VAR-Ärger beim 1. FC Nürnberg

Club-Trainer Klauß: "Das funktioniert so nicht"

31.7.2021, 11:54 Uhr
Unzufrieden mit dem 2:2, ratlos aufgrund der merkwürdigen Schiedsrichter-Entscheidung: Club-Trainer Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Unzufrieden mit dem 2:2, ratlos aufgrund der merkwürdigen Schiedsrichter-Entscheidung: Club-Trainer Robert Klauß.

Wenn bei einem Eckstoß plötzlich zwei Spieler der verteidigenden Mannschaft am Boden liegen, ist das wahrscheinlich nicht ganz normal. Dass Schiedsrichter Sven Jablonski am Freitagabend keine Regelverstöße gesehen haben wollte, als zum Beispiel Dennis Borkowski von Uwe Hünemeier einfach aus dem Weg geräumt worden war, spricht nicht für den ansonsten souverän leitenden Unparteiischen.

Ein klares Foul, eine klare Fehlentscheidung. Aber ist da nicht noch jemand in einem Kölner Keller, um notfalls korrigierend einzugreifen? Eine der vier Optionen: „Foul, Handspiel, Abseits und andere Regelwidrigkeiten bei oder im Vorfeld der Torerzielung“, behauptet jedenfalls dfb.de. Trotzdem meldete sich am Freitagabend nach Jannis Heuers 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg: niemand.

„Das funktioniert so nicht“, sagte Robert Klauß auf der Pressekonferenz danach, vor allem die Begründung ließ Nürnbergs Trainer einigermaßen ratlos zurück. „Aussage des Schiedsrichters: Der Video-Assistent darf nicht eingreifen, weil der Ball noch nicht ausgeführt war. Dann müssen wir damit leben.“ Die Frage ist nur, wie.

Kuriose Regel

Also nochmal: Vor der Ausführung ist demnach erlaubt, was der Referee nicht bemerkt. Klauß forderte umgehend eine Regeländerung, ansonsten könne man ja stets probieren, sich mit übertriebenem Körpereinsatz einen Vorteil zu verschaffen, „heimlich zu foulen und zu hoffen, dass es keiner sieht.“ Wobei Hünemeiers Bodycheck mit zwei gestreckten Armen nicht wirklich heimlich passierte.

Dass der am Boden liegende Borkowski im Zentrum ausfiel, um die wenig später einschwebende Kugel eventuell zu klären, erhöhte jedenfalls die Paderborner Erfolgswahrscheinlichkeit. Ob der Club nach einer insgesamt ernüchternden ersten Halbzeit und ohne Jablonskis Sekundenschlaf gewonnen hätte, ist die andere Frage, auf die es allerdings keine Antwort gibt.

Vielmehr erinnerte der Verlauf stark an die vergangene Runde, als die Nürnberger, wie Klauß anmerkte, zwar so oft in Führung gegangen seien wie kein anderer Zweitligist, aber eben auch so oft wie kein anderer Zweitligist die Führung nicht über die Zeit gebracht hatten. Diesmal 2:2 nach 2:1. „Wir hatten Glück, dass die Nürnberger das Spiel nicht killen“, fand auch Klauß‘ Kollege Lukas Kwasniok, sprich das 3:1 nachlegen.

Gelungenes Lohkemper-Comeback

Felix Lohkemper, bei seinem 45-minütigen Comeback nach über sieben Monaten Pause gleich sehr umtriebig, traf den Pfosten, in der einen oder anderen vielversprechenden Szene fehlte nur noch der letzte Pass, für den häufig Mats Möller Daehli zuständig ist. Nach seiner Auswechslung eine Viertelstunde vor Schluss fehlte dem Nürnberger Spiel denn auch die Präzision der 25 Minuten zuvor.

Ein Muskel sei „einfach zugegangen“, so begründete Klauß den vorzeitigen Dienstschluss seines in der Vorwärtsbewegung mit Abstand wirkungsvollsten Mittelfeldspielers. „Schade in dem Moment, weil er gut drin war, weil wir über ihn viel eingeleitet haben, weil er sehr aktiv war. Aber ist halt einfach so.“

Der Aufreger in der 18. Minute wühlte Klauß hingegen auch nach Feierabend sicht- und hörbar auf. Von wegen ist halt einfach so. Stichwort Video-Assistent. Zumindest, sagte Klauß noch, habe er am Freitagabend „wieder etwas gelernt“. Wie viele andere auch.


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