Der FCN ordnet sich in Südtirol ein

Die Saisonziele? Klauß' Club freut sich - und bleibt realistisch

4.7.2021, 16:49 Uhr
Blickt mit Zuversicht auf den 1. FCN und die kommende Spielzeit: Trainer Robert Klauß.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Blickt mit Zuversicht auf den 1. FCN und die kommende Spielzeit: Trainer Robert Klauß.

Am Anfang sah man: fast nichts. Seit dem Samstag haben knapp 100 Fans des 1. FC Nürnberg das zu Südtirol gehörende Dorf Natz-Schabs wieder einmal zu einer fränkischen Exklave gemacht. Überall an den Hotelbalkonen wehen Club-Fahnen. Es ist eine schöne Tradition, die einst Michael Köllner begründet hat und die der Club nach zwei Jahren Unterbrechung wiederbelebt hat.

Diesmal war die Vorfreude besonders groß, weil es endlich wieder einmal möglich scheint, der Mannschaft zumindest ansatzweise so nahe zu sein wie in Zeiten vor der Pandemie. Nur am Sonntag war diese neue Nähe nur bedingt möglich.

Nach einer anstrengenden Trainingswoche und dem Testspiel am Samstag gegen den FC Wacker Innsbruck (nach einer guten ersten Halbzeit und einer weniger guten zweiten Halbzeit gewann der Club durch Tore von Tom Krauß, Dennis Borkowski und Erik Shuranov mit 3:1) zogen sie es beim Club vor, den Start ins Trainingslager im Hotel zu vollziehen. Es ging ihnen dabei um die Belastungssteuerung, die dann doch etwas wichtiger ist als die Romantik. Einzig die Torhüter zeigten sich auf dem Platz - was den meisten Fans als Ersatzdroge für den ersten Tag einigermaßen genügte und so sah man dann doch viele glückliche Franken in Natz.

Endlich ein anhaltendes Glück?

Geht es nach Robert Klauß, könnte dieses Glück diesmal und nach drei komplizierten Jahren sogar eine ganze Saison lang halten. Der Trainer jedenfalls zeigte sich auf der Terrasse des Mannschaftshotels Jonathan sehr gelöst und vorfreudig mit Blick auf die kommende Spielzeit, die seine zweite mit dem Club sein wird.

"Es macht Spaß, wir sind deutlich weiter als zum vergleichbaren Zeitpunkt des letzten Jahres. Jetzt wissen viele Spieler genau, was von ihnen verlangt wird", sagt Klauß. Vor einem Jahr war da noch viel Unsicherheit auf beiden Seiten. Die Spieler verstanden noch nicht vollumfänglich, was Klauß von ihnen will. Der Trainer wiederum musste erst einmal schauen, wer vom neuen Personal da wo und in welcher Grundformation am besten eingesetzt werden kann.

Heute, sagt Klauß, "sind wir viel geradliniger". Heute wissen sie, dass sie das System mit der Mittelfeldraute, das ihnen mit dem Rückrunden-Derby in Fürth sympathisch geworden ist, auch weiterhin als Basis ihres Spiels verwenden wollen. Zunächst einmal aber wollen sie eine andere Basis wieder erreichen - die Leistungsfähigkeit am Ende der letzten Spielzeit. Dieses Niveau, sagt Klauß, wollen sie sich aneignen und dann soll eine Entwicklung folgen.

Gute Mannschaft, gute Rolle

Wohin die führt? Das hängt auch davon ab, ob dieser Club-Jahrgang die erste richtige Robert-Klauß-Mannschaft in Nürnberg wird. Wenn sie es wird, sagt Klauß, dann kann sie auch eine "gute Rolle spielen in der zweiten Liga". Ein paar Restzweifel bleiben, da sie sich ja immer noch am Beginn der Vorbereitung befinden. Allerdings sind es momentan nur Restzweifel, weil es ja schon die dritte Transferperiode ist, die Klauß und Sportvorstand Dieter Hecking unter der neuerdings freundlichen Zuarbeit von Olaf Rebbe gestalten.

"Wenn die Neuzugänge die Erwartungen erfüllen und die anderen Spieler das zeigen, was sie am Ende der letzten Saison gezeigt haben, dann: ja", sagt Klauß auf die Frage, ob das jetzt eine Robert-Klauß-Mannschaft ist. Dummerweise gibt es in der zweiten Liga noch ein paar andere Mannschaften als die von Robert Klauß, weshalb der Trainer bei aller Vorfreude zur Zurückhaltung mahnt (was auch damit zu tun hat, dass Trainer in der Öffentlichkeit versierte Zur-Zurückhaltungs-Mahner sind).

"Wir müssen realistisch bleiben", sagt Klauß, wenn man ihn darauf anspricht, dass bei einem Verein wie dem FCN vor einer Saison in der zweiten Liga von vielen Sympathisanten der Aufstieg immer mitgedacht wird. "Bremen, Schalke und Hamburg haben alle einen Etat, der doppelt so hoch ist wie unserer", sagt Klauß, "es gibt drei Mannschaften, die verdammt dazu sind, aufzusteigen. Dann sollen die auch erst einmal den Druck haben." Und beim Club wollen sie derweil die Zeit mit ihren Fans genießen - und ab Montag gemeinsam sehen, was da so möglich ist.


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