Tore und Turban

Alles Kopfsache bei Club-Profi Tempelmann

14.9.2021, 16:47 Uhr
Auch mit Kopfverband war Lino Tempelmann in seinem Elan nicht zu bremsen. 

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Auch mit Kopfverband war Lino Tempelmann in seinem Elan nicht zu bremsen. 

Wieder bemerkenswert gut unter Kontrolle hatte Tempelmann seinen Kopf dann drei Tage später im Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg. Nach einem von ihm selbst initiierten und zielstrebig zu Ende gespielten Angriff über Dovedan und Mats Möller Daehli schraubte der gebürtige Münchner seine 1,75 Meter in die Luft und nickte die Maßflanke des Norwegers passgenau zur Nürnberger Führung ins lange Eck (19.). Ähnliches war dem bislang weder als eiskalter Knipser noch als Kopfballungeheuer sonderlich auffällig gewordenen Mittelfeldmann bereits zuvor im Heimspiel gegen den Karlsruher SC (2:1) gelungen. Auch da hatte Tempelmann nach einem zunächst abgewehrten Schuss aus kurzer Distanz mit dem blondierten Haupt zum 1:0 abgestaubt.

Nicht nur wegen dieser beider Treffer scheint die Leihgabe des SC Freiburg in Nürnberg angekommen. Nach kurzer Anlaufzeit hat Tempelmann auf der linken Seite der Mittelfeldraute sogar den letztjährigen Senkrechtstarter Fabian Nürnberger verdrängt. Dass er in Regensburg nach einer Stunde für eben jenen Fabian Nürnberger weichen musste, hatte dann wohl auch wieder irgendwie mit dem Kopf zu tun.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war Tempelmann am linken Strafraumrand bei einem energischen Klärungsversuch mit seinem früheren Freiburger Mannschaftskollegen Carlo Boukhalfa zusammengeprallt. Was Trainer Robert Klauß in der ersten Aufregung lautstark als „accident“ (Unfall) interpretierte, wertete der umsichtige Referee Daniel Schlager zu Recht als Foul des Nürnbergers; Tempelmann war im Luftduell einfach einen Sekundenbruchteil zu spät gekommen. Beide Profis blieben am Boden liegen und mussten minutenlang behandelt werden. Nachdem Mannschaftsärzte und Schiedsrichter grünes Licht gegeben hatten, ging es zunächst mit „Turban“ weiter – was in den Sozialen Medien prompt die Diskussion über den mitunter etwas sorglosen Umgang mit Kopfverletzungen im Fußball neu entfachte.

Raus nach einer Stunde

Zumindest Boukhalfa blieb denn auch zur Pause in der Kabine. „So was passiert, das war unglücklich und da tut mir der Gegenspieler auch leid, dass er nicht weiterspielen konnte“, räumte Tempelmann ein. Er selbst hatte dann eine Viertelstunde später Dienstschluss, auch weil Klauß auf den 1:2-Rückstand reagierte und seine Taktik mit der Hereinnahme von Nürnberger und Taylan Duman (für Johannes Geis) etwas offensiver ausrichtete.

Des Trainers Maßnahmen zeigten bekanntlich Wirkung, und auch Tempelmann war „wirklich froh“, dass Dovedans Ausgleichstreffer zum 2:2 (79.) gegen den Tabellenführer zumindest noch ein Remis rettete. „Vom Spielverlauf her können wir auf jeden Fall mit dem Ergebnis zufrieden sein“, befand der 22-Jährige und lobte die Moral seiner Mannschaft, die nach dem Rückstand noch einmal zurückgekommen sei und versucht habe, das Spiel zu drehen. Und auch der malträtierte Kopf war „ganz okay“, wie Tempelmann nach dem Schlusspfiff beteuerte, „mir geht es einigermaßen gut“.

Die erlittene Platzwunde musste denn auch lediglich geklebt werden, wie Klauß zu Wochenbeginn verriet, „Lino hat auch keine Kopfschmerzen oder Schwellungen, alles komplett o.k.“. Einem Mitwirken der neuen Nürnberger Geheimwaffe im Heimspiel am Freitagabend (18.30 Uhr) gegen Aufsteiger Hansa Rostock dürfte somit also nichts im Wege stehen. Und vielleicht ist dann ja auch diese Partie für Lino Tempelmann: reine Kopfsache.


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