Seit fast zwei Jahren

Handwerker spielt beim Club immer

14.12.2021, 13:22 Uhr
Der Vorarbeiter: Tim Handwerker spielt beim Club eigentlich immer.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, NN Der Vorarbeiter: Tim Handwerker spielt beim Club eigentlich immer.

Dass Tim Handwerker am Freitagabend beim Gastspiel des 1. FC Nürnberg beim FC Schalke 04 zwei Tore geradezu traumhaft vorbereitet hat, taucht dummerweise in keiner offiziellen Statistik auf. Das Problem: Die beiden Tore sind gar nicht gefallen. Immerhin: Die traumhaften Vorarbeiten gab es tatsächlich, man kann sie sich in Viedeozusammenschnitten noch einmal ansehen.

Das erste Mal beförderte Handwerker eine Flanke so präzise auf den Kopf von Manuel Schäffler, dass der sich nur noch auszusuchen brauchte, in welches Eck des Tores er den Ball befördern will. Schäffler traf den Pfosten. Das zweite Mal beförderte Handwerker fast von der Mittellinie aus den Ball exakt in den Lauf von Fabian Nürnberger. Der durfte sich alleine vor Schalkes Torwart Martin Fraisl aussuchen, in welches Eck des Tores den Ball befördern will. Nürnberger scheiterte an Fraisl und wurde vom Schiedsrichter auch noch zu unrecht im Abseits stehend gewähnt.

Zwei großartige Vorarbeiten, kein Tor - es fehlte einfach das Glück. Der Linksverteidiger Tim Handwerker steht deshalb in den offiziellen Statistiken auch nach dem ungemütlichen Freitagabend auf Schalke nach 17 Spielen in der Hinrunde bei null eigene Treffern und drei Torvorarbeiten. Die, die es nicht so gut meinen mit dem 23-Jährigen, dürfen sich von dieser Bilanz bestätigt fühlen. Seit zweieinhalb Jahren spielt der Rheinländer Handwerker jetzt für den Club - und in den offiziellen Statistiken sah er in all dieser Zeit nicht sonderlich gut aus.

Ein Tor und zwei Vorlagen gelangen ihm in seiner Premierensaison, in der vergangenen Spielzeit war es dann nur noch ein Treffer - am ersten Spieltag. Handwerker wurde sehr lange von seinem sehr großen Teil des Publikums mindestens kritisch gesehen - und lieferte selbst immer wieder Anlass für Kritik, wenn wieder eine Hereingabe am erstbesten Gegenspieler hängen blieb.

Komplizierter Start in Nürnberg

Handwerker weiß das und stellt sich der Kritik. Einfach so stehen lassen will er sie nicht. Er ist ja in einer komplizierten Zeit nach Nürnberg gekommen. Der Club war gerade abgestiegen und plante den personellen Umbruch. "Nach einem Abstieg tut sich kein Verein leicht", sagt Handwerker jetzt, da sich der Verein wieder ein wenig leichter tut. In einer gelungenen Vorrunde ist auch Handwerker immer ein bisschen besser geworden, auch wenn man das an den Zahlen noch nicht unbedingt ablesen kann.

Neuerdings wirkt er aber wieder angriffslustiger auf seiner linken Seite und im Zusammenspiel mit Lino Tempelmann oder Mats Möller Daehli. Sieht Handwerker ähnlich, wenn man ihn darauf anspricht: "Wenn die Mannschaft gut spielt, ist es für jeden einfacher."

Manchmal ungerecht

Ganz schwierig war es für ihn aber vorher auch nicht, sagt er. Die Kritik hat ihn natürlich getroffen, ganz nachvollziehen konnte er sie nicht immer. "Das Spiel definiert sich nicht nur über Vorlagen", sagt Handwerker, "es sind auch andere Dinge wichtig, die vielleicht nicht so auffallen. Deshalb kann einem die Wahrnehmung schon einmal ungerecht vorkommen."

Sein Trost: Die Trainer teilen seine Wahrnehmung. Handwerker steht tatsächlich seit dem 8. Februar 2020 immer in der Zweitliga-Startelf des 1. FC Nürnberg. Handwerker spielt also immer - und neuerdings auch wieder gut. In zwei Monaten könnte er sein Zweijähriges feiern. Wie man so eine Serie hinbekommt? "Man muss professionell sein und versuchen, Verletzungen so gut wie möglich vorzubeugen", sagt Handwerker, "und dann braucht man natürlich auch Glück."


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