Auer trainiert die U23 der Kleeblatt-Frauen

2.9.2019, 10:08 Uhr
Auer trainiert die U23 der Kleeblatt-Frauen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Kaum in die Landesliga aufgestiegen, stand die U23-Frauenmannschaft der SpVgg Greuther Fürth überraschend ohne Trainer da. Der Nachfolger von Jan Rebel ist aber schon gefunden und hat, das betont Frauenfußballkoordinator Arno Erlwein, Stallgeruch. Denn Tobias C. Auer ist schon seit 2012 Angestellter beim Kleeblatt; er hat dort unter anderem die Haupttribüne geplant und bauen lassen.

"Das war mein Herzblut-Projekt", erklärt der neue Trainer und ergänzt mit leuchtenden Augen: "Und die Mädels sind das jetzt auch." Immer wieder war der 37-Jährige als Zuschauer der Frauenteams zu sehen, denn seine Partnerin spielt beim Kleeblatt. "Damals habe ich oft gesagt ‚Ich als Trainer würde. . .‘, und als Arno dann einen Trainer gesucht hat, hat er mich angerufen und gefragt, ob ich das ernst gemeint hätte."

Nicht einmal einen Tag später hatte Auer das Angebot Erlweins angenommen. Unter einer Bedingung, erzählt er: "Ich wollte mir mein Trainerteam selbst zusammenstellen können." Alle in seinem Stab arbeiten schließlich ehrenamtlich, und so war es möglich, das Team breit aufzustellen. Stephanie Schropp, 27 Jahre alt, ist ehemalige Zweitligaspielerin und agiert künftig als Co-Trainerin. Jannik Walter, wie Auer und Schropp Angestellter der SpVgg, wird als "strukturierter Nerd" für Organisation und Gegneranalyse zuständig sein. Als Auer erkannt hatte, dass seine Spielerinnen im konditionellen Bereich Nachholbedarf hatten, holte er zudem Susan Faatz als eigene Athletiktrainerin in sein Team. "Als wir das gemacht hatten, nahmen die Beschwerden zu, und wir haben mit Christian Siegert einen Physiotherapeuten geholt", so der Trainer. Auch Laura Weidner wird als spielende Co-Trainerin künftig das Trainerteam unterstützen.

Abgesehen von den konditionellen Schwächen attestiert der 37-jährige der Mannschaft aber eine hervorragende Verfassung: "Der Jan hat alles richtig gemacht. Die Mannschaft ist in einem sehr guten Zustand für das, was in der BOL notwendig war. Für die Landesliga gibt es aber ein paar Baustellen."

Eine dieser Baustellen ist der Ersatz für einige Spielerinnen. Besonders schwer wiegt das Fehlen von Luisa Wölfel, vergangene Saison mit 22 Toren beste Schützin der Liga. Dem will Auer mit einem umgestellten Spielsystem begegnen: "Lu ist nicht zu ersetzen. Wir haben aber noch Spielerinnen, die zwar andere Spielertypen sind als Luisa, aber ebenso torgefährlich."

Von der Qualität der Mannschaft ist er voll und ganz überzeugt. "Fußballerisch können wir in der Landesliga mehr als mithalten", sagt er, warnt aber auch: "Die Mädels werden viel Geduld brauchen. In der BOL war das Spiel normal nach 60 Minuten entschieden, das wird in der nächsten Saison sicher nicht mehr so sein. Da werden wir 90 Minuten gefordert."

Eine sorgenfreie Saison wünscht sich Auer, ohne in den Abstiegsstrudel zu geraten. "Wir sind ja nicht hier, um ein Jahr Landesliga zu spielen. Wir wollen schon mindestens zwei, drei Jahre da spielen und dann – abhängig davon, wie sich die Abteilung entwickelt – vielleicht noch mal einen Schritt weiter gehen." Der Tabellenplatz ist ihm dabei relativ egal. Wichtiger ist dem Trainer: "Wenn wir es schaffen, die Mädels auf und neben dem Platz weiter zu entwickeln, sie zufrieden sind und wir dabei helfen konnten, dann werde ich lieber Sechster als Fünfter. Das ist es mir dann wert. Wenn wir am Ende der Saison Dritter, als Team aber zerstritten wären, dann würde ich das nicht als gelungene Saison ansehen."

Genau das ist nämlich eine der Stärken seiner Mannschaft, der Teamspirit. "Das ist ein Pfund", sagt Auer und schreibt das – neben den Spielerinnen – auch seinem Vorgänger in das Stammbuch: "Ich habe von Jan ein gut eingespieltes und funktionierendes Team übernommen." Und dieses Team gilt es jetzt weiterzuentwickeln.

Info1. Spieltag: SV Neusorg – SpVgg Greuther Fürth II, Sonntag, 15 Uhr.

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