Neuer Vertrag bis mindestens 2024

Alles klar: Vorstand Rossow bleibt dem Club erhalten

23.6.2021, 17:55 Uhr
Ist noch lange nicht fertig mit dem Club: Niels Rossow.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, NN Ist noch lange nicht fertig mit dem Club: Niels Rossow.

Es blieb nicht bei einem Gespräch. Im September wäre Niels Rossows Vertrag als Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg ausgelaufen, nach drei Jahren. Deshalb haben sie sich schon beizeiten zusammengesetzt, um die gemeinsame Zukunft zu planen. Sie wussten ja, dass der Tag x kommen würde. Der Abschluss ließ trotzdem auf sich warten.

Heute ist es endlich soweit; Rossow, der frühere Adidas-Manager, wird unterschreiben und damit weiter für den Club im Einsatz sein, mindestens bis September 2024. Zu Details schweigen sich beide Seiten wie üblich aus. Bereits im Februar hatte Rossow im Interview mit dieser Zeitung keine Zweifel an der Fortsetzung seiner Arbeit gelassen. "Ich gehe davon aus", sagte er schon vor fünf Monaten, "dass ich dem FCN erhalten bleibe."

Ganz so einfach ist es dann aber wohl doch nicht gewesen, obwohl sie im Aufsichtsrat, laut Satzung zuständig für die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern, überzeugt sind von Rossows Fähigkeiten und Visionen. Mit diversen Projekten abseits des Rasen versucht er, seinen Traditionsverein auch außerhalb der Stadien wieder fest im sozialen Leben zu verankern. Gerade jetzt, in komplizierten Zeiten.

Trennung von "Sportfive"

Das neue Zusammengehörigkeitsgefühl soll sich eines Tages natürlich auch wirtschaftlich rentieren. Wer den 1. FC Nürnberg sympathisch findet, ist möglicherweise eher bereit, sich früher oder später ein Trikot zu kaufen oder als Sponsor einzusteigen. Dafür hat Rossow auch die Trennung von Vermarkter "Sportfive" forciert; nach dann 24 Jahren wird sich der Club ab 1. Juli 2022 selbst um die Akquise kümmern, mit einer eigenen Abteilung. Rossow und seine Mitarbeiter nehmen es selbst in Hand: "Für jeden Partner individuelle Lösungen aus dem FCN-Kosmos" möchten sie entwickeln, um so auch die strategische Modernisierung voranzutreiben.

In Kooperation mit der Stadt als Eigentümerin wird zudem bereits fleißig an einer Machbarkeitsstudie zum möglichst zeitnahen Umbau des Stadions in eine wettbewerbsfähige Arena getüftelt. "Niels Rossow hat strategische Anliegen des Aufsichtsrats angepackt", sagt dessen Vorsitzender Thomas Grethlein, "wir wollen hier natürlich Kontinuität und dass die strategischen Themen von einem bewährten Kopf weiterhin umgesetzt werden."

Zehn Millionen Verlust?

Über allem steht freilich die lieber kurz-als mittelfristige Rückkehr in die erste Liga, erst recht bei dem zu erwartenden Minus im Geschäftsjahr 2020/21. Wegen fehlender Zuschauereinnahmen wäre Rossow froh, wenn es nur zehn Millionen Euro Verlust werden würden. Dank Eigenkapital in entsprechender Höhe käme der Club nochmal mit einem blauen Auge davon, aber wohl nur in der höchsten Klasse wieder merklich von seinen knapp zehn Millionen Euro Verbindlichkeiten herunter.

Es bleibt also noch viel zu tun für den Club-Fan von Kindesbeinen an, der richtig Lust zu haben scheint, seinen Lieblingsverein wieder in erfolgreichere Zeiten zu führen. "Wir haben noch viel vor, deshalb bin ich froh, dass wir die wichtigen Themen, die wir angestoßen haben, mit unserem tollen Team weiterverfolgen können", sagt Rossow zu seiner Vertragsverlängerung. Auch wenn es etwas länger gedauert hat.


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