2:0 mit Schmerzhaft-Tor! Der FCN überrascht in Paderborn

6.12.2020, 15:35 Uhr
Mit vollem Einsatz bugsiert Robin Hack die Kugel zum Nürnberger 1:0 ins Paderborner Netz.

© 1. FC Nürnberg / Daniel Marr, 1. FC Nürnberg / Daniel Marr Mit vollem Einsatz bugsiert Robin Hack die Kugel zum Nürnberger 1:0 ins Paderborner Netz.

Eine ähnlich grandiose Zwischenbilanz hat der 1. FC Nürnberg höchstens noch gegen den einen oder anderen Bezirksligisten aus der Region. Drei Spiele, drei Siege, so beliebte die Statistik vor dem Wiedersehen mit dem SC Paderborn am Sonntag keinesfalls zu scherzen.

Nach dem Vergleich der Bundesliga-Absteiger 2019 und 2020 sieht jene Erfolgsserie noch etwas unglaublicher aus. Mit 2:0 (1:0) setzte sich der Club nach 90 hart umkämpften Minuten durch und konnte sich damit in der Tabelle auf Rang zwölf verbessern. Hack (8.), der noch in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden musste, und der überragende Lohkemper (49.) erzielten die Tore, jeweils mit dem Kopf.

"Wir sind in der Lage, uns viele Tormöglichkeiten gegen eine Spitzenmannschaft herauszuspielen", meinte Robert Klauß nach dem Derby, am Sonntag genügte gegen die nächste Spitzenmannschaft eine Handvoll. Dabei hatte Klauß vor allem seine Ersatzbank neu sortiert; für Rhein, Krätschmer und den verletzten Behrens saßen Nachwuchsstürmer Shuranov, Nachwuchsabräumer Latteier und Neuseeland-Heimkehrer Singh auf der Bank. Verlassen durfte sie wie erwartet Dovedan, der für Nürnberger in die Startelf rutschte.

Führungstor und Aluminiumknaller

Schon in den ersten Minuten deutete sich an, dass der Gast nicht gewillt war, sich nur hinten reinzustellen. Bei einem vielversprechenden Konter verpasste Hack sowohl einen guten ersten Kontakt als auch kurz darauf den richtigen Moment, um den mitgelaufenen Schäffler einzusetzen. Wenig später machte er seine Nachlässigkeit aber wieder gut: Lohkempers gefühlvolle Flanke von der linken Seite drückte der U21-Nationalspieler per Kopf über die Linie, musste seinen Einsatz aber teuer bezahlen. Kollege Collins schob ihn in die Bande, Hack hielt angeschlagen nur noch bis zur 39. Minute durch.


Leidensfähig! FCN bangt um Hack - und freut sich mit Misidjan


Der Rückstand schien Paderborn wachzurütteln; Srbeny traf den Pfosten (13.), Schäffler nur eine Minute später auf der anderen Seite die Unterkante der Latte. Trotzdem nahm der Druck allmählich zu. Den vermeintlichen Ausgleich durch Vasiliadis kassierte der VAR wegen eines Handspiels von Srbeny gut 20 Sekunden zuvor, mit Glück und Geschick überstanden die Gäste die erste richtige Drangphase unbeschadet.

Bis zur Pause hielten die Nürnberger die im 4-3-3 angetretene und damit extrem offensiv ausgerichtete Elf von Trainer Baumgart entweder gut vom eigenen Strafraum weg oder verteidigten im letzten Platzdrittel aufmerksam. Nur für Entlastung sorgten sie nicht mehr konsequent genug – legten dafür aber zu Beginn der zweiten Halbzeit nach.

Mit dem Kopf zum Zweiten

Nach einem Konter verlängerte Lohkemper eine Schäffler-Hereingabe ebenfalls mit dem Kopf ins lange Eck, das 2:0 für den Club, der wie schon in Osnabrück vor dem Tor bemerkenswert effizient auftrat. Baumgart hatte genug gesehen und reagierte wenig später mit einem Dreifach-Wechsel, um das Spiel möglicherweise so in eine andere Richtung zu lenken.

Der SC rannte zwar weiterhin an und hatte auch öfter den Ball, brachte aber einfach keine Struktur in seine Aktionen. Nürnberg stand kompakt und ließ nicht viel zu, genauer gar nichts. Irgendeiner brachte immer noch irgendwie einen Fuß oder Kopf dazwischen, wenn’s mal richtig brenzlig zu werden drohte.

Kämpferisch war das richtig stark, wie sich der Club eine Woche nach dem verlorenen Derby präsentierte, spielerisch blieben auf dem tiefen Boden etliche Wünsche unerfüllt. Darum ging es am Sonntag in Paderborn aber wohl auch nur am Rande. Schleusener und Lohkemper (80.) ließen mit einer Doppelchance das 3:0 liegen. Ein Rudel und viel Aufregung später war Schluss.

Als der 1. FC Nürnberg seine perfekte Bilanz gegen Paderborn tatsächlich noch weiter ausbaute.

SC Paderborn: Zingerle - Dörfler, Hünemeier, Schonlau, Collins (57. Okoroji) - Vasiliadis (71. Owusu), Schallenberg, Ingelsson (57. Terrazzino) - Führich, Srbeny, Antwi-Adjei (57. Pröger)

1. FC Nürnberg: Mathenia - Valentini, Mühl, Sörensen, Handwerker - Geis (87. Sorg) , Krauß (78. Nürnberger) - Lohkemper, Dovedan (78. Knothe), Hack (39. Schleusener) - Schäffler (87. Misidjan)

Tore: 0:1 Hack (8.), 0:2 Lohkemper (49.) | Gelbe Karten: Vasiliadis, Schonlau, Dörfler, Owusu - Dovedan, Lohkemper, Sörensen | Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)

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