2:2 gegen Haching! Auf Hrgota ist bei Fürth Verlass

5.9.2019, 16:15 Uhr
2:2 gegen Haching! Auf Hrgota ist bei Fürth Verlass

© Sportfoto Zink / WoZi

 Mit vier Stammspielern und ohne Auswechselbank ging das Kleeblatt in den Test gegen den Vierten der Dritten Liga. Bei den Gästen stand der ehemalige Darmstädter Torjäger Dominik Stroh-Engel im Sturm, der erst vor wenigen Wochen aus Karlsruhe nach Unterhaching kam. 27 Tore hatte der Hüne einst für die Lilien in der Dritten Liga erzielt, bevor mit dem Aufstieg in die zweite und schließlich erste Liga sein Stern zu sinken begann. Doch seinen Torriecher scheint der Angreifer nicht verloren zu haben. Beim Führungstreffer der Hachinger in der 29. Minute stand er goldrichtig nach einem Querpass von Felix Schröter; der Fürther Elias Kratzer, der normalerweise in der U23 spielt und eine solide Leistung zeigte, hatte nichts entgegenzusetzen.

Hachings Präsident Manfred Schwabl witzelte am Spielfeldrand über Stroh-Engels späte Verpflichtung: "Den haben wir in einem Preisausschreiben gewonnen." Trotz des missglückten Saisonstarts ist die Zielsetzung von Schwabl unverändert: "Platz sieben bis neun wäre für uns spitze." Noch am Vorabend glückte seiner Mannschaft ein knapper Sieg im Toto-Pokal gegen Türkgücü München. Der Ex-Fürther Benedikt Kirsch in Reihen des Viertligisten besorgte das 2:2 erst nach den regulären 90 Minuten, Haching schlug in der 93. mit dem 3:2 zurück - mit Paul Grauschopf traf erneut ein ehemaliges Kleeblatt-Eigengewächs.

Bauer gefällt - Auch Green hat Alu-Pech 

Zurück zum Test auf der Kronacher Hard: Es war ein leidenschaftlich geführtes Freundschaftsspiel, der Ball lief zunächst in den Reihen der Gäste ansehnlicher, in der zweiten Hälfte hatte Fürth mehr vom Spiel. Die Kleeblatt-Elf wurde vor allem immer dann gefährlich, wenn Paul Seguin als Spielmacher den Ball in die Spitze durchsteckte. Auf der Gegenseite tat sich Sascha Bigalke in dieser Funktion hervor. Hinten bewies bei den Fürthern Maximilian Bauer, wie nah er an der Stammformation ist, sowohl in Sachen Robustheit als auch bei der Spieleröffnung zeigte er gute Ansätze. Zweimal trafen die Fürther Aluminium: Nach zehn Minuten prüfte Jamie Leweling das Material, in der zweiten Halbzeit Julian Green (61.).

Die Oberbayern traten mit nur sechs Stammspielern in der Startelf an, Schwabl betonte jedoch: "Dieses Jahr ist unser Kader breiter, nachdem wir in der vergangenen Rückrunde nach den Ausfällen von vier Stammspielern beinahe abgestiegen wären. Zwischen der ersten und zweiten Reihe ist jetzt wenig Leistungsabfall."

Der erste Hrgota-Streich 

Einen Leistungsanstieg auf Fürther Seite verzeichnete Branimir Hrgota. Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl forderte immer wieder Systemumstellungen während der 90 Minuten, ab Mitte der zweiten Hälfte kam das dem schwedischen Angreifer zupass. Er nutzte einen Abwehrfehler des Gegners und umkurvte Hachings Torwart Nico Mantl und schob den Ball ins Tor (43.).

In Hälfte zwei ging erneut der Gegner in Führung: In der 54. Minute legte Maximilian Krauß mit einem beherzten Antritt über Fürths linke Seite Felix Schröter den Ball im Strafraum auf, der einnetzte. Paul Seguin setzte Elias Kratzer mit einem seiner tödlichen Steilpässe in Szene, doch der Youngster vergab überhastet (67.). Doch er wetzte die Scharte wieder aus und bediente Hrgota mit einer maßgenauen Flanke, der zum 2:2 einköpfte (89.). Für Stefan Leitl war die Sache klar: "Ich habe eine richtig gute Leistung von meiner Mannschaft mit dem falschen Ergebnis. Außer zwei Toren haben wir von Haching wenig gesehen, wir haben jedoch einen Latten- und einen Pfostenschuss gehabt und sind nach dem 1:2 zurückgekommen."

"Es macht Spaß, gegen diesen Gegner zu spielen" 

Der Kontakt zu Hachings Trainer Claus Schromm sei ausschlaggebend dafür gewesen, gegen diesen Gegner zu testen, "er spielt einen gepflegten Ball, es macht Spaß, gegen diesen Gegner zu spielen". Ähnlich wie mit Würzburg sei die Dritte Liga in einem ähnlichen Leistungsbereich wie die zweite Liga.

Verzichten muss Leitl auch im zweiten Test des Tages gegen Würzburg auf fünf Spieler: Marco Caligiuri erholt sich weiter von seiner Oberschenkelzerrung, doch der Technische Direktor Martin Meichelbeck sieht keine Gefahr, "dass Cali gegen Wehen spielfähig sein wird". Hans Nunoo Sarpei musste als Vorsichtsmaßnahme pausieren, ihn plagen Adduktorenprobleme. Robin Kehr hatte nach seiner Knieverletzung wieder in der U23 gespielt, zog sich jedoch einen Muskelfaserriss zu. "Er muss sich erst an die Belastung im Profibereich gewöhnen", so Meichelbeck. Sebastian Ernst wird erst kommende Woche wieder mit Lauftraining beginnen, nachdem ihm eine Schraube aus dem Fuß entfernt worden war. "Dank seiner guten Grundkonstitution wird er aber nicht lange brauchen, bis er wieder auf dem Platz stehen kann", glaubt Meichelbeck. Der fünfte, der sich schonen muss, ist Daniel Keita-Ruel. Er nimmt einige Tage lang Antibiotikum, weil bei ihm Bakterien festgestellt wurden. 

Leitl ist zufrieden 

Mit Blaine Ferri, Elias Kratzer und Alexander Lungwitz liefen drei Spieler der U23 auf, sodass in beiden Spielen zwei gleich starke Mannschaften zum Zuge kommen. "Leider haben wir das Ziel verfehlt, dass wir gewinnen. Aber mit dem, was wir gesehen haben, sind wir trotzdem zufrieden", lautet Leitls Fazit. 

Fürth: Funk; Kratzer, Bauer, Lungwitz, Wittek – Ferri, Seguin – Leweling, Green, Redondo – Hrgota.

Haching: Mantl; Bauer, Winkler, Greger, Bandowski, Anspach, Krauß, Bigalke, Schröter, Stroh-Engel.

Tore: 0:1 Stroh-Engel (29.), 1:1 Hrgota (43.), 1:2 Schröter (54.), 2:2 Hrgota (89.).

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