1:1 im Ronhof: Regensburg trotzt Fürth einen Zähler ab

6.10.2018, 14:58 Uhr
Mit seinem Treffer zum 1:1 sorgte Regensburgs Marco Grüttner (re.) für den 1:1-Endstand.

© Sportfoto Zink / DaMa Mit seinem Treffer zum 1:1 sorgte Regensburgs Marco Grüttner (re.) für den 1:1-Endstand.

Es drehte sich im Ronhof alles um die Sechs: Die Nummer war am Samstagmittag omnipräsent auf dem Rasen, jedenfalls vor dem Anpfiff des Zweitliga-Spiels zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem SSV Jahn Regensburg. Aus Solidarität mit ihrem durch einen Kreuzbandriss länger außer Gefecht gesetzten Kollegen Yosuke Ideguchi trugen alle Kleeblatt-Spieler beim Aufwärmen sein Trikot mit der Nummer 6.

Unterstützung für den verletzten Kollegen: Zum Aufwärmen kam das Kleeblatt in Trikots mit der Nummer sechs von Yosuke Ideguchi auf den Platz.

Unterstützung für den verletzten Kollegen: Zum Aufwärmen kam das Kleeblatt in Trikots mit der Nummer sechs von Yosuke Ideguchi auf den Platz. © Sportfoto Zink / DaMa

Die Frage nach der "Sechs" in seinem System hatte Trainer Damir Buric bereits vor der Partie umgetrieben. Denn neben Ideguchi fehlte im defensiven Mittelfeld auch Lukas Gugganig wegen einer Gelbsperre. Statt Kapitän Marco Caligiuri oder Richard Magyar auf die Position vor der Abwehr zu setzen, entschied sich der Kleeblatt-Coach für etwas anderes: Sebastian Ernst und Julian Green besetzten das zentrale, defensive Mittelfeld, wobei Ernst den etwas weiter nach hinten gerichteten Part übernahm. So ganz ging der Plan nicht auf: Vor allem Gugganigs Zweikampfstärke wurde in der Fürther Hälfte vermisst.

Eindrucksvolle Choreo der Fans

Die Gäste aus Regensburg, in der vergangenen Saison zweimal gegen das Kleeblatt siegreich, waren nach durchaus munteren ersten Fürther zehn Minuten das aktivere und gefährlichere Team der ersten Hälfte. Schon nach elf Minuten musste Spielvereinigung-Torwart Sascha Burchert zweimal aus kurzer Distanz gegen Regensburgs Sargis Adamyan und Jonas Föhrenbach klären und tat das bravourös. Zehn Minuten später warf sich Mario Maloca in höchster Not in einen Schuss von Jann George, der knapp acht Meter vor dem Tor frei stand.

Die Fans spürten, dass ihre Mannschaft nicht recht ins Spiel fand. "Kämpfen und siegen", schallte es von der Nordtribüne. Vor der Partie hatten die Anhänger dort mit einer Choreographie noch den alten Namen des Vereins vor der Fusion zurückgefordert: "SpVgg Fürth. 115 Jahre Tradition verdienen ihren einzig wahren Namen. Damals – heute – für die Ewigkeit" war auf den Bannern zu lesen.

Atanga trifft zur Fürther Führung

Die Fürther Spieler schafften es auf dem Rasen zu selten, das Spiel schnell zu machen und so Lücken in den dichten Regensburger Reihen zu finden. Dazu fehlte es spätestens im letzten Drittel an Präzision, bisweilen auch, weil das Kleeblatt es sich beim letzten Pass etwas zu kompliziert machte. Und doch wäre ein Treffer für die Spielvereinigung möglich gewesen: Einen Volley-Schuss von Green kratzte Jahn-Keeper Philipp Pentke gerade noch aus dem rechten Toreck. Bei der anschließenden Ecke verfehlte ein Kopfball von Magyar seinen Kasten nur knapp. 

Zur Pause brachte Buric Stürmer Shawn Parker für Reese – und nicht nur das Kleeblatt kam verwandelt aus der Kabine, auch das Spiel selbst wurde zwischenzeitlich wild und aufregend. Schon in der 48. Minute stand Parker frei vor dem Regensburger Tor, ein Zuspiel von Atanga war den Regensburgern durch die Beine gerutscht, doch der Fürther Neuzugang traf nur die Beine von Pentke. Eine Minute später leitete ein Ballgewinn von Green am Mittelkreis das 1:0 ein. Über eine scharfe Flanke von Mohr landete der Ball bei Atanga, der ihn ins Tor köpfte. 

Gegentor statt Stabilität

Weil den Fürthern ohne Gugganig jedoch weiter der Zugriff im Zentrum fehlte, blieb es eine offene Partie. Fast hätte Burchert den Gästen, respektive ihrem Stürmer Adamyan, kurz nach dem 1:0 den Ausgleich in die Füße gespielt, doch der Fürther Torwart hechtete dem vertändelten Ball noch hinterher und klärte zur Ecke. Glück hatte das Kleeblatt, als Sauer in der 69. Minute an der Strafraumgrenze am Ball vorbei schlug, George das Leder frei vor Burchert jedoch nicht richtig erwischte.


Hier gibt's die Stimmen zum Fürther Remis gegen Regensburg!


Gelegenheiten auf 2:0 zu erhöhen, hatte das Kleeblatt: ein abgefälschter Distanzschuss von Parker (55.), ein zu hoher Freistoss durch Wittek (62.). Weil die Chancen vergeben wurden, kam Regensburg in dem Moment zum Ausgleich, als Buric mit der Einwechslung von Maximilian Bauer gerade für defensive Stabilität sorgen wollte. Ein Pass von Adamyan hebelte die Fürther Abwehr aus, der eingewechselte Hamadi Al Ghaddioui ließ Sauer aussteigen und passte auf Jahn-Kapitän Marco Grüttner, der den Ball am langen Pfosten zum 1:1 einschob (75.).

Die Partie war nun endgültig offen, doch statt, dass es gefährlich wurde, plätscherte sie eher dem Ende entgegen. Es blieb beim 1:1. Fürth verpasste so den Sprung auf Platz zwei der Zweitliga-Tabelle, kann mit 16 Punkten aus neun Spielen dennoch sehr zufrieden in die Länderspielpause gehen.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer, Maloca, Magyar, Wittek - Ernst - Reese (46. Parker), Mohr (90.+1 Steininger) - Green - Atanga (76. Bauer), Keita-Ruel

Jahn Regensburg: Pentke - Vrenezi (73. Al Ghaddioui), Sörensen, Nandzik, Föhrenbach - Thalhammer, Fein (87. Lais) - Stolze, George - Adamyan (90.+3 Volkmer), Grüttner

Tore: 1:0 Atanga (49.), 1:1 Grüttner (75.) | Gelbe Karten: Maloca, Green - Grüttner | Schiedsrichter: Thomsen (Kleve) | Zuschauer: 10.845.

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