Comeback gegen Regensburg?

Club-Routinier Florian Hübner: "Wir müssen wieder aggressiver werden!"

Uli Digmayer

Sportredaktion

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17.2.2022, 08:16 Uhr

Am vergangenen Sonntag durfte ein bisschen gefeiert werden in der Fußballerfamilie Hübner. Benjamin, Zweitältester der drei Söhne von Ex-Profi Bruno Hübner und aktuell Kapitän von 1899 Hoffenheim, hatte seine Elf mit dem 1:0 gegen Arminia Bielefeld auf Kurs gebracht. Dass der Jubel über dieses Tor etwas emotionaler ausgefallen war, lag am langen Leidensweg des 32-Jährigen. Über eineinhalb Jahre hatte er den Kraichgauern wegen einer komplizierten Sprunggelenksverletzung gefehlt und erst am 22. Januar gegen Borussia Dortmund sein Comeback in der Startelf gegeben.

"Ich habe es am Fernsehen verfolgt und mich riesig für ihn gefreut", sagt Florian Hübner, "es war ja wirklich keine einfache Zeit für ihn." Was man so auch getrost über den zwei Jahre jüngeren Bruder sagen könnte. Nur in den ersten beiden Saisonspielen gegen Aue und Paderborn konnte der im Sommer von Union Berlin zum 1. FC Nürnberg gewechselte Innenverteidiger die ihm zugedachte Rolle auf dem Platz ausfüllen, dann musste er unters Messer. Die Schmerzen in der rechten Schulter gingen nicht mehr weg, fatale Folge eines ruppigen Zweikampfs mit dem damaligen Löwen-Stürmer Sascha Mölders im finalen Test vor dem Liga-Start.

Bald wieder auf dem Platz vereint: Innenverteidiger Florian Hübner und Torhüter Christian Mathenia.

Bald wieder auf dem Platz vereint: Innenverteidiger Florian Hübner und Torhüter Christian Mathenia. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Der Heilungsprozess verlief holpriger als gedacht, "es war doch mehr kaputt", räumt Hübner ein. Prognosen über seine Rückkehr mag er deshalb schon lange nicht mehr wagen, "weil man sich dann vielleicht doch zu sehr unter Druck setzt. Ich denke nur noch von Tag zu Tag". Nun aber scheint die Zielgerade in Sichtweite. Hübner trainiert inzwischen wieder komplett mit den Kollegen, wenn die Schulter auf die intensive Belastung nicht reagiert, könnte er es am Samstag (20.30 Uhr) im Heimspiel gegen Jahn Regensburg zumindest wieder in den Spieltagskader schaffen.

Suver nicht der Alleinschuldige

"Natürlich will ich der Mannschaft so schnell wie möglich helfen. Aber mein letztes Spiel ist fast sieben Monate her ist, da muss man auch schauen, wie lange die Kraft reicht", dämpft der Routinier die Erwartungen. Dabei lässt ein Blick auf die Statistik erahnen, wie wertvoll ein gesunder Hübner für diesen Club sein könnte. Die deftigen Niederlagen gegen Ingolstadt (0:5) und in Karlsruhe (1:4) haben das einstige Bollwerk der Liga zur Schießbude verkommen lassen. Dass zunächst Asger Sörensen und dann Abwehrchef Christopher Schindler vom talentierten, aber in einem insgesamt wackligen Kollektiv noch spürbar überforderten Mario Suver vertreten werden mussten, mag zu dieser Entwicklung beigetragen haben.

Den 22-Jährigen zum Alleinschuldigen zu küren, wäre aber viel zu einfach, findet auch Hübner: "Neun Gegentore sind schon ein Brett. Aber dass wir im Moment ein bisschen Probleme haben, liegt nicht nur an der Abwehr." Vielmehr müsse das ganze Team beim gemeinsamen Verteidigen "wieder aggressiver werden und mehr in die Zweikämpfe kommen – also das, was uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat."

Für den wachsenden Unmut der Fans zeigt Hübner Verständnis, er mahnt allerdings dazu, die kleine Krise auch in Relation zu einer bislang ja sehr ordentlichen Saison zu sehen: "Wir dürfen uns jetzt nicht von außen verrückt machen lassen und müssen unseren Weg weitergehen, dann werden wir auch wieder erfolgreich sein."

Die jüngsten Trainingseindrücke stimmen den 30-Jährigen positiv, dass am Samstag die Trendwende gelingt. Bis dahin, so hat die Mannschaft beschlossen, wolle man "nicht mehr viel quatschen, sondern auf dem Platz Taten folgen lassen". Vielleicht gibt es dann bald auch im Hause Hübner wieder was zu feiern.

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