Ausbootung beim DFB: Der Zeitpunkt irritiert die Bayern

6.3.2019, 17:13 Uhr
"Fragwürdig": Die Bayern-Führung ist mit dem Zeitpunkt von Joachim Löws Entscheidung zur Ausmusterung der drei Münchner Hummels, Boateng und Müller nicht einverstanden.

© Marius Becker (dpa) "Fragwürdig": Die Bayern-Führung ist mit dem Zeitpunkt von Joachim Löws Entscheidung zur Ausmusterung der drei Münchner Hummels, Boateng und Müller nicht einverstanden.

Der FC Bayern München hat Bundestrainer Joachim Löw für den Zeitpunkt der Ausmusterung von Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng aus der Nationalmannschaft kritisiert. Sportliche Entscheidungen kommentiere man nicht, hieß es am Mittwoch in einer von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic unterzeichneten Erklärung. "Allerdings halten wir den Zeitpunkt und die Umstände der Bekanntgabe dieser Entscheidung an die Spieler und an die Öffentlichkeit für fragwürdig", merkte das Führungsduo des deutschen Rekordmeisters an.


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Rummenigge und Salihamidzic wundern sich, dass Löw seine Entscheidung nicht früher kundtat. "Das letzte Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft fand am 19. November 2018 statt. Dass die Spieler und die Öffentlichkeit rund dreieinhalb Monate später unmittelbar vor richtungsweisenden Spielen des FC Bayern am kommenden Samstag im Titelkampf der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg und wenige Tage vor dem entscheidenden Rückspiel im Achtelfinale der Champions League am kommenden Mittwoch gegen den FC Liverpool informiert wurden, irritiert uns", hieß es in der Bayern-Mitteilung.

Löw hatte am Dienstag die Ex-Weltmeister in einem persönlichen Gespräch in München darüber unterrichtet, dass er künftig nicht mehr mit ihnen in der Nationalmannschaft plane. Laut FC Bayern sei Löws Besuch an der Säbener Straße in München nicht angekündigt gewesen. Für die sportlichen Verdienste des Trios für die Nationalmannschaft und den deutschen Fußball habe man "größten Respekt".

Rummenigge setzt Löw unter Druck

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat Bundestrainer Joachim Löw nach der Ausmusterung von drei Münchnern aus der Nationalmannschaft unter Druck gesetzt. Die Entscheidung des Bundestrainers sei zu respektieren, sagte der Vorstandschef des FC Bayern zwar, stimmt Löw in sportlicher Sicht aber nicht zu: "Unsere drei Spieler sind ja nicht gerade das, was ich als altes Eisen bezeichnen würde".

In der Abendzeitung (Donnerstag) ergänzte er außerdem: "Er hat damit natürlich auch eine große persönliche Verantwortung übernommen. Denn von Fußball-Deutschland wird jetzt erwartet, dass die Qualifikation zur Europameisterschaft 2020, die ja auch in München stattfindet, gelingt. Und dass die deutsche Mannschaft wieder den attraktiven Fußball zeigt, den man in den vergangenen zehn Jahren genießen durfte."

Rummenigge hofft nun auf eine Trotzreaktion: "Ich bin sicher, Thomas, Mats und Jerome werden sich von dieser Entscheidung nicht irritieren lassen. Ich denke vielmehr, dass es eine Woche wird, in der unsere drei Spieler zeigen werden, welche Qualität in ihnen steckt."

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