Miniatur-Playoffs

Endspurt, FCN! Der Club vor der schönsten Zeit des Jahres?

Fadi Keblawi

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9.4.2022, 05:55 Uhr
Defensive, so wichtig: Christopher Schindler weiß das natürlich längst.

© Stefan Puchner, dpa Defensive, so wichtig: Christopher Schindler weiß das natürlich längst.

Der Frühling dient dem deutschen Eishockey traditionell dazu, eine ganze Saison zu verdichten. Die Playoffs gelten als schönste Zeit des Jahre. Gesucht wird der Meister, gefunden werden nebenbei viele kleine Geschichten, die von Triumphen und Tränen erzählen.
Im deutschen Fußball schaut man immer etwas herablassen auf diese Form der Entscheidungsfindung. Hier muss der normale Abschluss der Punkterunde dazu genügen, ausreichend Drama zu produzieren. Das reicht tatsächlich fast immer auch aus, trotzdem wagen sie sich in diesem Frühjahr auch in der zweiten Fußball-Bundesliga an eine Art Miniatur-Playoffs. Von jetzt bis zum Ende vergeht kein Spieltag mehr, an dem es nicht mindestens zwei der Spitzenmannschaften direkt miteinander zu tun haben.

Eine der Hauptrollen nimmt da der 1. FC Nürnberg ein, der sich vor Spitzenspielen kaum noch retten kann in dieser Saisonphase. Das erste misslang einigermaßen gründlich mit der sehr verdienten Niederlage beim 1. FC Heidenheim, das zweite steht am Samstag an, wenn der Club und 28000 Zuschauer den SV Darmstadt erwarten.

Ebenfalls an diesem 29. Spieltag trifft noch Schalke 04 (Tabellenplatz 4) auf Heidenheim (7) und der FC Sankt Pauli (3) auf Werder (1). Es geht weiter mit den Begegnungen Werder gegen den FCN und Darmstadt gegen Schalke am 30. Spieltag, Schalke gegen Werder und Sankt Pauli gegen Darmstadt am 31. Spieltag, Sankt Pauli gegen den FCN am 32. Spieltag sowie Schalke gegen Sankt Pauli am 33., ehe der Club und Schalke im freundschaftlichen Traditionsvergleich die Saison beenden.
Alles doch sehr spannend: Am Ende steht ein Meister fest und mindestens ein weiterer Aufsteiger in die erste Liga. Nervenaufreibend ist das natürlich, dem Trainer Robert Klauß sieht man das aber genau so natürlich nicht an, wenn er erst einmal über das nächste Spiel gegen Darmstadt spricht.

Klauß ruht zumindest nach außen hin in sich. Die Aufgeregtheiten der Branche betrachtet er freundlich lächelnd und damit wahrscheinlich auch den gerne wiederholten Hinweis, dass der Club und Spitzenspiele in dieser Saison nur selten gut zueinander gepasst haben. Siege gab es nur gegen Heidenheim und den Hamburger SV (der erstaunlich spitzenspiellos durch die Schlussphase der Spielzeit kommen darf, was aber der Erfahrung nach nichts an seiner Unaufsteigbarkeit ändern dürfte).

Jeder Moment ist wichtig

In der Hinrunde jedenfalls gab es für den Club und Klauß aus den jetzt noch anstehenden Paarungen gegen die Aufstiegskandidaten gleich vier einigermaßen ernüchternde Niederlagen. Die gegen Darmstadt im Hinspiel war sogar die erste der Saison.

Letzte Woche in Heidenheim gab es die achte, weshalb Klauß noch einmal anmahnte, seine Mannschaft möge sich doch bitte in den kommenden Wochen wieder auf das gemeinsame Verteidigen konzentrieren. „Es geht darum, jeden Moment so zu verteidigen, als wäre es der wichtigste in diesem Spiel“, sagt Klauß. Zumal da mit Darmstadt jetzt eine Mannschaft kommt, die so einer Defensive einigen Stress bereiten kann. „Sie haben sehr viel Qualität im Offensivspiel“, sagt Klauß.

Mitunter gilt das auch für seine eigene Mannschaft, die das jetzt sehr regelmäßig zeigen muss in der vielleicht schönsten Zeit des Zweitliga-Jahres.

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