Alu und Abseitspech: In Aue fehlt dem FCN nicht nur Glück

20.10.2019, 05:56 Uhr
Alu und Abseitspech: In Aue fehlt dem FCN nicht nur Glück

© Sportfoto Zink

Die ersten 45 Minuten im Erzgebirgsstadion verlaufen durchaus so, wie man es erwarten konnte. Aue steht tief und bietet dem Club kaum bis keine Räume. Zudem findet das Offensivspiel der Veilchen in Halbzeit eins mit dem Prädikat bieder ein recht passendes Pendant. Auf der anderen Seite der 1.FC Nürnberg, nach 20 Minuten des Abtastens das ein oder andere Mal mit leichten Angriffsversuchen. Sowohl Tim Handwerkers Flanke als auch Robin Hacks Schuss prallen ein wenig unfreiwillig gegen das Auer Aluminium und sind die gefährlichsten Aktionen im ersten Durchgang. Ansonsten: viel Kampf und viele Zweikämpfe, von denen der Club an diesem Abend lediglich 47 Prozent für sich entscheiden kann.

Von diesen gut geordneten Abwehrreihen ist dann im zweiten Durchgang nicht mehr viel zu sehen, sowohl Aue als auch der FCN leisten sich teils kapitale Fehler im Abwehrverhalten. Diese werden meist auch eiskalt bestraft, wobei die Gastgeber in Sachen Effizienz dem Team von Damir Canadi doch entscheidend überlegen sind. Während der Club ganze 17 Torschüsse benötigt, um drei Treffer zu erzielen, machen die Veilchen aus neun Versuchen viermal Zählbares.

Männels besonderer Motivationsschub

Dass bei diesen 17 Versuchen selbstverständlich auch ein wenig Fortune fehlt, beweisen nicht nur die Alu-Treffer aus Durchgang eins, sondern auch ein erstaunlich gut aufgelegter Aue-Keeper Martin Männel. Der 31-Jährige - wohl angespornt durch eine Vorgeschichte, bei der sich einige Nürnberger Profis im Mannschaftshotel in Aue ein wenig daneben verhalten haben sollen, was sich später aber als nichtig herausstellte - entschärft einige brenzlige Situationen und ist nach seiner Elfmeter-Parade gegen Michael Frey der viel umjubelte Held.

Dass Effizienz und Mentalität in engen Spielen durchaus zu entscheidenden Faktoren werden können, muss der Club in Aue auf besondere Art und Weise erfahren. Dass Aue zudem mit 109 gelaufenen Kilometern fünf mehr in dieses verrückte Spiel investiert als der FCN, ist ein weiterer Beleg, dass dieser noch jungen und neuformierten Nürnberger Truppe noch ein paar Nuancen fehlen, um auch solche Spiele für sich zu entscheiden. Berücksichtigen muss man in dieser Statistik allerdings, dass der Club ab der 61. Minute wegen des Platzverweises von Asger Sörensen nur zu zehnt auf dem Platz stand.

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