Niederlage beim Spitzenreiter
1:5-Klatsche! Dittenheim erlebt in Aufkirchen ein Debakel
23.8.2021, 17:46 Uhr
Fußball kann wunderbar einfach sein, behaupten Kenner des rund um den Globus so populären Mannschaftsspiels. Rennen, Zweikämpfe gewinnen und Tore schießen – der Schlüssel zum Sieg basiert nach wie vor auf grundlegenden Eigenschaften. Das Problem: In der Regel bemühen sich beide Teams um eine erfolgreiche Umsetzung. Am Ende triumphieren dann meist die Besseren, wie eben auch am Sonntag im Derby der Bezirksliga Süd zwischen Spitzenreiter SC Aufkirchen und dem FV Dittenheim. Mit 5:1 fiel der Vergleich ziemlich deutlich zugunsten der Hesselberger aus.
Doch wieder zurück zu den Ur-Tugenden des Fußballs. "Über die Flügel spielen", fordert das fachkundige Publikum auf nahezu allen Plätzen von der Bundesliga bis in die Niederungen der Amateurklassen. Diese Strategie gilt als probates Mittel, um gegnerische Defensivreihen aus den Angeln zu heben. Klar, es kommt immer auf die jeweilige Situation an. Allgemein jedoch erhöhen schnelle Angriffe über die Außenpositionen die Wahrscheinlichkeit, möglichst häufig ins Schwarze zu treffen. Nach Ansicht einiger Dittenheimer Schlachtenbummler wurde diese Variante vom FV besonders in der zweiten Halbzeit vernachlässigt. "Hier steht doch keiner", monierte ein Ex-Aktiver am Spielfeldrand die fehlenden Alternativen auf der linken Offensivseite. Zu oft und ungestüm wurde seiner Ansicht nach der Weg durch die Mitte gesucht.
Die Pleite nur daran festzumachen, wäre allerdings zu einfach. In der ersten halben Stunde konnte zwischen den Kontrahenten kein gravierender Unterschied festgestellt werden. Dittenheim stand trotz erneuter Personalsorgen (mit den Brüdern Meyer und Julian Gulden fehlten gleich drei Abwehrkräfte) relativ stabil und setzte eigene Nadelstiche Richtung SCA-Gehäuse. Brachten erste Möglichkeiten nichts ein, sorgte Stefan Wilhelm nach gut einer halben Stunde mit einem sehenswerten Schlenzer in den Winkel für die nicht unverdiente Gästeführung.
Stimpfig macht den Sack zu
Kaum war der Jubel beim FV-Anhang verklungen, folgte die Antwort des Tabellenführers. Sebastian Beck veredelte das öffnende Zuspiel von Leon Stimpfig zum Ausgleich (35.). Kurz vor der Pause legten sich die Gäste selbst ein Ei ins Nest. Simon Babel nutzte einen verunglückten "Doppelpass" zwischen Keeper Andre Ballenberger und Marco Schwab zur 2:1-Führung. Fußball kurios, über ihre unfreiwillige Slapstick-Einlage ohne Not ärgerten sich die Protagonisten vermutlich am meisten.
"Dittna" spielte auch nach dem Seitenwechsel munter mit, wesentlich abgezockter präsentierten sich bereits in dieser frühen Phase des zweiten Durchgangs jedoch die Gastgeber. Sie agierten nun mit breiter Brust, überbrückten schnell das Mittelfeld, stießen in frei werdende Räume (weidlich "über die Flügel") und nahmen individuelle Fehler der Gelb-Schwarzen dankend an. Zwei Treffer von Stimpfig (52., 66.) brachten die Vorentscheidung, spätestens jetzt war die Moral der FV-Kicker erkennbar angeknackst.
Bei mehreren Versuchen zur Ergebniskosmetik haperte es am Quäntchen Glück oder an der individuellen Überzeugung. Auf der Gegenseite verhinderte Ballenberger mit tollen Reflexen einen noch höheren Rückstand. Machtlos war er in der 87. Minute, als Hannes Wiedemann mit Gefühl und "Auge" zum 5:1-Endstand traf.
SC Aufkirchen - FV Dittenheim 5:1 (2:1) – Dittenheim: Ballenberger, Kamm, Remberger, Wilhelm, Pilney, König (83. Zebisch), Prosiegel (61. Niederlöhner), Halbmeyer (76. Gutmann), Unöder, Schwab, Deuter / Tore: 0:1 Wilhelm (31.), 1:1 Beck (35.), 2:1 Babel (44.), 3:1 Stimpfig (52.), 4:1 Stimpfig (66.), 5:1 Wiedemann (87.)
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