Viele Stürmer, keine Tore
Ratlos in der Offensive: Der Club bleibt harmlos bis zum Ende
30.4.2023, 10:37 UhrKwadwo Duah saß da, wo ein Stürmer nicht sitzen will. Bereits zum zweiten Mal hintereinander erlebte der torgefährlichste Angreifer des 1. FC Nürnberg in Düsseldorf den Beginn eines Zweitligaspiels nur von der Bank aus. Anstelle von Duah durfte sich wie schon beim Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf auch bei Hannover 96 Felix Lohkemper in der Startelf und ganz vorne versuchen.
Und Lohkemper machte zu Beginn dann auch vieles richtig, stand sehr oft da, wo ein Stürmer stehen muss. Das Problem: Als er dann mehr als stehen sollte, misslangen Lohkemper die Dinge eindrucksvoll. Nach fünf Minuten kam er sehr nahe am Tor der Gastgeber per Kopf an den Ball und setzte ihn daneben. Nach 23 Minuten wurde Lohkemper von Nathaniel Brown alleine in Richtung Tor geschickt – und verstolperte. Der Abschluss im Dreiklang des Chancenvergebens: In der 34. Minute trat Lohkemper nach einer Hereingabe in Tornähe über den Ball.
Drei Chancen, kein Tor – der Club erfüllte nach einem eigentlich ansehnlichen Vortrag im ersten Durchgang genau jene Erwartungen, die man in dieser Saison an ihn haben muss. Die Torungefährlichkeit ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Mannschaft der Trainer Cristian Fiel und Dieter Hecking auch vier Spieltage vor dem Saisonende noch sehr ausführlich mit dem Abstiegskampf beschäftigt ist.
Ahnen, dass es kompliziert werden könnte, durfte man das schon vor Anpfiff der Partie. Mit Lohkemper, Mats Möller Daehli, Lukas Schleimer und Benjamin Goller bildete ein Quartett die Offensive, den in den 29 Spielen zuvor genau ein Tor gelungen war – Lohkemper hatte es kürzlich nach seiner Einwechslung in Kiel erzielt.
Genau so wie die fehlende Gefahr zu erwarten war, waren es auch die Reaktionen nach dem Spiel. Da beklagten alle Nürnberger mal mehr, mal weniger verärgert, dass sie bis zum Strafraum ja ganz nett Fußball spielen, dann aber eben an Harmlosigkeit in der zweiten Liga ihresgleichen suchen. Ob sich das noch abstellen lässt in den letzten vier Spielen, ist äußerst zweifelhaft.
Wirklich gefährlich wird in dieser Saison nur Duah. Dem fehlt aber sonst offenbar zu viel, um ein ernsthafter Kandidat für die Startelf zu sein. Duah arbeitet zu wenig für die Mannschaft, lautet der Vorwurf, der mal mehr, mal weniger verklausuliert formuliert wird. Immerhin: Etwas besser sei Duahs Trainingswoche vor dem Spiel in Hannover gewesen, sagte Hecking nach dem Spiel. Vielleicht darf er bald wieder da stehen, wo ein Stürmer stehen muss. Vielleicht sogar von Beginn an.
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