Asymmetrie und Abkippen: Elf Begriffe aus der Fußball-Taktik erklärt

16.2.2021, 13:30 Uhr
Dieses Modell beschreibt vier Phasen, deren Abfolgen sich im Fußball andauernd wiederholen: Bei Ballbesitz des Gegners ist die eigene Mannschaft organisiert, beim Umschalten auf eigenen Ballbesitz nach einem Fehler des Kontrahenten ist ebendieser defensiv schwächer positioniert (z. B. stehen die Innenverteidiger recht breit). Wird der eigene Ballbesitz kontrolliert, ordnet sich auch der Gegner wieder. Gewinnt er dann das Leder, ist die eigene Mannschaft unorganisiert. Für die Analyse eines Teams bedarf es einer Analyse des Verhaltens des Teams in den einzelnen Phasen.
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Vier Spielphasen

Dieses Modell beschreibt vier Phasen, deren Abfolgen sich im Fußball andauernd wiederholen: Bei Ballbesitz des Gegners ist die eigene Mannschaft organisiert, beim Umschalten auf eigenen Ballbesitz nach einem Fehler des Kontrahenten ist ebendieser defensiv schwächer positioniert (z. B. stehen die Innenverteidiger recht breit). Wird der eigene Ballbesitz kontrolliert, ordnet sich auch der Gegner wieder. Gewinnt er dann das Leder, ist die eigene Mannschaft unorganisiert. Für die Analyse eines Teams bedarf es einer Analyse des Verhaltens des Teams in den einzelnen Phasen. © Roland Weihrauch, dpa

Das Spielfeld lässt sich in die vertikale und die horizontale Achse teilen. Das Spiel in die Breite bezeichnet Pässe auf die Außen, das Spiel in die Tiefe zielt darauf ab, das Leder nach vorne vor das gegnerische Tor zu spielen.   
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Breite & Tiefe

Das Spielfeld lässt sich in die vertikale und die horizontale Achse teilen. Das Spiel in die Breite bezeichnet Pässe auf die Außen, das Spiel in die Tiefe zielt darauf ab, das Leder nach vorne vor das gegnerische Tor zu spielen.

  © -, dpa

Teilt man das Spielfeld vertikal in fünf Zonen, so bezeichnet man die beiden Räume jeweils zwischen dem Zentrum und einer der Außenbahnen als Halbräume. Der Vorteil dieses Bereichs, ist einerseits die Mehrzahl an Möglichkeiten verglichen mit den Flügeln und ein geringerer Raum, der im Rücken des Spielers liegt. Dadurch ist die Gefahr, von hinten gepresst zu werden, deutlich geringer als im Zentrum.
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Halbraum

Teilt man das Spielfeld vertikal in fünf Zonen, so bezeichnet man die beiden Räume jeweils zwischen dem Zentrum und einer der Außenbahnen als Halbräume. Der Vorteil dieses Bereichs, ist einerseits die Mehrzahl an Möglichkeiten verglichen mit den Flügeln und ein geringerer Raum, der im Rücken des Spielers liegt. Dadurch ist die Gefahr, von hinten gepresst zu werden, deutlich geringer als im Zentrum. © THOMAS KIENZLE, AFP

Je näher der am höchsten postierte Spieler, also meist der vorderste Stürmer, am tiefsten positionierten Spieler, meist einer der Innenverteidiger, steht, umso kompakter ist eine Mannschaft. Eine Mannschaft, die kompakt steht, muss nicht zwangsläufig tief in der eigenen Hälfte verteidigen. Kompaktheit ist die Voraussetzung dafür, in Zweikämpfe zu kommen und Druck auf den Gegner ausüben zu können.
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Kompaktheit

Je näher der am höchsten postierte Spieler, also meist der vorderste Stürmer, am tiefsten positionierten Spieler, meist einer der Innenverteidiger, steht, umso kompakter ist eine Mannschaft. Eine Mannschaft, die kompakt steht, muss nicht zwangsläufig tief in der eigenen Hälfte verteidigen. Kompaktheit ist die Voraussetzung dafür, in Zweikämpfe zu kommen und Druck auf den Gegner ausüben zu können. © AFP

Jene beiden Begriffe dienen der Unterscheidung, falls zwei Spieler mit derselben Positionsbezeichnung gemeint sein könnten. Beispiel: Ein Team spielt mit zwei Sechsern, der linke Verteidiger hat den Ball. Ballnah ist in diesem Fall der linke Sechser, ballfern ist der rechte Sechser.
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Ballnah & ballfern

Jene beiden Begriffe dienen der Unterscheidung, falls zwei Spieler mit derselben Positionsbezeichnung gemeint sein könnten. Beispiel: Ein Team spielt mit zwei Sechsern, der linke Verteidiger hat den Ball. Ballnah ist in diesem Fall der linke Sechser, ballfern ist der rechte Sechser. © Marius Becker, dpa

Basierend auf eine Einteilung des Spielfelds in mehrere Zonen bezeichnet das Positionsspiel klar definierte Abläufe, wie sich die Spieler einer Mannschaft bei eigenem Ballbesitz zu positionieren haben. Ziel ist es, den Ball durch gute Passwege und -winkel zügig zirkulieren zu lassen.
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Positionsspiel

