50:67! Bologna beendet Bambergs Europapokal-Traum

3.5.2019, 20:40 Uhr
Einzig Tyrese Rice erreichte mit 21 Punkten Normalform, benötigte dafür allerdings 20 Wurfversuche.

© Sportfoto Zink Einzig Tyrese Rice erreichte mit 21 Punkten Normalform, benötigte dafür allerdings 20 Wurfversuche.

Die ganze Eurphorie, die in und um Bamberg im Vorfeld des Final Fours herrschte, ebbte bereits nach wenigen Minuten komplett ab. Brose Bamberg hatte von der ersten Minute an enorme Probleme, sich gegen sehr physisch verteidigende Italiener zu behaupten. Zwar gelang es dem deutschen Vertreter zunächst über gute Aktionen von Tyrese Rice und Cliff Alexander die Anfangsphase ausgeglichen zu gestalten und bis zum Zwischenstand von 11:12 (7. Min.) mitzuhalten.

Bamberg völlig von der Rolle

Danach allerdings spielte nur noch das Team aus Bologna. Während Bamberg - vorwiegend in Person von Ricky Hickman - viel zu harmlos auftrat und eine miserable Entscheidungsfindung an den Tag legte, spielte sich Bologna in einen Rausch. Allen voran Kevin Punter und Dejan Kravic konnten gegen Bambergs Defense nach Belieben schalten und walten. Trotz eines kurzen Aufbäumens von Tyrese Rice, der Mitte des zweiten Viertels zwei wichtige Dreier verwandeln konnte, wuchs der Rückstand aus Bamberger Sicht fast minütlich an.

Bamberg, das auch kaum zu erfolgreichen Abschlüssen kam, ließ auch die für ein Halbfinale notwendige Körperspannung vermissen und hatte Glück, dass es "nur" mit einem Defizit von 14 Zählern (28:42) in die Kabine ging, da auch bei Bologna nicht jeder Angriff vom Erfolg gekrönt war.

Das Wurfpech blieb auch im zweiten Durchgang Bambergs treuester Begleiter, wobei sich die Truppe von Coach Perego auch klar hat den Schneid abkaufen lassen. Die Italiener dagegen hielten ihren Fokus konstant hoch und nutzten weiter beinahe jede sich bietende Gelegenheit. Teilweise wuchs Bolognas Vorsprung auf über 20 Punkte an.

Rice & Harris bemüht, der Rest ein Totalausfall

Tyrese Rice - mit Abstand Broses bester Spieler und einer der wenigen (neben Elias Harris), der Siegeswillen zeigte - versuchte immer wieder, sein Team anzuführen und es mit seinen Punkten noch einmal ins Spiel zurückzubringen, doch auch ihm haftete eine gehörige Portion Pech an den Händen. Der Rest des Teams war allerdings ein Totalausfalls und ließ jegliche Intensität und teilweise das nötige Engagement vermissen. Selbst als die Partie Mitte des Schlussviertels beim 39:63 aus Brose-Sicht entschieden war, nahm sich Bologna nicht zurück und sicherte sich weiter fast alle frei herumfliegenden Bälle.

Erst in der Schlussphase konnten die Deutschen, nachdem Bologna doch einen Gang herunter schaltete, etwas Ergebniskosmetik betreiben, doch ingesamt musste man nach 40 sehr einseitigen Minuten und einer mehr als enttäuschenden Vorstellung eine bittere 50:67-Niederlage hinnehmen und muss am Sonntag um 15 Uhr im Spiel um Platz drei antreten. Wer dabei der Gegner sein wird, wird am Abend im zweiten Halbfinale zwischen Antwerpen und Teneriffa ermittelt.

Segafredo Virtus Bologna: Punter (21 Punkte), M´Baye (9), Kravic (8), Aradori (6), T. Taylor (5), Moreira (5), Chalmers (5), Baldi Rossi (5), Martin (2), Cournooh (1), Pajola


Brose Bamberg: Rice (21), Harris (9), Rubit (5), Zisis (4), Hickman (4), Alexander (3), Heckmann (2), B. Taylor (2), Olinde

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