Auftakt im Kletterzentrum Neumarkt in der Schwebe

24.3.2021, 14:14 Uhr
Eine vorzeitige Öffnung des Außenbereichs am DAV-Zentrum Neumarkt liegt noch in der Schwebe.

© Roland Fengler, NNZ Eine vorzeitige Öffnung des Außenbereichs am DAV-Zentrum Neumarkt liegt noch in der Schwebe.

Einsam und unerreichbar hinter dem Sperrzaun um das Gelände ragt der mit bunten Griffen übersäte Koloss in die Höhe. Während die DAV-Sektion in Erlangen ihre neue Freiluft-Anlage jüngst in Betrieb genommen hat, müssen sich Kletter-Fans in Neumarkt gedulden. An der Wand „sind die Routen noch nicht geschraubt", berichtet Bernhard Hollweck. Man wolle, so der Vorsitzende des größten Neumarkter Sportvereins, bei der Vorbereitung zur Eröffnung nichts überstürzen.

Ausschlaggebend für die Zurückhaltung sind unter anderem die winterliche Witterung der vergangenen Wochen sowie die Erfahrungen des vergangenen Frühsommers, als man nach dem ersten Lockdown im Mai kurzfristig die Tore öffnete. „Gemessen der überschaubaren Fläche, steht der Nutzen in keinem Verhältnis zum Aufwand", sagt Hollweck. Das Interesse der Jugend hielt sich ebenso in Grenzen wie das der Erwachsenen Stammgäste, die am Feierabend vorbeischauten. „Die echten Cracks sind im Zweifel lieber am echten Fels unterwegs."


Unter diesen Auflagen durften sich Seilschaften 2020 vergnügen


Ein zusätzliches Hindernis für die Planungen im Frühjahr 2021 sieht Bernhard Hollweck im politischen Zick-Zack-Kurs beim Umgang mit der Corona-Pandemie. „Wir behalten die Entwicklung natürlich stetig im Auge. Doch die schwankenden Inzidenzen sind problematisch. Mir erschließt sich noch nicht, wie wir zum Beispiel die Rechtmäßigkeit von Tests kontrollieren sollen."

Nicht minder eindringlich hoffen die Verantwortlichen auf eine Entspannung nach Ostern. Die fünfmonatige Zwangspausche bescherte dem Neumarkter DAV-Zentrum einen Verlust „im hohen fünfstelligen Bereich", verrät Hollweck. Während sich zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte weiterhin in Kurzarbeit befinden, habe sich erst kurzfristig die Gelegenheit ergeben, einen Schadensausgleich aus den staatlichen Wirtschaftshilfeprogrammen zu beantragen.

Mit der Schließung der noch immer per Kredit abzubezahlenden Halle brach nicht nur das wichtigste Geschäftsfeld ausgerechnet über die lukrative Winter-Saison weg, sondern gleichzeitig die zentrale Begegnungsstätte zur Mitgliedergewinnung. „Wir haben bisher wenige Austritte, die vermutlich eher einer Beitragserhöhung geschuldet sind. Aber schmerzlich fehlen werden uns in diesem Jahr die Eintritte, die wir über unsere Kurse generieren", erklärt Hollweck. Umso mehr Aufmerksamkeit gelte den Bemühungen, das Vereinsleben über ein breit gefächertes Touren-Programm wieder in Schwung zu bringen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare