Erstmals wieder vor leeren Rängen

Shuranovs Rakete reicht! 2:1 gegen Kiel - der Club bleibt oben dran

4.12.2021, 16:53 Uhr
Das 1:0 für den Club: Schäffler (links) muss den Ball nach Gelios' unglücklicher Abwehr nur noch ins leere Tor schieben.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Das 1:0 für den Club: Schäffler (links) muss den Ball nach Gelios' unglücklicher Abwehr nur noch ins leere Tor schieben.

Fußball ist eigentlich gar nicht so schwer. Für den 1. FC Nürnberg ging es am Samstagnachmittag im Geisterheimspiel gegen Holstein Kiel somit nur darum, "viele Dinge richtig und relativ wenig Dinge falsch zu machen", so beschrieb der Trainer vorab bei Sky die nächste Aufgabe nach dem 2:3 gegen den FC St. Pauli sechs Tage zuvor an gleicher Stelle.

Tatsächlich machte der Club mehr richtig als falsch und feierte deshalb auch einen verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg, wenngleich es in der Schlussphase nicht mehr spannend hätte werden dürfen. Größtes Problem schon vor Pause: die Chancenverwertung. Die sich nach Schäfflers Abstaubertor in der sechsten Minute bietenden Räume konnte die Heimelf trotz guter Möglichkeiten erst nach einer guten Stunde zum 2:0 durch Shuranov nutzen, Korb verkürzte mit einem Traumtor (88.). Verloren hat der Club bereits in der Anfangsphase Innenverteidiger Sörensen mit Magenkrämpfen, der von Suver aber exzellent vertreten werden sollte.

Die Tabelle, sagt Klauß gerne, interessiere ihn aber eigentlich nicht. Selbst vier Niederlagen in fünf Pflichtspielen, darunter der Pokal-K.o. gegen den HSV, konnten ihn deshalb nicht um seinen Schlaf bringen, ebenso der 2:1-Erfolg in Sandhausen vor gut zwei Wochen. "Als wir ja praktisch schon aufgestiegen waren."

Gute Chancen, nur ein Tor

Genausowenig bedeutete das 2:3 gegen St. Pauli das Ende aller Hoffnungen und Träume. Dennoch mahnte der Sportvorstand zur Vorsicht; der Vorsprung auf die drei letzten Plätze sei zwar üppig, könne bei einer anhaltenden Ergebniskrise aber eben auch zügig zusammenschmelzen wie am Samstag der Schnee im leeren Max-Morlock-Stadion.

Dieter Hecking schaut also auch nach unten, seine Mannschaft nur auf den nächsten Gegner, vor dessen Flügelspiel der Nürnberger Trainer eindringlich warnte. Tatsächlich hatte Kiel mehr Ballbesitz und auch einen Plan auf dem Weg nach vorn, wirkte hinten aber anfällig. Dem von Tempelmann von Handwerker glänzend vorbereiteten 1:0 hätte zeitnah mindestens noch ein zweites Tor folgen müssen.

Tempelmann zwang Gelios mit seinem strammen Flachschuss zu einer Glanzparade, Möller Daehli vergab nach einem Kieler Abwehrfehler aus acht Metern überhastet (33.), der auffällige Handwerker traf zwei Minuten später nur das Außennetz.

Zudem spielte der Club etliche vielversprechende Kontergelegenheiten eher suboptimal zu Ende und hätte sich deshalb nicht über den Ausgleich beschweren dürfen. Mühling zielte knapp drüber (17.) und nach Schäfflers Luftloch knapp vorbei (45.+1), ein paar Augenblicke zuvor war ein Kopfball von Sander an den Querbalken geklatscht.

Shuranov mit Gewalt

Nach mäßigem Saison-Start samt Trainerwechsel scheinen sich die Norddeutschen wieder gefangen zu haben; nach Nürnberg reisten sie unter anderem mit der Empfehlung eines 2:1-Derbysieges gegen Bremen; die Kieler bringen nach wie vor viel Qualität auf den Platz und gingen nach dem Seitenwechsel auch ein etwas höheres Risiko.

Der dreimalige deutsche Nationalspieler Lewis Holtby übernahm jetzt mehr und mehr die Regie im Mittelfeld der KSV, freilich ohne für Aufregung im letzten Platzdrittel sorgen zu können. Gefährlicher blieb der Club: Möller Daehlis Abschluss nach schönem Solo landete am Außennetz (60.), das 2:0 ließ also weiter auf sich warten, aber nicht mehr lange. Möller Daehli legte quer auf Shuranov, der mit Wucht und Präzision ins lange Eck traf (63.).

Kiels Trainer Rapp reagierte mit frischen Kräften und mehr Mut in der taktischen Ausrichtung, was sich mit etwas Verzögerung auszahlen sollte. Korb jagte die Kugel nach einem unzureichend geklärten Eckstoß aus 20 Metern ins rechte Eck (88.), es wurde also nochmal eng für den Club, der sich aber nicht mehr überraschen ließ und auch in der fünfminütigen Nachspielzeit alles sauber wegverteidigte.

Somit hat der 1. FC Nürnberg von den vergangenen drei Begegnungen plötzlich zwei gewonnen und bleibt oben dran. Was aber nicht viel zu bedeuten hat. Behauptet zumindest der Trainer.

Nürnberg: Mathenia; Valentini, Schindler, Sörensen (11. Suver), Handwerker – Geis – Krauß (87. Nürnberger), Möller Daehli (80. Dovedan), Tempelmann – Schäffler (80. Duman), Shuranov (87. Fischer)
Kiel: Gelios; Neumann (70. Korb), Wahl, Thesker, Kirkeskov (70. van den Bergh) – Holtby, Sander (61. Porath) – Bartels, Mühling (84. Fridjónsson), Mees (61. Skrzybski) – Pichler.

Schiedsrichter: Sather (Grimma). - Tore: 1:0 Schäffler (6.), 2:0 Shuranov (63.), 2:1 Korb (88.). - Gelbe Karten: Tempelmann (5), Mathenia (2) / Holtby (3).


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