zweimal aussichtsreich (16. und 18. Minute).


Gugganig grantig: "Das Spiel geht halt gleich Scheiße los"


Statt Hoffnung zu schöpfen mussten die Weiß-Grünen auch noch den Treffer zum 0:3 verdauen. Nach einem Kopfball von Mario Maloca aus der Gefahrenzone heraus konnte Mees ungestört von der Strafraumgrenze abziehen. Sebastian Polter hielt den Fuß dazwischen und fälschte den Ball unhaltbar für Torhüter Sascha Burchert ins Tor ab (29.).

Kapitaler Fehler führt zum vierten Gegentreffer

Nach 39 Minuten ging der Puls der Fürther erneut bis in den roten Grenzbereich. Nach einer rüden Attacke von Manuel Schmiedebach, ohne Chance auf den Ball gegen David Atanga, beließ es der Unparteiische Daniel Schlager mit einer Gelben Karte, statt Rot zu zücken. Azzouzi war geladen und schnappte sich nach dem Halbzeitpfiff auf dem Weg in die Kabine das Schiedsrichter-Trio, das seinen Gang aber reichlich unbeeindruckt fortsetzte.

17 Tore hat das Kleeblatt in dieser Saison in der zweiten Halbzeit erzielt. Diesmal aber kam nur noch ein weiterer Treffer des Gegners dazu. Mit dem 0:4 durch Union-Angreifer Polter nach einem kapitalen Bock von Raum in der 56. Minute fand das anerkennenswerte Aufbäumen der tapferen Gäste ein Ende und es wurde die Energie nur noch dazu verwendet, Schlimmeres zu verwenden.

 1. FC Union Berlin: Gikiewicz - Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel - Schmiedebach - Zulj, Hartel - Abdullahi (58. Redondo), Mees (67. Hedlund) - Polter (76. Andersson)

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer, Maloca, Magyar (59. Bauer), Wittek (4. Raum) - Ernst, Gugganig - Atanga, Green (59. Abouchabaka), Mohr - Keita-Ruel

Tore: 1:0 Mees (5.), 2:0 Mees (10.), 3:0 Polter (29.), 4:0 Polter (56.) | Gelbe Karten: Schmiedebach, Trimmel - Sauer | Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim) | Zuschauer: 21.000

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