Angriff beim Club! Schleusener schuftet fürs Comeback

10.9.2019, 14:43 Uhr
Angriff beim Club! Schleusener schuftet fürs Comeback

© Sportfoto Zink / DaMa

Wann genau dieser Tag sein könnte, das kann der Sommer-Zugang des 1. FC Nürnberg leider nicht so genau sagen. Nach wie vor nicht. Stand heute wohl im Oktober, die eine oder andere Spielminute möchte der Angreifer bis dahin hinter sich haben. Nach über einem halben Jahr Pause. 

Tschauner und eine Schraube 

Seine schlimme Geschichte ist in letzter Zeit des Öfteren erzählt und dadurch nicht besser geworden. Ende März hat er sich, damals noch im Trikot des SV Sandhausen, bei einer Kollision mit Ingolstadts Torwart Philipp Tschauner das linke Schienbein gebrochen.

Etwa ein halbes Jahr braucht der Knochen normalerweise, um wieder zusammenzuwachsen und voll belastbar zu sein; bei Schleusener dauert es etwas länger, weil im Juli eine störende Schraube entfernt werden musste: "Seitdem läuft alles perfekt."

Die eine oder andere Woche ist er in Verzug, macht sich deswegen aber nicht verrückt. Verrückt würde er höchstens werden, wenn er täglich auf seinen Reha-Plan schauen würde. Das lässt er lieber sein und absolviert stattdessen eher so etwas wie Dienst nach Vorschrift. "Ich komme morgens her und dann wird mir gesagt, was ich zu tun habe", sagt Schleusener, ist mit Zielen aber vorsichtig. "Weil ich mir keinen zusätzlichen Druck machen möchte."

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Der ist auch so da, denn Schleusener möchte natürlich so schnell wie möglich mit den neuen Kollegen Fußball spielen. Dafür investiert er täglich mindestens vier Stunden plus x in ausgedehnte Lauf-, Kraft- und Dehnübungen, auch wenn es langsam etwas schwerer fällt, sich jeden Morgen aufzuraffen. "Es gibt Schöneres als innen Gewichte zu heben und dabei die Jungs auf dem Platz zu sehen", gibt Schleusener ehrlich zu – zieht daraus aber auch neue "Motivation, um auch wieder da hinzukommen." Nicht gesehen hat er gestern unter anderem Asger Sörensen, der mit einem Muskelfaserriss in der Wade vorerst ausfällt.

 

Immerhin, Rasen hat Schleusener bereits wieder unter den Sohlen, jetzt hofft er einfach, "dass bald auch die anderen Schuhe dazukommen", seine Geduld neigt sich dem Ende entgegen. "Es ist keine leichte Zeit", wiederholt sich Schleusener, meint es aber eigentlich gar nicht so. Weil er einfach am liebsten ausschließlich positiv denkt.

Gehobener Amateurfußball und Feinschliff  

Selbst ein Kallus, eine Art Knochenschwellung, kann ihn jetzt nicht mehr aufhalten, "dann muss ich mir die Schienbeinschoner halt anpassen lassen", meint Schleusener, der weiß, was es heißt, für etwas kämpfen zu müssen. "Er hat sich alles erarbeitet und kommt ja ursprünglich aus dem gehobenen Amateurfußball", hat Sportvorstand Robert Palikuca, ein erklärter Schleusener-Fan, kürzlich im Trainingslager erzählt.

Damals konnte Schleusener nur Radfahren, mittlerweile absolviert er Intervallläufe, sein Körper reagiert gut. "Der Feinschliff, bevor es dann rausgeht", nennt es Schleusener, der Feinschliff fürs Comeback. Das niemand so sehr herbeisehnt wie er selbst.

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