Auch Lisicki kommt: WTA-Turnier in Nürnberg mit prominenten Namen

8.5.2019, 13:01 Uhr
Teil des prominenten Teilnehmerfeldes beim Nürnberger WTA-Turnier: Sabine Lisicki.

© Sportfoto Zink / JüRa, NN Teil des prominenten Teilnehmerfeldes beim Nürnberger WTA-Turnier: Sabine Lisicki.

"Es laufen Gespräche", versicherte Reichel, mehr kann sie zum jetztigen Zeitpunkt wirklich nicht sagen; auch vom 18. bis 25. Mai, wenn sich auf der Tennisanlage des 1. FC Nürnberg wieder ein paar illustre Gäste versammeln, möchte sie im Hintergrund mit potenziellen Geldgebern verhandeln, um die schöne Erfolgsgeschichte auch 2020 fortzusetzen.

Erster Saisonsieg am Valznerweiher?

Trotzdem spricht Reichel in den Räumen von Turnier-Sponsor NCP "vom verflixten siebten Jahr", es drückt sie natürlich, nicht zu wissen, ob das hierzulande einzige Profiturnier im Frauentennis neben dem Stuttgarter eine Zukunft hat. Zumindest kurzfristig könnten die Aussichten aber kaum schöner sein.

Das Teilnehmerfeld verspricht gerade aus deutscher Sicht wieder viel Glanz; Julia Görges, Andrea Petkovic und Mona Barthel, allesamt Fed-Cup-Spielerinnen, sind bereits für das Hauptfeld qualifiziert, gestern gab die Veranstalterin noch die Wild Cards für Anna-Lena Friedsam und Sabine Lisicki bekannt, 2013 immerhin im Wimbledon-Finale, mittlerweile aber unter ferner liefen. "Sie ist und bleibt ein Aushängeschild für das Tennis in Deutschland und auch ein Publikumsliebling", entgegnet Reichel, die ihr Nürnberger Turnier auch gerne als kleine Wohlfühl-Oase im hektischen WTA-Zirkus anpreist.

Davon soll jetzt auch wieder die ehemalige Nummer zwölf der Weltrangliste profitieren. Bis auf Platz 297 ist Lisicki wegen nicht enden wollender Verletzungssorgen abgerutscht; mal schmerzte der Fuß, mal die Schulter, kaum ein Körperteil, mit dem sie keine Probleme hatte. Den Rückstand wieder aufzuholen ist aber offenbar komplizierter als gedacht. 2019 ist Lisicki noch sieglos, 0:7 lautet ihre Bilanz, gleich viermal scheiterte sie in der Qualifikation.

In Nürnberg bleibt ihr zumindest das erspart. "Ich freue mich schon sehr darauf", teilt Lisicki in einer Videobotschaft mit, Kollegin Friedsam kann es ebenfalls kaum erwarten. Mit Unterbrechung hatte sie nach zwei Schulteroperationen fast zwei Jahre pausieren müssen und gab erst im November bei einem Liga-Einsatz für ihren französischen Verein TC Cormontreuil ihr Comeback.

Eine von 32 Geheimfavoritinnen

Auch Friedsam hat also schon bessere Zeiten erlebt. Im August 2016 und etwa sieben Monate nach ihrem Achtelfinaleinzug bei den Australien Open war sie mal auf Rang 45 notiert, die Fachwelt staunte über das Energiebündel aus der Eifel. Bis ihr Körper anfing zu streiken. "Sozusagen auf Eis gelegt" habe sie ihre Schulter, sagt Friedsam, "es bedeutet mir sehr viel, die Chance zu haben, jetzt wieder anzugreifen." Auf dem langen Weg zurück darf sich die 25-Jährige ab übernächstem Samstag in Nürnberg neues Selbstvertrauen holen. Fans hat Friedsam nach wie vor, einer stand gestern Mittag direkt neben ihr. "Für mich", sagte NCP-Chef Peter Söll, "ist sie eine Geheimfavoritin." So weit würde Friedsam wohl nicht gehen, zu lange hat sie zuschauen müssen. Zudem ist die Konkurrenz im insgesamt 32-köpfigen Hauptfeld schon jetzt groß, eine Spielerin aus den Top 20 könnte am Freitag per Wild Card folgen.

Vor einem Jahr schlug kurzfristig US-Open-Siegerin Sloane Stephens in Nürnberg auf, allerdings nur drei Sätze lang, auch heuer könnte es eine Überraschung geben. Turnierdirektorin Reichel arbeitet daran, ebenso an der Sponsorenakquise. Damit das Nürnberger Turnier eine Zukunft hat. "So schnell", sagt Reichel, "geben wir nicht auf."

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