Der Torwart zum Aufschwung des 1. FC Nürnberg

Mathenia: "Den Anspruch haben wir natürlich"

17.8.2021, 14:36 Uhr
Das Lächeln ist zurück: Club-Torwart Christian Mathenia.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Das Lächeln ist zurück: Club-Torwart Christian Mathenia.

Wer am nächsten Tag frei hat, muss auch mal zu Sport1 ins Fernsehen. Am Montagabend hat’s Christian Mathenia erwischt, den Torwart des 1. FC Nürnberg. Dessen eigentlicher Satz der Sendung zwar etwas anders gemeint war, den Moderator aber trotzdem in helle Aufregung versetzte.

Der Bundesliga-Abstieg 2019 mit seinem Club, meinte Mathenia in der Talkrunde also augenzwinkernd, als er den gerade mal wieder positiven Trend erklären sollte, sei ein "geiles Erlebnis" gewesen. Wie bitte? "Weil wir als Verein so zusammengestanden sind." Er könne sich noch genau daran erinnern, wie sie nach dem 0:4 gegen Mönchengladbach mit hängenden Köpfen vor die Kurve getrottet sind "und uns das ganze Stadion applaudiert hat für unseren Einsatz in der Saison".

Das hat ihm offenbar ein so gutes Gefühl gegeben, dass er seinen Vertrag damals gleich bis 2024 verlängerte. Mathenia glaubt einfach, "am richtigen Ort" zu sein, "deshalb wollte ich ein klares Zeichen setzen". Und möchte mit dem 1. FC Nürnberg natürlich auch wieder zurück in die erste Liga. Irgendwann, in den nächsten drei Jahren: "Den Anspruch haben wir natürlich."

14 Pflichtspiele, eine Niederlage

Aktuell sind für ihn andere die Aufstiegskandidaten. Daran kann auch ein ordentlicher Start mit fünf von neun möglichen Punkten sowie ein mühsamer Erfolg beim Viertligisten SSV Ulm nicht viel ändern. Saisonübergreifend stehen jetzt dennoch 14 Pflichtspiele mit nur einer Niederlage. Vor und besonders nach dem 2:5 beim HSV am 10. Mai scheint sich die Mannschaft mehr und mehr stabilisiert zu haben, besonders defensiv.

Nur in Fürth und unlängst in Paderborn kassierte Mathenia innerhalb der jetzt viel diskutierten Serie noch mehr als einen Gegentreffer, gegen Aue und Düsseldorf stand im August gar die Null, ebenso im DFB-Pokal, als sein Stellvertreter Carl Klaus zwischen die Pfosten durfte. Euphorisch sind sie deswegen aber nicht gleich, sondern lieber selbstkritisch. "Wir wissen, dass nicht alles perfekt war, was wir in dieser Saison gespielt haben", sagt Mathenia, "wir haben noch ein ordentliches Stück Arbeit vor uns."

Ein bisschen mehr als 2020/21 (44 Punkte, Platz elf) darf’s dennoch sein und deutlich mehr als 2019/2020 (37 Punkte, Platz 16), als der nächste Abstieg wohl eher kein geiles Erlebnis geworden wäre. Mit einem weiten Schlag nach vorn hatte Mathenia seinerzeit die Rettung in höchster Not und in praktisch letzter Sekunde eingeleitet, am Sonntag (13.30 Uhr) sehen sich beide Mannschaften in Ingolstadt erstmals seit der dramatischen Schlussphase wieder.

Als Favorit wird sich der Club 90 Kilometer südlich bestimmt nicht fühlen, obwohl der Aufsteiger noch auf seinen ersten Zähler wartet und sich am Sonntag nach dem 1:6 in Darmstadt sogar beim Anhang entschuldigte. Selbstbewusst können Mathenias Nürnberger aber durchaus sein. "In dieser Saison haben wir schon den nächsten Schritt gemacht", glaubt die Nummer eins, "wir wollen auch probieren, den Ballbesitz in unserer Zone zu erhöhen, man merkt schon so ein bisschen die Leipziger Schule."

Sein Trainer hat ja da gelernt und möchte deshalb viele Umschaltmomente sehen, neuerdings aber auch mehr Kontrolle im mittleren Platzdrittel, um Kraft zu sparen. Mathenia kann das von ganz hinten wunderbar beobachten. Auch wenn noch lange nicht alles perfekt ist beim 1. FC Nürnberg.


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