Basierend auf eine Einteilung des Spielfelds in mehrere Zonen bezeichnet das Positionsspiel klar definierte Abläufe, wie sich die Spieler einer Mannschaft bei eigenem Ballbesitz zu positionieren haben. Ziel ist es, den Ball durch gute Passwege und -winkel zügig zirkulieren zu lassen. © MARTIN RICKETT, AFP

Das "Abkippen" zeigt sich daran, dass sich meist ein Sechser bei eigenem Ballbesitz zwischen oder neben (diametral) die Innenverteidiger zurückfallen lässt, um diese im Spielaufbau zu unterstützen. Dies erlaubt den Außenverteidigern, offensiver zu agieren, da sie dank der Dreierreihe hinter sich abgesichert sind. Auch ein Abkippen anderer Spieler, beispielsweise eines Stürmers im 4-4-2, bringt einen Wandel der Formation (in diesem Fall zu einem 4-2-3-1) mit sich.
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Abkippen

Das "Abkippen" zeigt sich daran, dass sich meist ein Sechser bei eigenem Ballbesitz zwischen oder neben (diametral) die Innenverteidiger zurückfallen lässt, um diese im Spielaufbau zu unterstützen. Dies erlaubt den Außenverteidigern, offensiver zu agieren, da sie dank der Dreierreihe hinter sich abgesichert sind. Auch ein Abkippen anderer Spieler, beispielsweise eines Stürmers im 4-4-2, bringt einen Wandel der Formation (in diesem Fall zu einem 4-2-3-1) mit sich. © FRANCK FIFE, AFP

Gleicht das vertikale Spiegelbild einer Positionierung der betroffenen Mannschaft nicht der tatsächlichen Positionierung, spricht man von Asymmetrie. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Linksverteidiger im eigenen Angriff stets die Offensive unterstützt, während sein Pendant auf rechts eher defensiv absichert.
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Asymmetrische Verteidiger

Gleicht das vertikale Spiegelbild einer Positionierung der betroffenen Mannschaft nicht der tatsächlichen Positionierung, spricht man von Asymmetrie. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Linksverteidiger im eigenen Angriff stets die Offensive unterstützt, während sein Pendant auf rechts eher defensiv absichert. © Jan Woitas, dpa

Ziel des Pressings ist es, bestimmte Bereiche des Feldes zu verengen, um Druck auf den Gegner auszuüben, ihn zu einem Fehlpass zu zwingen und den Ball zu erobern. Das Pressing kann sowohl in vorderster Linie, teilweise bis zum gegnerischen Torwart (Angriffspressing), im Mittelfeld oder tief in der eigenen Hälfte ansetzen (Abwehrpressing).
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Pressing

Ziel des Pressings ist es, bestimmte Bereiche des Feldes zu verengen, um Druck auf den Gegner auszuüben, ihn zu einem Fehlpass zu zwingen und den Ball zu erobern. Das Pressing kann sowohl in vorderster Linie, teilweise bis zum gegnerischen Torwart (Angriffspressing), im Mittelfeld oder tief in der eigenen Hälfte ansetzen (Abwehrpressing). © Swen Pförtner, dpa

Abgesehen von der bestimmten Zone definieren die Trainer sogenannte Pressingauslöser. Also Situationen, in denen sie sofort pressen möchten, weil die Erfolgsaussichten auf einen Ballgewinn hoch sind. Ein solcher Auslöser ist beispielsweise ein hoher Pass, der für den Gegner schwer anzunehmen ist. Wird der Spieler früh unter Druck gesetzt und gestresst, wird er vermutlich einen ungenauen, unkontrollierten Pass spielen.
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Pressingauslöser

Abgesehen von der bestimmten Zone definieren die Trainer sogenannte Pressingauslöser. Also Situationen, in denen sie sofort pressen möchten, weil die Erfolgsaussichten auf einen Ballgewinn hoch sind. Ein solcher Auslöser ist beispielsweise ein hoher Pass, der für den Gegner schwer anzunehmen ist. Wird der Spieler früh unter Druck gesetzt und gestresst, wird er vermutlich einen ungenauen, unkontrollierten Pass spielen. © David Klein, dpa

Gegenpressing entspricht einem planmäßigen Nachsetzen. Nach einem Ballverlust der eigenen Mannschaft versucht man, den Ball schnellstmöglich zurückzuerobern. Zum Einen, weil der Gegner den Ball meistens nicht direkt kontrollieren kann und demnach die Chance auf eine Balleroberung mit jeder weiteren Sekunde schwindet. Zum Anderen möchte man damit einen Konter verhindern.
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Gegenpressing

Gegenpressing entspricht einem planmäßigen Nachsetzen. Nach einem Ballverlust der eigenen Mannschaft versucht man, den Ball schnellstmöglich zurückzuerobern. Zum Einen, weil der Gegner den Ball meistens nicht direkt kontrollieren kann und demnach die Chance auf eine Balleroberung mit jeder weiteren Sekunde schwindet. Zum Anderen möchte man damit einen Konter verhindern. © Adam Davy, NN

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