78:81! Bamberg lässt sich von Ulm überraschen

18.11.2019, 07:25 Uhr
Roel Moors' Truppe versemmelte ihren Auftritt am Sonntag in der Brose Arena.

© Nicolas Armer/dpa Roel Moors' Truppe versemmelte ihren Auftritt am Sonntag in der Brose Arena.

Freak City erlebte am späteren Sonntagabend eine nahezu ausgeglichene erste Halbzeit, in der zu Beginn ganz klar der Gast aus Ulm die Akzente setzte. Vom äußerst aggressiven und engagierten Defensivverhalten der Schwaben, die vor allem im ersten Viertel häufig in den Bamberger Passwegen standen, schien der Hausherr zunächst etwas überrascht. So liefen die Brose-Boys zunächst einem Rückstand hinterher, der Coach Roel Moors beim Stand von 9:15 in der siebten Spielminute zur ersten Auszeit veranlasste.

Anschließend verstanden es die Mannen des Belgiers von Minute zu Minute besser, die Ulmer Energie zu matchen und konnten so auch nach und nach ihr von viel Ballbewegung geprägtes Offensivspiel besser aufziehen. Noch vor der ersten Viertelpause war es ein Dreier von Michael Carrera, der Brose erstmals nach vorne brachte. Diese Führung wurde in den zweiten zehn Minuten sukzessive weiter ausgebaut. Ulm versuchte zwar weiterhin mit allem, was sie hatten, dagegen zu halten, doch mit den eigenen Fans im Rücken wurden die Hausherren stetig stärker. In den letzten zwei Minuten vor dem Seitenwechsel sorgten Assem Marei und Paris Lee dafür, dass zur Pause eine Zehn-Punkte-Führung (46:36) notiert wurde.

Ulm kommt nach der Pause zurück - Hayes überragt

Ulms Cheftrainer Jaka Lakovic, der vor allem mit dem Auftakt seiner Truppe in diese Partie zufrieden sein konnte, schaffte es in der 15-minütigen Spielunterbrechung, seine Schützlinge wieder neu auszurichten. Die Mannen um ihren Topstar Zoran Dragic erwischten auch im zweiten Durchgang den klar besseren Auftakt und kämpften sich ins Spiel zurück. Allen voran der slowenische Veteran, der in seinem ersten Spiel nach der Verletzungspause die ersten 20 Minuten als Anlaufzeit nutzte, und Kilian Hayes, der vor allem offensiv sein bislang bestes Saisonspiel zeigte, konnten ein ums andere Mal scoren und brachten ihre Farben wieder bis auf drei Zähler heran (49:52, 24. Min.).

Auf der Gegenseite versuchte das Brose-Ensemble über Marei und Lee im Angriff zum Erfolg zu kommen und konnte seinen Vorsprung nach den Einwechslungen von Tre' McLean und Retin Obasohan wieder vergrößern. Ulm jedoch ließ sich vom erneuten zweistelligen Rückstand - 67:57 zur letzten Viertelpause - nicht mehr beirren und kam zu Beginn des Schlussviertels abermals zurück. Neben Dragic war es in dieser Phase auch Big Man Grant Jerrett, der mithalf, Ulm in die Partie zurückzubringen - und Kilian Hayes besorgte 6:26 Minuten vor dem Ende von "downtown" den Führungswechsel (71:70).

Brose konterte postwendend über Marei, doch nachdem der Ägypter kurz darauf mit seinem fünften Foul das Parkett vorzeitig verlassen musste, kam die oberfränkische Offensive vollkommen aus dem Tritt. In einem kleinen Privat-Duell mit Ulms Zoran Dragic versuchte Paris Lee alles, um seine Farben auf Kurs zu halten. Es waren dieses Mal allerdings zu viele Einzelaktionen auf Seiten der Hausherren, sodass die Ulmer, angeführt vom überragenden Kilian Hayes (24 Punkte), das bessere Ende für sich hatten und einen sicherlich etwas überraschenden Auswärtssieg (81:78) einfuhren. Brose verstand es über weite Strecken der Partie nicht, sich gegen Ulms Hartnäckigkeit zu behaupten.

Brose Bamberg: Obasohan (15 Punkte), Marei (14), Lee (12), Harris (7), McLean (7), Sengfelder (6), Carrera (6), Weidemann (5), K. Taylor (2), Olinde (2), B. Taylor (2), Stuckey Ratiopharm Ulm: Hayes (24), Dragic (18), Jerrett (15), Briscoe (10), Obst (5), Willis (4),

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