Nach dem 0:1 gegen Sankt Pauli

Club-Trainer Weinzierl: Um eine Standardsituation schlechter

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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29.1.2023, 19:34 Uhr
Sah in der Schlussphase wegen Meckerns noch die Gelbe Karte: Markus Weinzierl.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Sah in der Schlussphase wegen Meckerns noch die Gelbe Karte: Markus Weinzierl.

In der Interviewzone hatten nebenan zwei Ex-Nürnberger ihren Spaß. Torschütze Jakov Medic und Torhüter Nikola Vasilj strahlten jedenfalls über das ganze Gesicht nach dem 1:0-Erfolg ihres FC Sankt Pauli beim Club. Und 90 Minuten harter Arbeit.

Fünf Meter weiter rechts stand Florian Flick und verkörperte: die Niederlage. "Natürlich haben wir uns etwas anderes vorgenommen, wir wollten die drei Punkte hierbehalten", sagte der auf Anhieb überzeugende Zugang vom FC Schalke, "ich finde, wir können uns nicht viel vorwerfen, wir haben alles reingehauen."

Das Spiel aus seiner Sicht im Schnelldurchlauf: "In der ersten Halbzeit haben wir die Chancen nicht genutzt, die zweite Halbzeit war dann ein bisschen fahrig, das ging viel hin und her. " Flicks Fazit lautete deshalb: "Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren."

"Sehr bittere Niederlage"

Genauer in der 33. Minute, als Leart Paqarada aus dem rechten Halbfeld mit links präzise in den Fünfmeterraum flankte, wo sich Medic mühelos gegen Fabian Nürnberger durchsetzen konnte und einköpfte, Schlussmann Peter Vindahl war noch dran. Trainer Markus Weinzierl sprach von einer "sehr bitteren Niederlage", seine Elf habe "gute erste Halbzeit gespielt" und eben "einmal nicht aufgepasst bei einer Standardsituation".

"Unverdient" sei der Rückstand gewesen, dem sie nach dem Seitenwechsel allerdings einigermaßen planlos hinterherrannten. "Wir haben die zweite Halbzeit schlecht begonnen und uns nicht mehr die 100-prozentigen Chancen herausspielen können", meinte Weinzierl, "Sankt Pauli war um die eine Standardsituation besser, die eine Standardsituation war heute der Unterschied."

Viel vorwerfen wollte auch er seiner Mannschaft nicht; 122 Kilometer seien seine Spieler gelaufen (Sankt Pauli: 123 Kilometer), von den 23 Torschüssen konnten allerdings nur drei bis vier als wirklich gefährlich eingestuft werden. Die Bemühungen des 1. FC Nürnberg, noch den Ausgleich zu schaffen, verpufften größtenteils wirkungslos.

In der Einordnung darf aber auch nicht fehlen, dass die Gäste zuvor die schlechteste Auswärtsmannschaft der Zweiten Liga waren und den Hamburgern nach dem Führungstreffer nicht viel mehr einfiel, als sich hinten reinzustellen und auf Umschaltmomente zu lauern, was taktisch keinesfalls verwerflich ist.

Für die Nürnberger reichte es locker, am Samstag geht's jetzt nach Fürth zum Derby der Abstiegskandidaten. Der Club, so viel ist klar, muss jetzt liefern. "Heute darf man enttäuscht sein, heute darf man sauer sein", sagte Johannes Geis, der einen passablen Innenverteidiger abgab, "und dann gibt's nur ein Spiel am Samstagabend, wir wissen um die Bedeutung, wir wissen, um was es geht."

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