3:0 in Krefeld: Ice Tigers belohnen sich und ihren Torhüter

9.4.2021, 21:09 Uhr
Am Dienstag in Nürnberg, am Freitag in Krefeld - und jedes Mal hat Patrick Reimer (links) getroffen. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Am Dienstag in Nürnberg, am Freitag in Krefeld - und jedes Mal hat Patrick Reimer (links) getroffen. 

Etwas war mehr als 31 Minuten waren gespielt, als es in der leeren Krefelder Arena still wurde. Einer der Linienrichter hatte kurz zuvor einem rasenden Zweikampf nicht ausweichen können, wurde von Max Kislinger ausgehebelt und knallte mit dem Helm auf das Eis. Während der Unparteiische von Thomas Schinko, dem Nürnberger Physiotherapeuten, und dem Krefelder Mannschafts-Arzt behandelt wurde, erinnerten sich alle Beteiligten daran, wie gefährlich dieser schöne Sport sein kann. Erst als der Linienrichter auf der Trage vom Eis gefahren wurde und zumindest die Hand zum Abschied reckte, löste sich die Anspannung. Die Spieler klopften ihre Schläger aufs Eis. Und weiter ging es.

Die aufregenden Momente an diesem Freitagabend hatten mit Eishockey nach einem furiosen Auftakt nicht mehr allzu viel zu tun. Da war der böse Unfall des Linienrichters; da wurde Krefelds Torhüter Marvin Cüpper von den dick geschützten Beinen geholt, was Coach Clark Donatelli kurz zucken ließ, weil er einen Ersatzmann nicht mehr zur Verfügung hatte; da streifte Arturs Kuldas Schläger den Artur Tianulin unabsichtlich, aber gefährlich im Gesicht. Sportlich war da allerdings bereits alles entschieden. Nürnberg führte nach nur viereinhalb Minuten mit 3:0 - und hatte seit Dienstag dazugelernt.

Pollock, Brown, Reimer

Am Ende gewannen die Ice Tigers 3:0 (3:0, 0:0, 0:0). Vier Tage zuvor hatte sie eine frühe Überlegenheit unkonzentriert und leichtsinnig werden lassen. Das 5:3 gegen Krefeld entsprach nicht dem einseitigen Spielverlauf in der Nürnberger Arena. Schon beim 2:3 nach Verlängerung am Donnerstag in Iserlohn wirkten sie fokussierter und zeigten defensiv eine überzeugende Leistung. In Krefeld machte es ihnen dann allerdings auch der Gegner leicht.

Sauber, Kollege: Ilya Sharipov (links) gelang in Krefeld, was Niklas Treutle in dieser Saison noch nicht gelungen ist. 

Sauber, Kollege: Ilya Sharipov (links) gelang in Krefeld, was Niklas Treutle in dieser Saison noch nicht gelungen ist.  © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

So mühelos wie in den ersten Minuten in Krefeld hatten sich die Ice Tigers die ganze Saison über in keiner Eishalle durchsetzen dürfen. Nach einem Puckgewinn und einem Abschluss von Timo Walther lenkte Brett Pollock den Puck nach 66 Sekunden ins Krefelder Tor. Kurz darauf ließ Chris Brown Routinier Constantin Brown stehen und schob die Scheibe Cüpper durch die Schoner (2. Minute). Patrick Reimer schloss eine schöne Kombination über Pollock und Kulda zum 3:0 ab (5.).

Eine wichtige Unterzahl

Vielleicht war es gut, dass die Schiedsrichter danach zwei Nürnberger in kurzem Abstand auf die Strafbank schickten. Die doppelte Unterzahl zwang die Ice Tigers dazu, weiter konzentriert zu verteidigen. Das gelang auch gegen die spielstarke erste Formation der Krefelder - auf der anderen Seite hatte sogar Tyson McLellan die beste Chance in dieser Phase (14.).

Die beste Nachricht nach dem zweiten Drittel: Der Linienrichter konnte Arme und Beine bewegen. Nach der Heftigkeit des Aufpralls war das auch für seine drei Kollegen beruhigend, die das Spiel in Unterzahl beenden mussten.

Im Schlussdrittel hatten die Ice Tigers dann nur drei Aufgaben: Den Sieg sichern, sich auch ob der vielen Ausfälle (Bender, Bodnarchuk, Hessler, Ramoser und Cornel verletzt; Elias und Kechter seit Freitag unter Quarantäne, weil es bei der deutschen U18 einen Covid-Fall gibt) und ob der vielen Spiele für das Heimspiel am Montag (18.30 Uhr/MagentaSport) gegen Düsseldorf schonen; und Ilya Sharipov nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern auch den ersten DEL-Sieg und den ersten Shutout zu schenken. Der zweite Torhüter der Ice Tigers blieb in seinem siebten Einsatz ohne Gegentreffer. Da wurde es doch noch einmal ein bisschen lauter in Krefeld.

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