Anklagebank statt Box-Ring: Sturm schweigt

4.11.2019, 18:17 Uhr
Früher malträtierte er die Gegner, jetzt droht Felix Sturm der Niederschlag.

© dpa Früher malträtierte er die Gegner, jetzt droht Felix Sturm der Niederschlag.

Die Anklage wirft dem 40-Jährigen besonders schwere Steuerhinterziehung in 16 Fällen vor, wie Staatsanwalt Renke Hoogendoorn am Montag in Köln erklärte. Insgesamt soll Sturm über Jahre hinweg rund 5,8 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Weder der Angeklagte selbst noch seine Anwälte wollten sich zum Auftakt des Verfahrens vor Gericht dazu äußern. Sie kündigten jedoch an, Sturm wolle am zweiten Prozesstag (5. November) etwas zu seiner Person sagen.

Zusätzlich geht es in dem Verfahren um einen Doping-Fall: Bei einem Kampf im Jahr 2016 gegen den Russen Fedor Tschudinow soll der Deutsch-Bosnier, der seit Jahren unter dem Künstlernamen Felix Sturm bekannt ist, gedopt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Körperverletzung vor. Sturm habe in Kauf genommen, dass sein Gegner nicht gegen ihn geboxt hätte, wenn er vom Doping gewusst hätte.

Seit April in U-Haft 

Sturm sitzt seit April in Untersuchungshaft. Ziel seiner Verteidiger ist es, schnellstmöglich eine Aufhebung dieser Haft zu erwirken - auch, damit ihr Mandat wieder uneingeschränkt trainieren kann. Zu diesem Zweck haben die Anwälte bereits im Vorfeld mehrfach das Gespräch mit der Gegenseite gesucht, um eine mögliche Einigung zu erzielen.

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