1. FC Nürnberg

Der Club sucht noch den richtigen Weg nach vorne

25.8.2021, 06:00 Uhr
Eines von vielen Tacklings: Tom Krauß in der Partie gegen Ingolstadt.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Eines von vielen Tacklings: Tom Krauß in der Partie gegen Ingolstadt.

Mindestens eine Halbzeit lang kam am Sonntagnachmittag in Ingolstadt das Offensivspiel des 1. FC Nürnberg eindrucksvoll eindimensional daher. Das lag vor allem daran, dass sich das Offensivspiel auf eine Person beschränkte: Mats Möller Daehli. Grundsätzlich ist das keine schlechte Idee, sich im Angriff auf einen der überdurchschnittlich begabten Zweitligaspieler zu verlassen, alleine - das hat der Sonntag gezeigt - kann Möller Daehli die Tore aber auch nicht schießen.

So fielen dann auch keine Tore. Möller Daehli tauchte zwar mal hier mit dem Ball auf und dann wieder da - nur Anspielstationen fand er selten. Im Strafraum sogar nur ein einziges Mal vielversprechend, als Tim Handwerker seine Vorarbeit kurz vor der Pause beinahe zur Führung genutzt hätte. Tim Handwerker ist aber eher nicht der, der dafür vorgesehen ist, Vorarbeiten von Möller Daehli im Strafraum zu veredeln. Tim Handwerker ist Linksverteidiger.

Schon eher dafür verantwortlich sind die Stürmer: Manuel Schäffler und Dennis Borkowski - die später von Erik Shuranov und Nikola Dovedan ersetzt wurden, ohne dass dadurch Besserung eintrat - waren in Ingolstadt aber seltsam abgeschnitten vom Rest der Mannschaft.

Man hat das in dieser Saison schon besser gesehen vom 1. FC Nürnberg, zum Beispiel beim Auftritt in Paderborn oder phasenweise beim Heimsieg gegen Düsseldorf. Trotzdem kommt der Club bislang offensiv nicht so recht in Schwung. Das liegt sicher auch daran, dass der Fokus erst einmal auf die defensive Stabilität gelegt wird. Verantwortlich sind dafür neben der Viererkette und Johannes Geis auch die sogenannten Achter an den Seiten der Mittelfeld-Raute.

Hohe Anforderungen

Rechts ist das meist Tom Krauß, links Fabian Nürnberger. Alternativen sind Taylan Duman und Lino Tempelmann. "Mich freut es, dass wir einen Konkurrenzkampf haben auf diesen Positionen", hatte Trainer Robert Klauß nach der Partie gegen die Fortuna gesagt. Es ging auch da schon darum, dass die Achter der defensiven Stabilität zwar sehr zuträglich sind, sie aber im Spiel nach vorne noch nicht so recht zur Geltung kommen.

"Die Achter sind einfach die Spieler, die in beide Richtungen unterwegs sind", sagte da Klauß, "das sind schon hohe Anforderungen, die wir an die Spieler haben." Die erfüllen die Anforderungen auch - derzeit aber eben vor allem in eine Richtung. Betrachtet man sich die Räume, in denen Nürnberger, Duman und Krauß in den ersten vier Spielen unterwegs waren, erkennt man, dass sie es selten einmal ins vordere Platzdrittel schaffen - und dort noch seltener ins Zentrum. Krauß ist zudem der Spieler in der zweiten Liga, der gemeinsam mit drei anderen die meisten Tacklings in seiner Statistik stehen hat. Ein weiteres Indiz dafür, wie sehr er defensiv gefordert ist.

Zu wenig kreativ

In einer anderen Kategorie sieht es nicht so gut aus. Bei den kreierten Großchancen kommt Möller Daehli auf zwei - der Rest steht bei Null. Dass nicht nur die Spieler in der Mittelfeldraute verantwortlich sind für die, wissen sie beim Club natürlich auch. Und so haben sie sich nach dem Spiel in Ingolstadt ein wenig mehr Mut zum Risiko gewünscht von allen Beteiligten. Der Sportvorstand Dieter Hecking hat das so gesagt, der Trainer ebenfalls und Enrico Valentini auch. Gerade weil sie in der Defensive so solide dastehen, hat der Kapitän gesagt, könnten sie sich diesen Mut leisten. Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am Freitag gegen Karlsruhe.


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