Ausgechilllt: Bamberg muss gegen die Rastas siegen

22.5.2019, 07:24 Uhr
Ausgechilllt: Bamberg muss gegen die Rastas siegen

© Sportfoto Zink / HMI

In die Drucksituation hat sich das Team um Kapitän Nikos Zisis am Sonntagabend selbst manövriert. Ein saft- und kraftloser Auftritt der Oberfranken führte zur 85:96-Auftaktniederlage gegen Rasta Vechta. Vor allem durch ein deutliches Plus an Leidenschaft und Einsatzwillen waren die Vechtaer ihrem Gegenüber aus Oberfranken in allen Belangen klar überlegen. Diese Tatsache ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass dem Überraschungs-Aufsteiger am Sonntag gleich vier Stammkräfte verletzungs- oder krankheitsbedingt fehlten. Neben den Langzeit-Ausfällen von Tyrone Nash, Seth Hinrichs und Clint Chapman musste Rasta-Coach Pedro Calles kurzfristig noch auf Michael Kessens (Magenprobleme) verzichten.

Dezimierte Vechtaer zu dominant

Dass sein Team dennoch eine so überzeugende Leistung abrufen konnte, lag nach Ansicht des jungen spanischen Headcoaches am Charakter seiner Truppe. "Ich habe schon vor langer Zeit gesagt, dass Charakter wichtiger ist als Talent. Vielleicht war das heute eine dieser Situationen, an denen man das gesehen hat", so der BBL-Trainer des Jahres nach dem ersten Vechtaer Playoff-Sieg der Vereinsgeschichte. Und die Zahlen geben Calles Recht: Obwohl Vechta durch die Ausfälle den Bambergern längenmäßig klar unterlegen ist, gewannen die Niedersachsen das Reboundduell klar mit 37:26 - vor allem am offensiven Brett kaufte die Rasta-Rumpftruppe um Toprebounder Philipp Herkenhoff (elf Rebounds, fünf offensiv) den Bambergern den Schneid ab. Trotz seiner insgesamt 15 Offensivrebounds überzeugte der Aufsteiger auch im Abschluss. Angeführt von Austin Hollins, der bis auf 13 Sekunden durchspielte und dabei 30 Punkte (darunter sieben Dreier) sammelte, zündete Rasta ein Feuerwerk und schenkte den Bambergern stolze 17 Distanztreffer ein.

Auf Bamberger Seiten schien es so, als hätten nur Elias Harris (21), Tyrese Rice (18) und Bryce Taylor (17) die Muße, sich gegen das Auftaktdebakel zur Wehr zu setzen. Der Rest der Mannschaft – vor allem die Big Men Cliff Alexander und Augustine Rubit – war ein Totalausfall. "Das ist das Gute an einer Serie: Du hast innerhalb weniger Tage die Möglichkeit, ein nicht gutes Spiel durch ein gutes wieder wettzumachen", hofft Federico Perego, der Spiel eins als "abgehakt" bezeichnet, darauf, dass seine Spieler am Mittwoch ihr anderes Gesicht zeigen.

Der Auftrag heißt Ausgleich

"Wir spielen Zuhause. Gemeinsam mit unseren Fans im Rücken werden wir versuchen den Serienausgleich hinzubekommen. Wir müssen und werden aggressiver und leidenschaftlicher zu Werke gehen", baut Bambergs Übungsleiter darauf, dass die Fans getreu dem Playoff-Motto #FREAKZONE als Einheit hinter dem Team stehen und der Ausgleich gelingt. Unabhängig vom Ausgang der Partie am Mittwoch geht es am Samstagabend (25.5., 20.30 Uhr) in Vechta mit Spiel drei weiter. Die Frage ist nur, ob die Serie dann wieder bei null startet, oder ob die Rasta-Boys mit drei Marchbällen ins Spiel gehen.

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