Antisemitismus-Vorwürfe: Kleeblatt-Profi Mavraj verteidigt sich

13.11.2020, 19:49 Uhr
Gläubig: Für seine Überzeugungen nimmt Mergim Mavraj Kritik in Kauf.

© nordphoto / Rauch, nordphoto Gläubig: Für seine Überzeugungen nimmt Mergim Mavraj Kritik in Kauf.

Zuletzt erhitzte ein Like in einem Sozialen Medium wieder die Gemüter. Mit einem Mausklick zeigte Mergim Mavraj seine Zustimmung für einen Post des MMA-Kämpfers Chabib Abdulmanapowitsch Nurmagomedow. Zu sehen war dort ein Foto des französischen Präsidenten Emanuel Macron mit einem Stiefelabdruck im Gesicht.


Mavraj-Post auf Instagram: Alles nur ein Missverständnis?


"Grundsätzlich denke ich, dass niemand auf der Welt das Recht hat, jemanden zu beleidigen, den der andere liebt. Wenn das sein Lebensinhalt, seine Liebe ist, habe ich nicht das Recht, das zu beleidigen", sagt Mavraj. In der Diskussion um Karikaturen und durch Aussagen Macrons sieht der sehr gläubige Muslim seine religiösen Gefühle verletzt. Dass ein Lehrer in Frankreich in diesem Kontext umgebracht wurde, verurteilt der 34-Jährige jedoch auf das Schärfste. "Dieser Typ hat mit unserem Propheten nichts zu tun", sagt Mavraj über den Täter.

"Das ist jetzt dein Zuhause"

Mavraj sah sich Ende Juli 2020 dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt, weil er ein Bild im Internet geliked hatte, auf dem der Staat Israel nicht mehr zu sehen war. Am Mittwoch war er nun zu Gast bei der Israelitischen Kultusgemeinde in Fürth. Auch über diesen Vorfall wurde dort gesprochen, die Vorbehalte gegen ihn betrachtet er als ausgeräumt. "Am Ende des Tages wurde mir gesagt, 'Das ist jetzt dein Zuhause, du bist nicht mehr Gast‘. Dieses Gespräch war sehr gut für alle Beteiligten", berichtet der Fußballprofi.

Die Vorwürfe, die ihm Im Internet gemacht werden, sieht er haltlos und kritisch. "Das sind Leute, die mich und die Umstände nicht kennen und meinen Namen benutzen, um zu behaupten, dass ich ein Antisemit sei. Das ist sehr ungerecht. Da machen es sich manche zu einfach", erklärt der gebürtige Hanauer.

Das ganze Interview lesen Sie am Samstag im Sportteil der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung.