Abbruch und jetzt? Der HCE setzt auf Optimismus

Erlangen - Als Geschäftsführer des HC Erlangen war René Selke in den letzten Wochen stark in die Beratungen der HBL und den Beschluss involviert, die Saison der Handball-Bundesliga vorzeitig zu beenden. Im Interview mit der Nürnberger Zeitung gibt der HCE-Macher Auskunft darüber.

 NZ: Herr Selke, gehe ich recht in der Annahme, dass der HCE für das verfrühte Saisonende gestimmt hat?

René Selke: Ja. Ich würde natürlich aus verschiedensten Gründen die Saison sehr gern sportlich zu Ende führen, aber ich glaube, jedem ist klar, dass es bedeutend mehr Argumente gegen eine Fortsetzung gibt.

"Das hätte niemand verstanden" 

NZ: Nennen Sie ein paar aus Sicht des HCE!

Selke: Die wichtigste Begründung ist, dass der Profisport und speziell der HC Erlangen auch eine gesellschaftliche Verantwortung haben. Wir sind Vorbilder für viele Menschen, und das oberste Ziel ist, die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Gesellschaftlich reden wir von Kontaktbeschränkungen, und dann versucht eine der intensivsten und kontaktfreudigsten Sportarten überhaupt mit aller Macht, irgendwie ihr Produkt durchzudrücken, obwohl alles dagegen spricht - das hätte niemand verstanden. Dazu wäre eine vernünftige Vorbereitung auf eine restliche Spielzeit unmöglich gewesen. Das Homeoffice-Training der Spieler ist nicht vergleichbar mit einer normalen Vorbereitung auf einen Wettkampf in einer normalen Saison. Es wäre fahrlässig, den Spielern nur wenige Tage Vorbereitungszeit zu geben. Und: Wenn die Saison ohne Zuschauer stattfinden würde, wäre das für alle Vereine wirtschaftlich nicht zu stemmen gewesen.

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NZ: Wie geht es beim HCE weiter? Sie sind seit einigen Wochen in Kurzarbeit - läuft die weiter?

Selke: Ja. Eine große Alternative haben wir nicht. Eine offizielle Saisonvorbereitung wird es sicher erst im Sommer geben – unter dem Vorbehalt, dass die Bekämpfung der Pandemie weiter positiv verläuft. Wir richten uns an einem normalen Saisonstart aus, beginnend im September. Wobei ich da optimistisch bin, dass es irgendeine Art von Regelung für den Handball geben wird.

NZ: Möglicherweise zu Anfang mit Geisterspielen?

Selke: Man muss sich auch mit diesem Szenario auseinandersetzen. Wobei der Handball nicht mit Geisterspielen über einen längeren Zeitraum überleben kann.

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