Comeback-Qualität

Schäffler und ein ganz besonderer Club-Sieg

24.11.2021, 09:25 Uhr
Auf breiten Schultern zum Aufstieg? Manuel Schäffler kann dem Club auch nach Einwechslungen helfen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Auf breiten Schultern zum Aufstieg? Manuel Schäffler kann dem Club auch nach Einwechslungen helfen.

Selbst Nikola Dovedan konnte den Sieg des 1. FC Nürnberg nicht mehr verhindern. Im April 2018 machte sich Dovedan wahrscheinlich unbewusst gerade interessant für eine Anstellung beim Club. Er spielte damals für den 1. FC Heidenheim und traf sogar beim Gastspiel im Max-Morlock-Stadion. Dovedans Tor im zweiten Durchgang konnte aber den Nürnberger 3:2-Erfolg nicht mehr verhindern.

Die eigentliche Sensation war dieses Tor an diesem Nachmittag aber sowieso nicht: Gegen Dovedans Heidenheimer war der Club nach einem 0:1-Rückstand tatsächlich noch als Sieger vom Platz gegangen. Eine Übung, die den Nürnbergern danach über drei Jahre lang nicht mehr gelungen ist - erst am vergangenen Freitag haben sie es in Sandhausen mal wieder geschafft, einen 0:1-Rückstand in einen Sieg zu verwandeln.

70 Minuten lang sah das alles nicht so aus, als wäre der 1. FCN in dieser Saison eine Spitzenmannschaft der zweiten Liga. Dann nutzte Trainer Robert Klauß seine Möglichkeit, mit fünf personellen Wechseln die Dynamik des Spiels zu verändern. Es gelang, wie Klauß nach der Partie zufrieden feststellen konnte: "Die Jungs, die reingekommen sind, haben heute den Unterschied ausgemacht.“

Die Jungs, die reingekommen sind, spielen in dieser Saison etwas überraschend eine wichtige Rolle in Klauß´ Mannschaft. Es war ja seit dem 3:2 gegen Heidenheim dem Club nicht nur mehr kein Sieg gelungen nach einem 0:1 - in 52 Spielen seitdem, in denen der Club mit diesem Ergebnis in Rückstand geriet, gelang nur zwölfmal wenigstens noch ein Punktgewinn.

Zweimal davon in dieser Saison, was womöglich für eine neue Qualität spricht. Am zweiten Spieltag gelang noch ein 2:2 in Paderborn, am sechsten Spieltag ein 2:2 in Regensburg. In beiden Spielen hatte einen großen Anteil am Comeback der eingewechselte Manuel Schäffler.

Er kann ja nichts dafür

Der sieht sich grundsätzlich als einen Spieler, der von Beginn an auf dem Platz stehen sollte, findet aber - wenn es sein muss - auch Gefallen an der Rolle, die ihn erst spät von der Bank auf das Feld bringt. "Auch in der Vergangenheit wurde ich oft eingewechselt, weil die Trainer wussten, da passiert dann noch was", sagt Schäffler, der in Paderborn selbst traf, in Regensburg den Torwart vor Dovedans Ausgleichstreffer entscheidend irritierte und jetzt in Sandhausen vor Erik Shuranovs Tor den Ball entscheidend im Spiel hielt.

Natürlich weiß Schäffler, dass es Spieler gibt, die kein Gespür mehr entwickeln für die Dynamik einer Partie, wenn sie von der Bank kommen. Bei ihm ist das anders - auch weil er mit einem besonderen Anspruch ins Spiel kommt. "Ich möchte meine Zeit auf dem Platz gewinnen", sagt Schäffler. Er geht diese Aufgabe unbelastet an: "Du hast ja nicht gespielt und bist deshalb nicht schuld am Rückstand."

Eine andere Dynamik

Stattdessen wird man gelobt, wenn es doch noch irgendwie gut geht wie am Freitag in Sandhausen. Dass in Zeiten der Pandemie gleich fünf Wechsel pro Mannschaft erlaubt sind, hilft ihnen in dieser Hinsicht auch beim Club. Die Mannschaft ist auch auf den Positionen zwölf bis 18 noch so gut besertzt, dass sie keinen Qualitätsverlust erleiden, wenn sie wie in Sandhausen die Hälfte der Feldspieler mehr oder weniger auf einmal austauschen.

"Durch die jetzt fünf möglichen Wechsel kannst du dem Spiel nochmal eine ganz andere Dynamik geben", sagt Schäffler. Was unter diesen Voraussetzungen noch möglich ist, will Schäffler wie jeder Profi nicht prognostizieren. Nicht lange nach dem 3:2 gegen Heidenheim ist der 1. FC Nürnberg damals aber tatsächlich in die erste Liga aufgestiegen.


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